Tochter 10 Monate isst schlecht???

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Tochter 10 Monate isst schlecht???

Liebes Expertenteam, meine Tochter 10 Monate, macht seid einigen Wochen Probleme mit dem Essen. Das einzige was sie ohne Probleme isst, ist püriertes Obst (selbstgemacht), morgens ihr Müsli, Nachmittags ObstGetreidebrei und der Abendbrei. Mittags isst sie meist 1-3 Löffel und dann dreht sie sich weg oder schiebt das Essen mit der Zunge raus. Sie bekommt Mittags keinen Brei mehr sondern isst weitgehend am Familientisch mit. Abends zur Brotzeit gibt es meist Brot/ Breze, Frischkäse, Wurst, Gemüse etc. da ist es meistens das selbe Spiel. Sie hat Hunger und freut sich dass der Tisch gedeckt wird aber die Euphorie ist nach ein paar Bissen vorbei. Am Abend bekommt sie dann ca 1/2h vor der Schlafen gehen noch den Abendbrei (ist dies zeitlich ok). Gestillt wird sie dann nicht mehr. In der Nacht wird sie 1-2x gestillt. Während des Tages knabbert zwischendurch an einer Breze, Hirsekringel... Ich habe Angst dass es zu wenig Abwechslung in ihrem Spreiseplan ist und ich frage mich, warum sie diese Probleme macht. Davor hat sie ohne Murren gegessen und auch alles probiert. Das Müsli am morgen und den Brei am Abend mache ich mit Muttermilch. Ab wann kann man den Kindern denn bedenkenlos Kuhmilch bzw Milchprodukte wie Joghurt anbieten? Liebe Grüße Christine Meier

von meichri am 08.12.2016, 13:00



Antwort auf: Tochter 10 Monate isst schlecht???

Liebe Frau Meier, es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder in diesem Alter ihr Ernährungsverhalten ändern. Sie entdecken nun immer mehr Ihren eigenen Willen und wollen den natürlich auch durchsetzen. Sie entwickeln langsam ein Gespür dafür, wie Mama und Papa auf ihr Verhalten reagieren und wie sie etwas erreichen können. Und so wenig isst Ihre Kleine ja gar nicht, super das es mit püriertem Obst, Müesli, Getreide-Obst-Brei und Milch-Getreide-Brei klappt. Es bahnt sich also ein neuer Entwicklungsschritt an, der manchmal recht spannend sein kann. Wichtig ist, dass Sie der zunehmenden Eigenwilligkeit möglichst gelassen und ruhig begegnen, denn Kinder in diesem Alter merken nun immer mehr was sie anstellen müssen, um die Aufmerksamkeit der Mama auf sich zu ziehen. Es ist ganz typisch dass Beinahe-Kleinkinder beginnen sich das herauspicken, was ihnen am meisten schmeckt. Ihre Maus scheint momentan nicht mehr so gerne zu kauen. Ich bin mir sicher, sie wird ihre Speisenwahl wieder ausweiten. Uns so lange haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit einseitiger ausfällt, nimmt die Kleine keinen Schaden. Die Natur hat das so eingerichtet. Ihr Mädchen ist noch recht jung und kann gerne noch Breie essen. Bieten Sie doch am Abend während des gemeinsamen Abendessens den Milchbrei an und lassen Sie sie zusätzlich vom Familientisch naschen. Vielleicht ist Sie angenehm gesättigt, experimentierfreudiger. Wenn Sie das nicht möchten, ist ein Milchbrei eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen auch in Ordnung. Mittags können Sie gerne parallel zum Selbstgekochtem auch mal wieder HiPP Menüs anbieten oder pürieren Sie die Familienkost entsprechend. Vielleicht schmerzen auch die kommenden Zähne und Ihr Mädchen kaut deshalb im Moment nicht so gerne. Vielleicht hat sie momentan auch einfach einen erhöhten Bedarf und die Sättigung rein über die Familienkost, die ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist gar nicht so einfach für Ihr Mädchen. Um Ihre Kleine wieder zu einem vielfältigerem Essverhalten zu verhelfen, ist es ganz wichtig, dass Sie das Thema möglichst ruhig und gelassen angehen. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten. Bieten Sie weiterhin zu den festen Mahlzeiten unterschiedliche Speisen an. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit. Bleiben Sie mittags bei einem warmen Essen und abends beim Milchbrei plus Brot. Stellen Sie das Essverhalten Ihres Mädchens nicht in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten ihres Kindes Bedeutung beimessen, umso mehr wird sich Ihr Kind wieder dafür interessieren. Ganz wichtig: Versuchen Sie die Mahlzeiten auf die drei Hauptmahlzeiten und ein bis zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Also keine kleinen Happen (Brezen, Hirsekringel...) zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Hunger ist der beste Koch. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen. Nun noch ein Wort zu den Milchprodukten: Herkömmliche Kuhmilch und Milchprodukte (normaler Joghurt, normaler Quark) sind im Eiweißgehalt sehr hoch und können Babys empfindlichen Organismus (Nieren) belasten. Der Anteil an wichtigen Wachstumsbausteinen wie Eisen, Jod und Zink ist dagegen sehr gering. Kuhmilch und Kuhmilchprodukte sollten deshalb im ersten Lebensjahr nur in geringen Mengen gegeben werden. Wenn Ihr Mädchen mal hin und wieder ein Löffelchen Joghurt bekommt, wäre das in Ordnung. Im ersten Jahr sind aber spezielle Produkte für Säuglinge und Kleinkinder besser. Das sind die babygerechten Joghurtgläschen http://www.hipp.de/beikost/produkte/fruechte/frucht-joghurt/ . Sie sind nach den strengen Richtlinien der Diät-Verordnung hergestellt. Dort ist genau regelt, wie ein Produkt für Babys Ernährung zusammengesetzt sein muss. Als Trinkmilch wird Kuhmilch frühestens nach dem ersten Geburtstag empfohlen, für die Zubereitung des Milch –und Getreide-Breies könnten Sie schon jetzt Kuhmilch verwenden. Dann am besten eine Halbmilch (50% Vollmilch und 50% Wasser). Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, um den Energiegehalt auszugleichen, darf dem Brei noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Sie werden sehen, wenn Sie gelassen an die Sache gehen und das Essverhalten Ihrer Tochter locker nehmen, ihr ausgewogenes Essen anbieten und ihr eine gesunde Essensweise vorleben wird sie diese Umstellungsphase bewältigen und wieder in ihr ursprüngliches Essverhalten zurück finden. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mädchen eine schöne Adventszeit, Annelie Last

von Annelie Last am 09.12.2016



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