Hallo,
meine Tochter ist ein Jahr alt und seit ein paar Tagen ist unsere Milchnahrung leer, wir sind nun komplett auf Kuhmilch umgestiegen. Zuvor bekam sie Kuhmilch ein paar Tage lang immer schon abends.
Bislang haben wir die Milch ganz langsam im Fläschchenwärmer erwärmt, so wie wir es in den ersten Monaten auch mit der abgepumpten Muttermilch gemacht haben, falls mal der Papa eine Mahlzeit gefüttert hat.
Ich frage mich aber, ob wir das nun nicht genauso gut in der Mikrowelle machen könnten? Oder werden dadurch auch wertvolle Inhaltsstoffe zerstört?
Und dürften wir die Milch, die sie nicht ausgetrunken hat, innerhalb von einer Stunde noch einmal erwärmen? Manchmal lässt sie sie zuerst stehen, um dann einige Zeit später dann doch trinken zu wollen, aber dann ist sie eben nicht mehr richtig warm... (Mit der Milchpulvernahrung haben wir das natürlich nicht gemacht!)
Und noch eine Frage zum Trinkgefäß:
Sie bekommt die Milch nach wie vor aus der Flasche. Wasser trinkt sie schon aus Trinklernflaschen und schlückchenweise auch aus dem Becher.
Das haben wir mit der Milch auch schon einmal ausprobiert, aber da hat sie wirklich nur zwei kleine Schlückchen genommen und dann danach komplett verweigert. Erst nach dem Umfüllen in ein Fläschchen hat sie sie dann getrunken.
Ich denke, wir müssen da nichts übers Knie brechen, sie hat doch sicher noch Zeit, das Trinken aus dem Becher zu lernen, oder?
Ich gebe ihr lieber noch etwas das Fläschchen, als dass sie wochenlang kaum Milch (und somit auch Flüssigkeit) zu sich nimmt...
Danke für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 15.09.2015, 22:29
Antwort auf:
Darf ich die Kuhmilch auch in der Mikrowelle erwärmen?
Liebe „Mooonai“,
Kuhmilch können Sie in einem geeigneten Gefäß auch in der Mikrowelle erwärmen. Rühren Sie nach dem Erwärmen die Milch aber gründlich mit einem Löffelchen um und kontrollieren Sie sorgfältig die Temperatur, um Verbrühung zu vermieden.
Die Mikrowelle ist heute in den meisten Haushalten ein täglich benutztes Gerät und wird gerade für die Erwärmung von Lebensmitteln gerne verwendet. Es ist allseits bekannt, dass einige Nähr- und Inhaltsstoffe in Lebensmitteln hitzeempfindlich sind. Bei jeder Erwärmung - egal ob im Wasserbad, im Backofen, im Fläschchenwärmer, in der Mikrowelle etc. - ist deshalb immer ein gewisser Verlust an hitzeempfindlichen Vitaminen und Mineralien etc. zu berücksichtigen. Die Vitaminzerstörung ist beim Erwärmen in der Mikrowelle jedoch minimal und kein Grund auf Mikrowellenerwärmung zu verzichten.
Zum Wiedererwärmen:
Milch egal ob Milchnahrung oder Kuhmilch ist und bleibt ein guter Nährboden für Bakterien und diese vermehren sich gerade bei "handwarmen" Temperaturen sehr schnell.
Das Kleinkindalter ist eine Übergangsphase zwischen Säugling und Kind, die Ausreifung des Verdauungsapparates schreitet immer mehr voran und der Gesamtorganismus wird immer stabiler. Experten raten aber auch in dieser Übergangszeit noch zur Vorsicht.
Letztendlich ist es wichtig, dass Eltern die Ernährung ihres Kindes nach ihrem Empfinden gestaltet. Bei einem Kind, das eher anfällig ist, geht man natürlich vorsichtiger vor als bei einem robusten Sprössling, der selten etwas „auffängt“. Als meine Aufgabe sehe ich es Ihnen die Hintergründe für diese „Vorsichtsempfehlungen“ zu erläutern.
Gehen Sie nach Ihrem Empfinden, Sie machen es sicher richtig.
Zum Fläschchen:
Super, dass es schon mit dem Wasser aus dem Becher klappt.
Es wird empfohlen Kinder ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell.
Sind Ihnen und Ihrem Mädchen das Fläschchen noch wichtig, können Sie das auch noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen.
Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Also unbedingt vor dem Schlafen noch die Zähne putzen! Denn ansonsten kann das Flaschennuckeln eine Karies begünstigen.
Ihr Mädchen braucht im zweiten Lebensjahr nur noch etwa 300 ml Milch täglich. Am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Neben der Trinkmilch werden auch Käse, Joghurt, Müesli, Milchbrei, Milchreis, mit Käse überbackene Aufläufe, Pudding, Milchshakes, Pürees mit Milch ….dazugerechnet.
Machen Sie sich auch über Getränke keine Gedanken. Trinkt Ihre Kleine weniger Milch, wird sie nach und nach auch mehr Getränke zu sich nehmen.
Ihre Kleine wird gut mit Flüssigkeit versorgt, solange sie vergnügt ist, die Windel gut nass ist und vor allem der Stuhl geformt ist, dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Verlassen Sie sich ganz auf den Durst Ihres Mädchens! Sie nimmt sich, was Sie braucht.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 16.09.2015