Hallo und guten Tag,
Ich habe eine 7 Monate (33 Wochen) alte Tochter. Seit 14 Tagen verweigert sie jede Breimahlzeit, egal ob Getreideobtbrei, Gemüsebrei/mit Stärke oder Fleisch, Milchgetreidebrei oder nur Obst. Egal ob selbstgekocht oder Gläschen.
Interesse am essen hat sie, Brotrinde, Gemüsesticks wird alles gerne genommen. Sie zeigt keine Kaubewegung und schluckt keine Bröckchen.
Vor 3 Wochen habe ich aus gesundheitlichen Gründen abgestillt, sie hat die Flasche super angenommen, ich fütter Pre.
Normal war
05/06:00Uhr Flasche 170/200ml
08/09:00 Flasche 170/200ml
12:00 Uhr Gemüsebrei 200/250g
16:00 Uhr Obst
18:00 Uhr Milchgetreidebrei mit Obst oder Gemüse 200/250g
22/0:00 Uhr Flasche 170/200ml
Jetzt trinkt sie nur noch Flasche und ißt 40/60g die Flasche zu Frühstück lässt sie weg
Sie zeigt überhaupt keine Anzeichen das sie Hunger hat. Selbst wenn sie 6 Stunden nichts gegessen hat.
Trinken Wasser,Tee oder Schorle trinkt sie gut.
Schlafenszeiten sind von 19:000Uhr bis 06/07:00Uhr, Mittags 1,5 bis 2 Stunden. Vormittags und gegen Abend 30min.
Von der Stimmung ist sie fröhliche und ausgeglichen.
Kinderarzt konnte nichts feststellen. Sie ist 68cm und wiegt 8790g
Aber wie kommt es das sie einfach die Nahrung einstellt? Hat es was mit dem abstillen zu tun? Soll ich ihr weniger Flasche geben?
von
xa219
am 17.10.2016, 12:51
Antwort auf:
Meine Tochter hat plötzlich aufgehört zu essen.
Liebe „xa219“,
manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen.
Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war oder Stress und Ablenkungen können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihre Kleine diese Erfahrung vergessen hat.
Geben Sie Ihre Tochter, das was sie mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Sie weiß in solchen Phasen selbst am besten was ihr gut tut und was sie braucht. Haben Sie keine Sorge, dass Sie sie dadurch wieder zurück an die Milch bringen. Diese Phasen sind erfahrungsgemäß vorübergehend.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihre Kleine ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Bieten Sie Ihre Kleinen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihr mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.
Bei kommenden Zähnchen kann es helfen den Brei kalt=Zimmertemperatur anzubieten oder vor dem Essen einen gekühlten Beißring. Das beruhigt die gereizte Zahnleiste.
Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch bald wieder klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Löffeln oft wieder besser.
Ich bin mir sicher, diese „Laune“ geht vorüber und Ihr Mädchen ist in Kürze wieder mit gewohnter Freude beim Essen dabei.
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 19.10.2016