Milch- und Beikostfrage

Frage an Ulrike Kusch Ernährungsberaterin

Frage: Milch- und Beikostfrage

Hallo liebe Expertin, Vorneweg: Mein Sohn ist 7 Monate alt. In den letzten Tagen kamen bei uns zu Hause immer wieder diese Fragen auf: 1. Muss das Wasser für die Milch (also Pre) und den -brei noch abgekocht werden oder reicht einfaches Erhitzen bis zu gewünschten Temperatur? 2. Organisation der Mahlzeiten: Bis vor kurzem haben wir noch folgendermaßen gefüttert: Morgens ca 200ml Milch, mittags Brei, nachmittags im Abstand von jeweils ca. 2 h 2x Milch (150-200 ml meist), abends Brei (danach gleich ins Bett) - Nachts hat der Kleine dann öfter durchgeschlafen, gelegentlich brauchte er eine Flasche. Da mir der kurze Abstand der Nachmittagsflaschen nicht gefallen hat (meist hatte er nicht wirklichen Hungeranzeichen gezeigt, dennoch aber mit Appetit getrunken), habe ich jetzt umgestellt: Morgens und mittags wie gehabt, nachmittags 1 Flasche und abends Brei. Danach noch 1 Stunde ungefähr, bevor er müde wird und wir ihn schlafen legen. Nun kommt er natürlich nachts einigermaßen regelmäßig und braucht eine Flasche. Was ist fürs Baby denn besser? 3. Wenn wir demnächst den Nachmittagsbrei einführen, fällt ja erneut eine Milchflasche weg. Nun frage ich mich, ob die Flasche am Vormittag und der Abendbrei ausreichen würden, was die benötigte Milchmenge betrifft. Vielen Dank schonmal vorab. Liebelu

von liebelu am 08.06.2017, 14:39



Antwort auf: Milch- und Beikostfrage

Liebe Liebelu, ich empfehle Ihnen für die Zubereitung der Milchnahrungen oder Breie immer abgekochtes Wasser zu verwenden. Das hat hygienische Gründe. Durch das Aufkochen werden eventuell enthaltene, unerwünschte Keime im Wasser abgetötet. Diese könnten sich sonst in der Milch oder dem Brei, die im Gegensatz zu Wasser ein guter Nährboden für solche Keime sind, vermehren. Anders verhält es sich mit Leitungswasser als Getränk. Dieses müssen Sie ab dem Beikostalter nicht mehr abkochen. Es muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Ich sehe es wie Sie, das Ihrem Sohn zwischen Mittags- und Abendbrei ein Fläschchen reichen sollte. Achten Sie darauf, dass er sich am Mittagsmenü richtig satt isst. Klappen die beiden Breie schon gut, dann können Sie auch gerne den Getreide-Obst-Brei als Zwischenmahlzeit am Nachmittag einführen. Dieser sättigt Ihren Sohn sehr gut. Mit seinen sieben Monaten benötigt Ihr Schatz noch etwa 400-500 ml Milch, wozu auch die Gramm Milchbrei gezählt werden. Meist teilt sich diese Menge auf in morgens einen Schoppen Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250g), so wie es dann auch bei Ihnen und Ihrem Kleinen wäre. Das er sich nun öfter in der Nacht meldet kann unterschiedliche Gründe haben. Schafft er vom Milchbrei denn eine ganze Portion (etwa 190g)? Vielleicht ist es auch weniger der Hunger und mehr der Durst, den Ihr Sohn in der Nacht verspürt. Bieten Sie ihm ruhig vor dem Schlafen noch etwas Wasser an. Ist es Hunger könnte eine 5. Mahlzeit, eine kleine Vormittagsmahlzeit, nicht zu klein und nicht zu groß, die Mittagsportion sollt bei etwa 190g bleiben, helfen. Haben Sie das Gefühl, dass das Fläschchen in der Nacht eher eine liebgewonnene Einschlafgewohnheit als der Hunger ist, dann können Sie auch versuchen, die Fläschchen nach und nach auszuschleichen. Also erst immer weniger Pulver in das Fläschchen zu geben und dann auch nach und nach mit der Trinkmenge zurückgehen. Versuchen Sie ihn dann auch immer mehr anderweitig zum Schlafen zu bringen, z.B. mit kuscheln, streicheln, Lied singen, Schmusetuch mit Geruch von Mama usw. Wird die Milch in der Nacht weniger, dann steigt auch der Appetit am Tag und die Kleinen lernen sich hier richtig satt zu essen. Haben Sie jedoch das Gefühl, dass der Kleine die Nachtfläschchen braucht, dann können Sie auch noch etwas weiter so fortfahren. Gehen Sie hier ruhig nach Ihrem Bauchgefühl und Ihrem Schatz vor. Herzliche Grüße Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 09.06.2017



Antwort auf: Milch- und Beikostfrage

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Kann ich denn den Nachmittags-Brei (Getreide-Obst) schon einführen, auch wenn wir erst seit etwas 2 Wochen den Abendbrei geben? Meist isst der Kleine eine riesige Portion (200ml Pre + 20 g Hafer + 20 g Obst) fast komplett auf.

von liebelu am 11.06.2017, 21:40



Antwort auf: Milch- und Beikostfrage

Liebe Liebelu, schafft ihr Kleiner schon eine ganze Portion Milchbrei am Abend, dann können Sie nach und nach auch den Getreide-Obst-Brei einführen. Grundsätzlich kann eine neue Beikostmahlzeit pro Monat eingeführt werden. Letztlich kommt es aber auch immer auf das individuelle Interesse und die Reife des einzelnen Kindes an. So könnten Sie auch schon etwas früher weitermachen. Wichtig ist, dass Sie Ihren Kleinen nicht überfordern und er und seine Verdauung genug Zeit haben sich an alles zu gewöhnen. Auch muss die Verdauung sich auch auf das „weniger Flüssigkeit“ allmählich einstellen. Wird der dritte Brei eingeführt und die Milchmahlzeit fällt zunehmend weg, dann bieten Sie ihm nach jeder Mahlzeit etwas Wasser, z.B. aus dem Becher, an. Herzliche Grüße Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 13.06.2017



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