Liebes Team von rund ums baby,
Mein Sohn, 24 Monate, isst bei der Tagesmutter ALLES sehr gut, nur bei uns ist es gerade ein Drama. Ich biete ihm abends an mit uns warm zu essen oder Brot. Er verweigert momentan selbst seine Lieblingsgerichte. Möchte nur Joghurt oder Milch. Auch das Wassertrinken (sonst kein Problem) verweigert er bei uns. Ich versuche ruhig zu bleiben. Aber man merkt, dass er total ausgehungert ist. Nachts wacht er auch auf wenn er so wenig oder gar nichts gegessen hat. Irgendwelche Tipps? Ist das normal? Danke schon vorab für Ihre Antwort. Es ist toll zu wissen, dass sich jmd dem Problem annimmt der sich auch auskennt damit. Das beruhigt mich ungemein :-)
Lg
fairy
von
Fairy1987
am 22.01.2015, 11:04
Antwort auf:
Sohn verweigert daheim das Essen haben Sie einen Rat?
Liebe fairy,
gerne sind wir für Sie und Ihren Jungen da.
Dass Kinder in diesem Alter oft sehr wählerisch sind und selbst Ihre Vorlieben ändern, das ist ganz normal. Auch, dass das Essen woanders (Tagesmutter, Kindergarten, Großeltern…) viel besser klappt als zuhause, ist eine übliche Erfahrung. Woanders „schmeckts besser“ und da kommt man mit seinem wählerischen Verhalten auch nichts so durch.
Mein Tipp: sehen Sie das ganze viel entspannter.
Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht viel zu viel auf „seine Wünsche“ eingehen. Wobei auch mal Phasen mit vermehrt Milch/Joghurt nicht schlimm sind.
Kinder merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Ein ganz wichtiger Punkt: Leben Sie Ihrem Jungen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht, auch zuhause. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.
Probieren Sie mal eine Weile folgendes aus, auch wenn es schwerfällt: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht dauernd, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Auch bei den Getränken sollten Sie gar kein großes Aufheben darum machen. Möchten Sie, dass Wasser getrunken wird, dann bieten Sie eben nur Wasser an.
Denken Sie immer daran, Sie als Mama bestimmten das Angebot, also was auf den Tisch kommt, und Ihr Sohn bestimmt die Mengen, die er isst und trinkt.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kleiner am Essen zuhause interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss.
Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen alles klappen wird. Bleiben Sie frohgemut dran!
Es grüßt Sie herzlich
Doris Plath
von
Doris Plath
am 23.01.2015