Liebe Frau Plath,
meine Kleine ist nun bald 9 Monate und von Anfang an eine grottenschlechte Esserin. Sie nimmt trotzdem gemäß ihrer Perzentilkurve zu, allerdings versuchen wir es seit Monaten mit einer Engelsgeduld tagtäglich erfolglos mit Brei und sonstiger Beikost- sie isst zwischen 10 und 50g, egal von welcher Sorte, egal ob GOB, Gemüse- oder Milchbrei. Ansonsten bekommt sie noch ihre Milch, isst aber seit Wochen auch nur zwischen 500-700g tgl. Laut KiA ist alles in Ordnung.
Nun ist es so, dass die Kleine schon recht früh durchgeschlafen hat (6-8 Std mit 3 Monaten), später wurden es bis zu 11 Stunden. Dann hat sie nachts wieder eine Flasche verlangt, mittlerweile trinkt sie auch nachts alle 3 Stunden- je älter sie wird, umso häufiger.
WIe gesagt, sie isst tagsüber sehr wenig, egal von wem sie gefüttert wird, sie hat keinen Hunger und regt sich irgendwann nur richtig auf, wenn man es trotzdem versucht- egal ob Brei, Flasche oder Fingerfood.
Nachts hat sie dann irgendwann Hunger, isst dann alle 3 Stunden etwa 60-100g Milch. Wie kann ich ihr das denn wieder abgewöhnen und sie tagsüber zu vermehrten Essen animieren?
Danke und viele Grüße,
Manati
von
Manati
am 07.01.2016, 11:40
Antwort auf:
Nächtliche Flasche abgewöhnen
Liebe Manati,
Ihre Kleine gedeiht prächtig und der Kinderarzt ist mit dem Gedeihen zufrieden. Soweit also alles im „grünen Bereich“. Sie müssen sich also dahingehend keine Gedanken machen.
Im Moment trinkt sich Ihr Schatz bevorzugt nachts satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Phasenweise kann das einfach mal so ein. Angenehmer wäre es für alle dennoch, wenn sich das nun umdrehen ließe.
Von der nächtlichen Milch weg zu kommen, ist in der Tat leichter gesagt als getan. Aber es geht, mit Geduld und Konsequenz. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern.
Möchten Sie selbst eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - wird Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Zeigen Sie Ihrer Kleinen, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Das ist dann auch besser für die ersten Zähnchen.
Bestimmt gelingt es Ihnen Ihre Tochter immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Gebrüll und Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja gut Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Ich bin mir sicher, wenn Ihre Kleine sich nachts weniger satttrinkt, wird am Tage der Appetit ansteigen. Helfen Sie Ihrer Tochter viel mehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihrer Kleinen schonen. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Denken Sie immer daran, dass Kinder soooo viel lernen können!
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 08.01.2016