Ist die Nachtfläschchen Gewohnheit oder hat sie Hunger?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Ist die Nachtfläschchen Gewohnheit oder hat sie Hunger?

Hallo... ...ich habe ein Frage zur Nachtflasche. Meine Tochter ist 8 1/2 Monate alt und möchte jede Nacht noch ein Fläschchen bekommen, Immer zu unterschiedlichen Zeiten. Ich versuche ihr dann etwas Wasser oder Tee zu geben, damit gibt sie sich aber meist nicht zufrieden. Wenn ich ihr die Flasche gebe trinkt sie meist 150ml-170ml zügig leer, dann lege ich sie wach ins Bett und sie schläft allein wieder ein. Meine Frage ist ob das schon Gewohnheit sein könnte oder ob sie wirklich Hunger hat? Unser Tag sieht meist so aus. Zwischen 1Uhr und 4Uhr ein Fläschchen 8.30 Uhr ein Fläschchen da trinkt sie meist 150ml 12Uhr Mittagsbrei, den isst sie meist ganz auf. 15Uhr Getreide Obst Brei, oft isst sie davon nur die Hälfte 18 Uhr Milch-Getreide brei, da isst sie zwischen 100-150g (rühre ich mit Kuhmilch an) 19Uhr trinkt sie nochmal ein Fläschchen, meist zwischen 140-170ml. Wir hatten mal einen anderen Rythmus, da hat sie um 7 und um 10 Uhr eine Flasche getrunken, aber die 10Uhr Flasche hat sie dann abgelehnt, oder dann den Mittagsbrei nicht gegessen, (den hatte sie dann um 13 Uhr bekommen). Finden Sie das sie am Tag zu wenig isst, das es ihr Nachts fehlen könnte oder sollte ich am Rythmus etwas ändern? Oder gibt sich das von alleine, wenn sie richtig vom Familientisch mitisst? Wenn ich die Nachtflasche abgewöhnen sollte, wie kann ich das am besten tun? Vielen Dank das Sie sich die Zeit nehmen für die Beantwortung meiner Fragen. Freundliche Grüße

von Stephy am 25.02.2015, 20:01



Antwort auf: Ist die Nachtfläschchen Gewohnheit oder hat sie Hunger?

Liebe „Stephy“, es ist aus der Ferne schwer einzuschätzen, warum Ihre Tochter nachts noch die Flasche trinkt. Der Durchschlaf hängt nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung tagsüber und am Abend zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Natürlich muss es sich auch tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten gut satt essen und ausreichend Getränke zu sich nehmen. Mittags sollte ein Menü stehen („nur Gemüse“ macht nicht anhaltend satt), beim Obst-Getreide-Brei darf die Portion nach Bedarf gerne größer ausfallen. Oft ist es nachts der Durst, der die Kleinen weckt und sie aus Gewohnheit eine Milch einfordern lässt. Dazu kommen Entwicklungsschübe und Phasen wie z.B. das Zahnen, in denen die Kleinen besonders unausgeglichen sind und schlecht ein- und durchschlafen. Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Gehen Sie hier nach Ihrem mütterlichen Gefühl vor und wie es auch für Ihre Kleine passt. Für die ersten Zähnchen wird es einmal besser sein, wenn nachts keine Nahrung mehr die Zähne umspülen kann. Möchten Sie selbst dann eine Veränderung kann Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen und ihren Hunger- uns Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen. Mein Tipp, schleichen Sie die nächtliche Milch aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach weiter reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen. Versuchen Sie dann mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Beste Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 27.02.2015