Sehr geehrte Damen,
wir haben ein 7jähriges Kind mit einer ärztlich festgestellten Milcheiweißallergie und ein 9 Monate altes Baby. Ob das Baby das Milcheiweiß verträgt, haben wir noch nicht getestet. Wir wollen bis zum vollendeten ersten Jahr komplett auf Milchprodukte verzichten. Als die Allergie unseres großen Kindes diagnostiziert wurde, haben wir unsere Familienkost komplett auf milchfrei umgestellt. Wir kochen viel mit Hafermilch, Hafersahne und div. Sojaprodukten. Nun zu meiner Frage: Ist es für unser Baby gesundheitlich bedenklich, wenn es in unsere milchfreie Familienkost "hineinwächst"? Ich meine, wenn ich zB Griesbrei koche, koche ich den mit Hafermilch, Eierkuchen mache ich mit Eiern und eben Sojamilch/Hafermilch... Unser großes Kind trinkt auch den Kakao mit Hafermilch. Ich bin mir jetzt unsicher, ob es unserem Baby schaden würde, wenn es ebenfalls Kuhmilchalternativen bekommt, auch wenn es die normale Milch vertragen würde. Aber wenn ich mir überlege, dass ich jetzt zweierlei kochen müsste, also für beide Kinder verschieden und dann noch darauf achten, dass sie sich beim Essen oder nachdem nicht berühren (damit unser großes Kind keine allergische Reaktion bekommt - diese äußert sich mit anschwellenden Gliedmaßen und Atemnot), bin ich ehrlich gesagt, leicht überfordert.
Was meinen Sie dazu?
Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße!
von
Clivi8
am 22.08.2016, 23:40
Antwort auf:
Milcheiweißallergie - Ernährung Geschwisterkind
Liebe Clivi8“,
Ihre Gedanken kann ich gut verstehen und es auch nachvollziehen, dass Sie später nicht zweierlei kochen möchten.
Leider schreiben Sie nichts davon, wie Ihr Baby gerade ernährt wird. Wird es gestillt? Dann ist es ja ausreichend mit Milch versorgt.
Soll ein Ersatz für Muttermilch angeboten werden, dann wir im ersten Jahr und auch im Kleinkindalter davon wird abgeraten, die Milch nur durch vegetarische Milchsorten (Hafermilch, Mandelmilch) zu ersetzen,. Es besteht das Risiko eines Nährstoffmangels. Es fehlen ausreichend Eiweiß, Eisen, Kalzium….
Gibt es hier und da mal einen Grießbrei mit Hafermilch etc. ist das schon ok. Nur nicht ausschließlich.
Für spätere Jahre sehe ich da keine Bedenken, wenn Sie einmal für alle kochen.
Eines geht mir gerade noch durch den Sinn.
Neuere wissenschaftliche Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko (wie bei Ihrem Baby) nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen, um das Immunsystem zu trainieren.
Auch muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel (wie gerne Ei, Fisch oder Milch) verzichtet werden. „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat, diese Lebensmittel als harmlos zu tolerieren.
Vor diesem Hintergrund, würde ich Ihnen schon empfehlen Ihr Kleines mit Kuhmilch in Kontakt kommen zu lassen. Zum Beispiel über einen Milchbrei. Unsere Instant-Milchbreie oder unsere HiPP Gute-Nacht-Breie im Glas bieten sich hier an. Die darin enthaltene Milchkomponente basiert auf Kuhmilch.
Außer natürlich, Ihr Arzt hat Ihnen davon strikt abgeraten.
Bitte sprechen Sie diese ganze Sachlage unbedingt mit Ihrem Kinderarzt oder einem Allergologen durch. Diese können konkret einschätzen, was wann sinnvoll ist. Auch in unserem Nachbarforum (Allergien) bei Frau Dr. Reibel können Sie noch einen Rat einholen.
Ich wünsche der ganzen Familie alles Gute und schicke viele Grüße!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 23.08.2016