Hallo,
Wir haben einige Probleme mit dem Essen und Trinken unserer Tochter 1 Jahr alt. Sie kam zehn Wochen zu früh und wir standen immer unter dem Druck, dass sie Essen und trinken muss um zuzunehmen. Seitdem die Probleme auftreten, hat sie auch zähne bekommen. Hauptsächlich geht es um den Mittagsbrei. Stückig verweigert sie komplett und selbstgekocht auch. Deshalb bekommt sie 4 Monats Gläschen. Sie hat den Brei vorher fast immer gut gegessen. Nur jetzt verweigert sie ihn komplett. Die Flasche mit Einser Nahrung wird auch mal garnicht mal ganz gut getrunken. Andere Sachen wie den abendlichen griessbrei oder obstgläschen isst sie sonst gerne. Mit dem Trinken klappt es auch überhaupt nicht. Es ist ihr zugänglich und wir bieten auch immer wieder an, aber viel ist es nicht was sie außer Milch trinkt und die trinkt sie ja auch nicht so gut.
Können Sie uns helfen und uns Tipps geben, wie wir hier Vorgehen sollen?
von
Simi1986
am 23.02.2015, 12:19
Antwort auf:
Probleme beim Essen und trinken wie sollen wir vorgehen?
Liebe „Simi1986“,
ich kann verstehen, dass Sie auf das Essen Ihrer Kleinen ein besonderes Augenmerk haben, gerade weil sie zu früh und bestimmt zierlich auf die Welt gekommen ist. Da macht man sich als Mama immer seine Gedanken. Und wie Sie schreiben, standen Sie von Anfang an unter Druck. Auch wenn es nicht leicht fällt, versuchen Sie diesen Druck unbedingt abzulegen. Ihre Kleine spürt es, wenn Sie als Mama etwas unbedingt wollen und das kann dann zum Gegenteil führen.
Ihr Mädchen hat auch schon toll gegessen. Ich kann mir vorstellen, dass das veränderte Essverhalten wirklich in Zusammenhang mit den kommenden Zähnchen steht. Die Zahnleiste ist dann gereizt und besonders empfindlich. Es kann dann helfen den Mittagsbrei mal „kühl“, also Zimmertemperatur, anzubieten oder vor dem Essen einen gekühlten Beißring zu reichen.
Versuchen Sie Ihre Kleine ganz langsam wieder mit der stückigen Konsistenz vertraut zu machen. Bleiben Sie ruhig bei den Menüs nach dem 4. Monat. Rühren Sie dann löffelweise etwas von den stückigeren Menüs ab dem 6./ 8. Monat darunter und steigern Sie die Menge ganz langsam. Auch das Zerdrücken mit einer Gabel ist hilfreich.
Die Milch können Sie Ihrem Mädchen gerne auch aus dem Becher anbieten. Das ist oft interessanter, als das bekannte Fläschchen und klappt meist sehr gut. Mit etwas Obstbrei können Sie sie auch geschmacklich aufpeppen.
Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Orientieren Sie sich an der Windel. Ist sie regelmäßig gut nass und schwer, können Sie ganz beruhigt sein, dass Ihr Mädchen genug Flüssigkeit aufnimmt. Bedenken Sie auch, dass die Breie noch viel Flüssigkeit liefern.
Sprechen Sie auch unbedingt noch mit Ihrem Kinderarzt, gerade bei Frühchen ist es besonders wichtig, dass er immer über die Ernährung informiert ist.
Auch bei „Nicht-Frühchen“ kann es bei der Ernährung mal holpern und das Essen klappt nicht mehr so wie es vorher lief. Das ist ganz normal. Ich kann aber gut verstehen, dass Sie durch die Anfangszeit im Krankenhaus und das ständige „Gewicht im Blick behalten“ sehr darauf geprägt sind. Geben Sie sich und Ihrer Kleinen etwas Zeit, dann spielt sich das bestimmt bald wieder ein.
Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute!
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 24.02.2015