Hallo!
Meine Tochter ist fast 6 Monate alt. Sie bekommt mittlerweile Mittags einen Gemüse-Getreide-Fleisch (oder Fisch)-Brei. Sie isst sehr gerne und hat auch alles gegessen was sie bislang bekommen hat. Am Nachmittag bekommt sie einen kleinen Getreide-Obst -Brei. Dazwischen stille ich sie nach Bedarf.
Nun nimmt sie nicht mehr gut zu und in der Nacht wacht sie alle 2 Stunden auf und ist teilweise auch über 2 Stunden am Stück wach. Wenn ich sie dann stille trinkt sie auch gern und viel.
Ich wollte ihr deshalb Abends noch einen Milch-Getreide-(obst)-Brei geben und habe dafür am Nachmittag Milch abgepumpt. Ich habe gerade 100ml herausbekommen. Kurz danach wollte sie gestillt werden und ich war mir unsicher ob sie jetzt noch etwas bekommt. Zudem ist es für mich mit großem Stress verbunden wenn ich jeden Tag etwas abpumpe und alles wieder sterilisieren muss.
Allerdings habe ich bislang auf Premilch verzichtet und wollte das eigentlich so beibehalten. Kann ich ihr den Brei nun mit Vollmilch oder Halbmilch anrühren? Oder wäre es gesundheitlich besser wenn ich ihr doch noch Premilch gebe? Ich denke mir eben, dass ich jetzt solange auf "Chemie" verzichtet habe und nun wollte ich das nicht mehr einführen. Wenn ich sie mit normaler Milch aber überfordere und ihr Magen das noch nicht verträgt nehme ich diese natürlich. Ich bekomme nur nicht aus dem Kopf dass 'Chemie' immer schlechter ist wie ein natürliches Produkt.
Danke für Ihre Hilfe!
von
kügelchen1234
am 26.04.2017, 10:29
Antwort auf:
Soll ich Premilch einführen oder Vollmilch nehmen
Liebe „kügelchen1234“,
schön, dass Sie bei uns nachfragen.
Muttermilch ist sicher das Beste für Ihre Kleine und auch zur Zubereitung eines Milchbreies am Abend wunderbar geeignet. Ich kann aber gut verstehen, dass der Aufwand des Abpumpens für Sie groß ist, besonders da Ihr Mädchen noch gerne an der Brust trinkt.
Sie haben dann die Wahl zwischen Kuhmilch und einer Säuglingsmilchnahrung.
Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht geeignet. Kuhmilch kann Ihr Baby aber als Zutat in einem Brei wie dem Milch-Getreide-Brei bekommen. Wenn bei der Selbstzubereitung des Milch-Getreide-Breis Kuhmilch verwendet wird, gibt es fürs erste Jahr eine empfohlene Obergrenze von 200 ml Kuhmilch am Tag.
Wird Kuhmilch verwendet, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Milch-Getreide-Breien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Mädchens. Dem Brei kann dann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden.
Oder Sie nehmen eine Säuglingsnahrung. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Das bedeutet weniger Belastung für die noch empfindlichen Nieren und ist vermutlich auch besser für die spätere Gewichtsentwicklung, da wissenschaftliche Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine hohe Eiweißzufuhr im jungen Alter die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte. Auch Nährstoffe sind passender fürs Baby. Säuglingsnahrungen haben einen höheren Eisengehalt und unterstützen so den Eisenhaushalt des Babys besonders, was gerade nach sechs Monaten von Vorteil ist. Denken Sie dabei nicht an „Chemie“. Die Grundlage einer Säuglingsmilchnahrung ist ebenfalls Kuhmilch, die aber dann verbessert wird und so ideal auf die Bedürfnisse eines Babys abgestimmt ist.
Sie sehen, beides ist möglich. Lassen Sie Ihr Bauchgefühl entscheiden, Sie machen nichts falsch!
Alles Gute mit Ihrer Kleinen und viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 27.04.2017