Hallo,
Ich habe einen 10 Monate alten Sohn, der nachts noch gestillt wird und tagsüber Brei ist. Ich möchte nun abends das Stillen beenden, da ich nicht mehr viel Milch habe und ich merke, dass mein Sohn mehr nuckelt als trinkt. Er wacht auch sehr oft auf und will an die Brust 6 bis 10 mal. Ich weiß nicht ob es durch den Hunger ist oder aus Gewohnheit. Er will allerdings keine Babymilch, habe schon alle Sorten nahezu getestet. Nun frage ich mich ob ich H-Milch verdünnt anbieten kann? Was denken Sie?
MfG
von
Julirose
am 21.02.2014, 11:40
Antwort auf:
Kann ich meinem Sohn verdünnte H-Milch geben?
Liebe „Julirose“,
Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken aus dem Fläschchen, im ersten Jahr nicht geeignet. Dem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.
Ihrem Kleinen reichen in seinem Alter zwei milchhaltige Mahlzeiten am Tag um seinen Milchbedarf zu decken. Eine Milch am Morgen und abends eine große Portion Milchbrei. Möchten Sie morgens weiter stillen wäre das ideal. Möchten Sie auf eine Säuglingsmilchnahrung übergehen, empfehle ich Ihnen unsere HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke. Da Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter ausgerichtet. Und sie schmeckt besonders lieblich.
Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust.
Das Fläschchen erfordert eine ganz andere Saugtechnik als das Trinken an der Brust. Meist klappt es nach etwas Gewöhnung sehr gut.
Was Sie noch probieren können: Ruhig auch mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet.
Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird.
Möchten Sie selbst eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - wird Ihr Kleiner mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Zeigen Sie Ihrem Jungen, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Das ist dann auch besser für die ersten Zähnchen.
Bestimmt gelingt es Ihnen Ihren Sohn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Gebrüll und Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Denken Sie auch an Getränke, gerade nach dem Abendbrei. Sonst kommt nachts der Durst und weckt Ihren Jungen auf und er verlangt aus Gewohnheit eine Milch.
Ich wünsche Ihnen beiden ein tolles und erlebnisreiches Wochenende.
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 21.02.2014