Sehr geehrte Frau Plath,
Mein Sohn ist ein spät Früchen kam genau ein Monat zu früh. Bei der Geburt wog er 2900gramm 48 cm. Bei der u3 Untersuchung wog er 4300 Gramm und war 55 cm lang(da war er ein Monat alt)
Da ich ihm hipp bio combiotik pre Nahrung gebe, gebe ich ihm wie empfohlen bei Bedarf. Er bekommt täglich 9-10 Mahlzeiten. Zusammengerechnet sind das ca 900 ml ( er ist 6 wochen alt). Meine Kinderärztin hat sich dazu nicht viel geäußert. Sie hat gesagt ja geben sie ihm bei Bedarf aber nicht mehr als 800 ml täglich. Ich solle ihn ablenken Tee und Schnuller geben. Mittlerweile hat er auch die Koliken was die Sache noch verschlimmert.
Nun zu meinem Problem und zu den Fragen. Mein Sohn ist ein spuckkind. Manchmal spuckt er ganz wenig beim aufstoßen manchmal unmittelbar nach dem trinken im Schwall aus Mund und Nase. Seit.zwei Tagen würgt er erst und spuckt direkt danach. Das macht mir große Sorgen.
Überfüttere ich mein Sohn unwissend daher dieses würgen?
Kann das Schwallartige Spucken von den Blähungen kommen?
Soll ich ihn schreien lassen, wo ich weiß dass er hunger hat?
Es tut mir leid, dass doch etwas zu viele Fragen entstanden sind.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe mit freundlichen grüßen
Sükran
von
sükran
am 09.09.2015, 08:32
Antwort auf:
Überfüttere ich mein Sohn unwissend daher dieses würgen?
Liebe Sükran,
generell gilt, dass Babys in diesem jungen Alter ganz nach Bedarf Milch trinken dürfen. Wie beim Stillen können Sie Ihren Kleinen also von der Pre so viel geben wie er mag. „Hungern“ sollte Ihr Sohn nicht.
Sicher hat Ihr Kleiner durch seinen frühen Start etwas aufzuholen und Babys haben immer wieder auch einmal Wachstumsschübe. Einer tritt zum Beispiel nach etwa 6-8 Wochen auf. In diesen Phasen haben Kinder einen höheren Bedarf und man scheint sie nicht mehr satt zu bekommen. Hier ist es nicht untypisch, dass die Menge, die das Kind trink vorübergehend ansteigt.
Nehmen Sie sich für die Mahlzeiten viel Zeit und machen Sie immer mal wieder kleine Pausen und lassen Sie Ihr Baby aufstoßen. Es dauert immer auch einen Moment bis ein kleines Baby merkt, dass es satt ist, das ist ganz normal.
Eine längere Fütterungszeit könnte verhindern, dass Ihr kleiner Spatz eine zu große Portion trinkt.
Bedenken Sie auch dass nicht jedes Weinen Hunger bedeutet: vielleicht drückt das Bäuchlein oder will Ihr Sohn einfach nur noch kurz etwas Aufmerksamkeit, getragen werden oder kuscheln.
Versuchen Sie Ihren Jungen mit Ruhe zu unterstützen, das überträgt sich. Ein Mahlzeitenabstand von zwei Stunden würde ich versuchen einzuhalten und füttern Sie Ihr Kind bevor der Hunger zu groß ist, sonst kommt es zu einem hastigen Trinken.
Auch was das Spucken anbelangt, sollten Sie sich keine großen Sorgen machen. Das kommt im kleinsten Säuglingsalter sehr häufig vor und ist in der Regel auf die die Unreife des Verdauungssystems zurückzuführen. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert noch nicht perfekt. Die fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur muss sich erst einspielen.
Bedenken Sie bitte auch, der Magen Ihres Sohnes ist noch recht klein und kann deshalb nur eine gewisse Menge an Nahrung fassen. Bei vielen Säuglingen kommt beim Bäuerchen oder auch einige Stunden später ein Teil der Nahrung wieder hinaus. Ihr Baby befreit sich dadurch von der überflüssigen Milch oder Luft, die er beim Trinken geschluckt hat. Das ist alles völlig normal.
Der Kleine wird nun auch wacher und reger, das kann das Spucken zunächst ein bisschen verstärken.
Kontrollieren Sie einmal den Sauger. Die Milch sollte nicht herauslaufen, sondern langsam heraustropfen. Bei umgekehrter Flasche sollte nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde, aus der Flasche tropfen, sonst schluckt Ihr Kleiner beim Saugen zu viel Luft mit. Achten Sie darauf, dass er nicht zu hastig trinkt. Geben Sie ihm immer wieder die Gelegenheit zum Bäuerchen, damit die überschüssige Luft entweichen kann.
Haben Sie den Eindruck das Spucken geht über das übliche Maß hinaus oder beeinträchtigt Ihren Sohn, dann ist es besser nochmal mit dem Kinderarzt Rücksprache zu halten und mit ihm zusammen zu überlegen, ob der Versuch mit einer AR-Nahrung sinnvoll wäre.
Alles Gute für Ihren Kleinen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 09.09.2015