Warum verweigert mein Sohn auf einmal die Beikost?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Warum verweigert mein Sohn auf einmal die Beikost?

Hallo, Ich habe Zwillinge mit fast 7 Monaten, die seit 7 Wochen Beikost bekommen. Meine Tochter ist sehr brav 2 x Brei pro Tag. Mein Sohn hat das bis vor 2 Wochen auch gemacht. Dann kam sein erstes Zähnchen und letzte Woche hatte er Durchfall. Er will nun immer weniger Brei, heute hat er komplett verweigert. Ansonsten werden beide gestillt, ein Fläschchen wollen sie nicht. Warum verweigert mein Sohn nun auf einmal den Brei? Wie schaffe ich es, dass er wieder ißt? Welche Tricks gibt es, um vom Stillen auf die Flasche umzustellen? Danke! Lg, Ruth

von RuthAngela am 20.01.2015, 14:07



Antwort auf: Warum verweigert mein Sohn auf einmal die Beikost?

Liebe "RuthAngela", ich verstehe, dass Sie hier im Moment ratlos sind. Offensichtlich ist Ihr Sohn noch etwas „angeschlagen“. Bedenken Sie, dass beim Zahnen der Mundraum betroffen ist und es beim Essen schlicht unangenehm oder gar schmerzhaft sein kann. Auch nach einem Magen-Darm-Infekt kann es immer ein bisschen dauern, bis die Ernährung wieder in richtigen Bahnen läuft. So kommt es schon vor, dass der Appetit manchmal noch nicht so groß ist. Das ist doch bei uns Erwachsenen auch nicht anders, wenn wir krank sind. Diese Phasen mit weniger Essen hat die Natur schon mit eingeplant. Die Kleinen sind weiterhin gut versorgt. Haben Sie mit Ihrem Sohn noch etwas Geduld, bieten Sie Ihren Zwillingen einfach weiter die gewünschten 2 Breie an. Meist dauert es eine gewisse Zeit bis sich alles wieder normalisiert hat und das Kind merkt, jetzt tut nichts mehr weh, es ist wie früher. Bitte geben Sie Ihrem Sohn diese Zeit, drängen Sie ihn zu nichts. Hilfreich ist es sicher auch, wenn Ihr Sohn sieht wie Ihr Töchterchen „mutig“ und vor allem gerne Ihren Brei löffelt. Zum „Fläschchen“: Nehmen Sie sich erst einmal eine oder auch zwei Stilleinheiten vor, bei denen Sie die Flasche geben. Ansonsten einfach weiter stillen und Brei füttern. Je nachdem wie es klappt, können Sie dann weitermachen. Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Sehen Sie das als „Problem“, das sich gewiss lösen wird. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihre Kleinen merken, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihren Kleinen dafür genug Zeit sich einzustellen. Ich kann Ihnen nicht sagen „wie lange“ das dauert, das ist individuell verschieden. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihre Kinder von Geburt an kennen. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben wollen. Zudem erfordert das Trinken aus der Flasche auch eine andere Saugtechnik als an der Brust. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit. Bieten Sie die Milch geduldig immer wieder, aber mit Überzeugung an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache. Wir wissen aus Erfahrung, dass nur geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) der gleichen Milch früher oder später überzeugt. Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder es beim Trinken bequem haben. Beobachten Sie, ob Ihre Kleinen in sitzender oder liegender Position besser trinken. Es muss nicht die Stillposition sein. Vielleicht können und wollen Ihre Kleinen die Flasche auch selberhalten und dabei in Ihrem Stühlchen sitzen? Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Ein andersfarbiges Milchfläschchen kann helfen oder Sie können Säuglingsnahrungen ebenso im Trinklernbecher (mit weichem Trinkaufsatz) anbieten. Vielleicht finden Sie in der Familie Unterstützung und man übernimmt hin und wieder den Versuch mit dem Fläschchen oder Becher für Sie. Denn durch die Anwesenheit der Mutter, wird ein Kind immer zu dem tendieren, was es gewohnt ist. Wenn die Milch partout nicht geht, kann auch etwas Obstmus in der Milch, diese geschmacklich aufpeppen. Probieren Sie es aus. Jetzt ist auch viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie Ihren Kleinen, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, werden sich Ihre Zwillinge bald an die Milch gewöhnen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 21.01.2015



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