Hallo,
ich bin verunsichert wegen der Ernährung meines Sohnes (1 Jahr alt) und hoffe, hier Hilfe zu bekommen.
Hier mal sein "aktueller" Speiseplan:
- ca. 7 Uhr Stilllmahlzeit
- ca. 9 Uhr Haferflocken-Müsli mit Vollmilch (1/4 Wasser dazu gemischt) und Banane o.ä.
- ca. 12.15 Mittagessen (Gemüse/Fleisch-Brei wie gehabt, mitessen bei den Eltern was schon geht)
- manchmal ca. 14 Uhr Einschlafstillen
- ca. 16 Uhr Getreide-Obst-Brei, Obst zum "Nagen"
- ca. 18.30 Uhr Abendbrei mit Vollmilch
danach: Stillen nach Bedarf, manchmal 1x, manchmal 5x
Hierzu meine Fragen:
1. Er trinkt tagsüber kaum Wasser (manchmal nur 20 ml!), scheint aber nachts dauernd durstig zu sein und will manchmal 5x gestillt werden. Welche Tipps/Tricks gibt es als Hilfe?
2. Er hat erst einen kleinen Zahn und wird von Brot o.ä. noch nicht satt. Hier nagt er darauf rum, aber "Essen" ist das Müsli, der Brei,... Wodurch könnte ich das Müsli morgens ersetzen, da es ja auch mit Milch angerührt wird und er dann 2 volle Milchmahlzeiten hat? Das ist doch zu viel Eiweiß...?!
3. Sollte ich lieber doch noch anfangen mit Säuglingsnahrung (hatten wir bisher noch nie) und diese in die Getreideflocken geben?
4. Joghurt soll man ja auch nicht so viel geben, sonst könnte ich ja das nehmen.
Puh, das war jetzt viel, ich weiß. Aber ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir den Speiseplan "optimieren" könnten bzw. mir in meiner Unsicherheit Ratschläge geben könnten.
Vielen Dank!
Frauka
von
Frauka1
am 07.04.2016, 15:20
Antwort auf:
Optimierung Speiseplan 1 jähriges Kind
Liebe Frauka,
gerne werfe ich einen Blick auf den Speiseplan Ihres kleinen Jungen.
Zunächst vorneweg: Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle
Nun zu Ihren Fragen.
Dass Ihr Junge tagsüber kaum Wasser trinkt ist nur zu verständlich. Er bekommt noch sehr viel Milch und stillt seinen Flüssigkeitsbedarf damit. Wird die Milch weniger und die Ernährung „fester“ wird Ihr Kleiner es lernen, bei Durst auf Getränke, idealerweise das Wasser, überzugehen. Mein Ratschlag ist, die viele Milch in der Nacht auszuschleichen. Bieten Sie Ihrem Liebling - wenn er denn durstig ist - einfach Wasser an. Ich vermute, das nächtliche Nuckeln ist auch viel nur Gewohnheit. Helfen Sie Ihrem Schatz nun im zweiten Jahr dabei, seinen Hunger und seinen Durst am Tage zu stillen. Das bringt einige Vorteile. So kann die Verdauung Ihres Kleinen nachts mal zur Ruhe kommen, Ihr Sohn und Sie können endlich mal erholsam durchschlafen. Zudem werden dir Zähnchen Ihres Kleinen geschont, wenn sie nachts nicht mehr von der Milch umspült werden. Das sind doch schöne Ziele, die sich lohnen umzusetzen.
Das Müesli ist eigentlich prima für morgens.
Damit es nicht zu viel Milch wird, könnten Sie die Haferflocken oder andere Getreideflocken doch auch mal nur mit Obstmus anrühren. Ober der es gibt ein paar Brotstückchen zum Mümmeln und noch Obstbrei dazu.
Im zweiten Jahr liegt die Empfehlung bei der Milch bei etwa 300 ml, inklusive Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Milchreis, Pudding…
Jetzt zum Übergang darf es schon noch etwas mehr sein. Versuchen Sie dennoch in diese Richtung zu gehen.
Gerade wenn es noch mehr Milch gibt, würde sich anstelle der Kuhmilch eine Kindermilch wie z.B. HiPP Kindermilch anbieten, die im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert ist.
Noch ein Tipp zum Abend. Sie könnten auch mal ein paar Würfelchen Brot in eine Schüssel mit der Kinder-/Kuhmilch geben. Das liegt so zwischen Milchbrei und Brotzeit und kann ein schöner Übergang sein.
Machen Sie sich und Ihrem Sohn keinen Stress, alles kommt zu seiner Zeit. Wenn mal mehr Zähne da sind, kann Ihr Kleiner auch noch besser mit den verschiedenen Lebensmitteln umgehen.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 08.04.2016