Reicht die Menge für meine Tochter?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Reicht die Menge für meine Tochter?

Liebes Ernährungsteam, meine Tochter(6Monate - 7,1 kg) trank seit dem 4 Monat nur im Schlaf ihre Milch. Seit einem Monat bekommt sie Beikost. Da sie ihre Milch absolut nicht trinken will, haben wir bereits nach Rücksprache mit dem Arzt andere Sorten probiert und sind aktuell bei Hipp 1.Der Arzt hat uns empfohlen die Milch als Breigemisch mit Reissflocken mit einem Löffel anzubieten, was sie viel besser gegessen hat. So sah der Ernährungsplan aus : morgens ca 150-200 ml Milchbrei , mittags Menü 190g , nachmittags Getreide-Obstbrei ca 100ml und abends wieder Milchbrei ca 150 ml und manchmal auch 100ml Milch im Schlaf nachts. Tagsüber will sie gar keine Milch mehr trinken nur noch Wasser. Aktuell haben wir das Problem, dass sie den Milchbrei nur noch gemischt mit Obstbrei isst. Ist es nicht zu viel an Zucker , wenn ich es zu jeder Milchmahlzeit anreiche? Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich so ok ist und mache mir große Sorgen ob sie genügend Milch bekommt. Vielleicht haben Sie mir einpaar Tipps. Lieben Dank schon mal vorab!

von lory84 am 22.10.2015, 23:34



Antwort auf: Reicht die Menge für meine Tochter?

Liebe „lory84“, Ihre Kleine sollte in diesem Alter 400-500 ml Milch bzw. Gramm Milchbrei bekommen. Das teilt sich meist auf in zwei milchhaltige Mahlzeiten wie morgens stillen oder Fläschchen (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Bei Ihnen sind es halt zweimal eine Art Milchbrei. Dass Ihrem Mädchen (auf Dauer) nur der Milch-Reisbrei geschmacklich nicht ausreicht, kann ich verstehen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, diesen mit Obst (oder auch Gemüse) zu verfeinern. Im Gegenteil, es ist sogar sehr empfehlenswert. Das Vitamin C aus dem Obst fördert die Eisenaufnahme aus dem Getreide. Bezüglich des „Zuckers“ brauchen Sie sich da keine Gedanken zu machen. Das Obst bringt wie auch manches Gemüse von Haus eine gewissen Süße mit, gegen die doch nichts einzuwenden ist. Noch ein paar Tipps: Versuchen Sie immer wieder frohgemut und ohne Ängstlichkeit eine Milchflasche ganz selbstverständlich anzubieten. Manchmal klappt es plötzlich nach einer vorherigen Laune sehr gut. Achten Sie darauf, dass Ihr Mädchen beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihre Tochter zu etwas zwingen. Dann verliert sie noch mehr die Freude an der Flasche. Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht. Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Wird die Flasche dennoch partout verweigert, kann die Milch auch anderweitig kommen. Zum Beispiel aus einem Becher. Das können am Anfang kleine Mengen sein. Mit der Zeit und etwas Übung wird es mehr. Hier geduldig und in kleinen Schritten weiter vorangehen. Auch ein paar Löffelchen Früchte, Obstsaft oder Gemüse etc. können der Milch beigemischt helfen. Eine Milch mit Geschmack kommt oft viel besser an. Einfach immer wieder wie selbstverständlich Milch zum Trinken anbieten. Kinder ändern ihre Vorlieben recht schnell. Was heute nicht schmeckt, kann schon morgen der Hit sein. Wenn die Milch aber partout nicht geht, dann können Sie morgens und abends weiterhin einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) füttern. Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich das Milchfüttern bald entspannt. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 23.10.2015