Hallo liebes Hipp-Team!
Ich würde unserer Tochter, fast 9 Monate alt, gerne mal etwas Kuhmilch geben. Ist das in Ordnung? Natürlich keine großen Mengen. Ist es zum Beispiel Möglich, die Hipp Gute Nacht Breie vielleicht mit einem kleinen Anteil Kuhmilch anzurühren? Oder darf ich meiner Tochter ein bisschen Joghurt dem GOB beimischen? Wie ist da die Empfehlung?
VG
Merle Motte
von
Merle Motte
am 09.10.2014, 22:06
Antwort auf:
Kann ich unserer Tochter langsam an Kuhmilch gewöhnen?
Liebe Merle Motte,
bei der Kuhmilch verhält es sich so:
Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken aus dem Fläschchen, im ersten Jahr nicht geeignet. Dem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.
Kuhmilch ist wie geschrieben zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht brauchbar. Kuhmilch kann Ihre Tochter aber schon in kleinen Mengen bekommen. Zum Beispiel als Zutat in einem Brei wie dem Milch-Getreide-Brei.
Wichtig ist, dass es keine Roh- oder Vorzugsmilch bei Ihrer Kleinen ist. Davon wird bei Säuglingen und Kleinkindern generell abgeraten.
Wenn Sie Kuhmilch nehmen wollen, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, kann dem Brei noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden.
Noch besser eignet sich aber eine Säuglingsnahrung. Der Vorteil der Säuglingsnahrung gegenüber der Kuhmilch ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst ist. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Auch sind die Nährstoffe passender. Gerade eine Folgemilch unterstützt die Eisenversorgung besonders.
Was die Zwischenmahlzeiten anbelangt, könnten Sie ein Löffelchen Naturjoghurt zum Obst geben. Für eine richtige Portion Joghurt ist es noch zu früh. Dafür warten Sie am besten noch bis nach dem ersten Geburtstag. Normaler Joghurt, wie Sie ihn im Supermarkt finden, ist sehr eiweißhaltig und belastet Babys empfindlichen Organismus. Das gleiche gilt für Quark. Deshalb gehören herkömmliche Joghurt und Milchprodukte in die Familienkost und sollten erst nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan aufgenommen werden.
Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.10.2014