Hallo liebes Expertenteam,
ich benötige eure Hilfe. Mein Sohn ist etwas über 10 Monate alt.
Er verweigert seit langer Zeit mir den Brei. Sowohl morgens als auch mittags.
Das einzige was fast immer geht ist der Abendbrei.
Auf Grund dessen, lassen wir ihn Morgens bei ins mit frühstücken. Mal eine Scheibe Brot etwas Apfel (geschält) und grüne Gurke.
Er ist auch jedes Mal ganz gierig nach Allem nur schlucken tut er es nicht. Er lutscht und knabbert auf allem herum und spuckt es dann wieder aus. Er bekommt noch nach Bedarf die Flasche (Beba Pro2).
Da wir im Dezember mit der Eingewöhnung in der Krippe beginnen habe ich etwas Angst wie das wohl mit dem Essen dort ablaufen soll.
Bitte helft mir wie ich ihn zum schlucken-/essen verhelfen kann.
Vielen lieben Dank
von
Michele2015
am 05.10.2016, 10:08
Antwort auf:
Mein Sohn verweigert Brei isst aber auch nichts festes
Liebe „Michele2015“,
ich will ganz offen sein, wenn Ihr Sohn mehrmals täglich Milch trinkt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihr Kleiner trinkt sich satt und „snackt“ sich durch den Tag.
Da Ihr Sohn nun schon zu den größeren Kindern gehört, hat er auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange er fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge eher noch erhöhen. Ihm reichen in seinem Alter aber 400-500mL Milch inkl g Milchbrei.
Feste Nahrung macht nun nach und nach einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.
Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Morgens und abends könnten Sie gerne eine Milch (in Kombination zu Frühstück und Abendbrot) anbieten, aber tagsüber würde ich nur feste Nahrung reichen, das wäre eine Möglichkeit.
Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag.
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Kleiner so häufig seinen Hunger über die Milch stillt, dann bieten Sie die Milch nicht mehr so regelmäßig an.
Bieten Sie also ein richtiges Mittagessen (gerne ein Menü oder Selbstgekochtes), eine Vor- und Nachmittagsmahlzeit (Obst, Gemüse, Knabberartikeln usw.) und einen Abendbrei an.
Gehen Sie einfach konsequent alle festen Mahlzeiten an.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie ihn aus seinem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch!
Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn ist da viel zu schlau, er wird etwas nehmen, wenn er es braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Der Hunger ist auf Ihrer Seite.
Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihres Kleinen ist derzeit auch "sehr bequem": meistens nur trinken und oft milchig-süß. Er muss jetzt erst/wieder vom Herzhaften und von den Breien überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe!
Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt.
Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner es schaffen sich an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen.
Alles Liebe und viele schöne Mahlzeiten!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 05.10.2016