Mittagessen

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Mittagessen

Hallo, ich koche für meine 15 Monate alte Tochter jeden Mittag extra und zwar Kartoffeln mit Gemüse entweder Möhre, Brokkoli, Blumenkohl oder Kohlrabi. Jetzt frag ich Mich, ob es nicht ausgewogen genug für Sie. Am Morgen beißt Sie ein paar mal vom Brot und am am bekommt Sie noch ein Abenbrei. Jetzt brauch ich guten Rat, wie ich Sie besser und mehr unseren Essensgewohnheiten anpassen kann. Ich Trau Mich überhaupt nicht Ihr "normales" essen zu geben. Hab voll Angst, das Sie noch nicht alles darf. P.S. Habe Sie acht Monate voll gestillt, und Sie ist leider von Geburt an ein sehr schmales Kind. Vielen Dank

von Ilona-Evelyn am 03.02.2016, 23:19



Antwort auf: Mittagessen

Liebe „Ilona-Evelyn“, jetzt im zweiten Jahr ist Ihr Mädchen ein Kleinkind und überwiegend das bekommen, was es in der Familienküche auch gibt. Natürlich ist es richtig, ein Auge darauf zu haben, dass die Speisen nicht übermäßig gesalzen und gewürzt sind. Die Gemüsesorten etc. dürfen Sie gerne erweitern, das freut bestimmt auch Ihre Tochter, wenn sie mehr geschmackliche Abwechslung geboten bekommt. Auch hat sich gezeigt, wenn Kinder von früh auf unterschiedliche Geschmäcker kennenlernen, dann werden sie erfahrungsgemäß später weniger oft mäklige Esser. Allgemein könnte ein Plan fürs Kleinkindalter grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle Welche Lebensmittel sind für Kleinkinder noch nicht geeignet? Solange Ihr Mädchen noch keine Backenzähne hat, kann sie die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet. Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern). Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Ansonsten dürfen Sie nun ruhig mutiger werden. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 05.02.2016



Antwort auf: Mittagessen

Hallo, vielen lieben Dank für die tolle ausführliche Antwort. Sie haben Recht ich muss einfach mutiger werden. Wie sieht das speziell mit Spinat aus, wegen dem Nitrat Gehalt (hoffe ich verwechsel da jetzt nichts). Vielen Dank

von Ilona-Evelyn am 06.02.2016, 03:58



Antwort auf: Mittagessen

Liebe „Ilona-Evelyn“, nein nein, das verwechseln Sie nicht. Spint gehört zu den nitratreichen Gemüsesorten. Nitrat an sich ist kein gefährlicher Stoff, sondern ein lebensnotwendiger Pflanzennährstoff, der im Erdboden vorkommt. Nitrat kann aber bei Temperaturen, wie sie beim langsamen Abkühlen und Auftauen von Speisen, Lagern bei Zimmertemperatur und durch erneutes Aufwärmen auftreten in den gesundheitsschädigenden Stoff Nitrit umgewandelt werden. Wenn Sie den Spinat frisch oder den Tiefkühlspinat nach Anleitung zubereiten, und nicht bei Zimmertemperatur stehen lassen oder gar erneut aufwärmen, dann darf Ihre Kleine im Kleinkindalter gerne die Vielfalt unserer Lebensmittel genießen, und da gehört auch ab und zu Spinat dazu. Ist doch lecker! Guten Appetit! Doris Plath

von Doris Plath am 09.02.2016