Hallo liebes Beratungsteam,
meine Tochter (16 Monate) mag, seitdem sie eine Woche lang mehr oder weniger Durchfall hatte, keine Kuhmilch mehr. Bis dahin war sie immer verrückt danach und sie hat morgens und abends 100 - 150 ml getrunken. Jetzt nippt sie nur noch dran, macht "bäh" und stellt sie weg.
Joghurt und Quark ist sie auch nicht so gerne und vielleicht nur ein paar Löffel.
Jetzt hat sie auch noch einen weißen Fleck auf dem Fingernagel. Kann das schon Kalziummangel sein?
Wie kann ich dafür sorgen, dass sie trotzdem ausreichen Kalzium aufnimmt? Käse isst sie gerne, aber da möchte ich ihr auch nicht unbedingt 50 g zum Essen geben.
Eine weitere Frage: Wir essen nicht viel Fleisch, vielleicht einmal pro Woche Fleisch und einmal pro Woche Fisch. Zum Abendbrot gibt es etwas Wurst. Ansonsten versuche ich, Vollkornprodukte anzubieten. Dinkelnudeln und Vollkorntoast ist meine Tochter gerne. Richtiges Vollkornbrot mag sie seit ca. 1 Monat auch nicht mehr. Wie kann ich trotzdem für eine ausreichende Eisenversorgung sorgen?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
Mamavonella14
am 02.07.2015, 14:39
Antwort auf:
Wie kann ich dafür sorgen, dass sie trotzdem ausreichen Kalzium aufnimmt?
Liebe „Mamavonella14“,
das ist ein ganz typisches Verhalten. Gerade nach kleinen Infekten oder anderen Krankheiten, kann es etwas dauern bis sich das Essverhalten wieder wie zuvor einstellt. Haben Sie da Geduld, das spielt sich bestimmt wieder ein.
Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. So schnell kommt es nicht zu einem Mangel, auch nicht zu einem Kalziummangel. Viele Kinder lehnen mal dies mal jenes ab, es gibt immer wieder Phasen in denen die Kleinen besser oder schlechter essen. Das hat die Natur schon mit eingeplant und es gleicht sich unterm Strich immer wieder aus.
Nach dem ersten Geburtstag - im zweiten Jahr - liegt die Empfehlung bei etwa 300 ml Milch pro Tag, am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt.
In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Bieten Sie einfach ohne Zwang immer wieder verschiedene Milchprodukte und auch die Milch an, ganz ohne große Aufmerksamkeit. Diese Launen dürfen Sie ganz gelassen nehmen.
Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm an diesen Tagen. Und idealerweise einmal eine Mahlzeit mit Fisch. Ich denke, das passt doch ganz gut bei Ihnen.
Eine ausgewogene vegetarische Ernährung, in der regelmäßig Milch, Milchprodukte und Fisch verzehrt und Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst abwechslungsreich kombiniert werden, kann den Nährstoffbedarf im Kleinkindalter aber ebenfalls leicht decken.
Der einzige kritische Nährstoff ist das Eisen. Pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind Vollkorngetreide, besonders Hafer und Hirse, und daraus hergestellte Produkte, wie Vollkornbrot und Vollkornflocken. Auch Amaranth und Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüse wie Spinat, Mangold, Schwarzwurzeln, Fenchel, Grünkohl, Möhren, Pilze (v.a. Pfifferlinge), Beeren (insbesondere Erdbeeren, Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren) sind besonders eisenreich.
Die schlechte Verfügbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln kann erheblich verbessert werden, wenn gleichzeitig Vitamin C aufgenommen wird. Die zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Eisen erforderlichen Mengen von Vitamin C sind mit üblichen Lebensmitteln zu erreichen.
Kennen Sie denn schon unsere HiPP Vegetarischen Menüs? Diese Menüs sind leicht zu erkennen. Sie tragen einen entsprechenden Schriftzug über der Produktbezeichnung und eine symbolische Karotte! Unsere vollwertigen Menüs ohne Fleisch enthalten Amaranth als wertvolle Eisenquelle. Auch für Kleinkinder wie ist was dabei!
Zum Beispiel:
„Vollkorn-Spaghetti mit Karotte, Zucchini, Tomate“ (ab dem 12. Monat)
„Vollkorn-Risotto mit Ratatouille-Gemüse“ (ab dem 15. Monat)
Reichen Sie kombiniert zum Getreide und Gemüse einen Fruchtnachtisch (wie HiPP Früchte, Frucht-Pause) oder etwas Obst insbesondere zum Brot, Müesli. Durch das enthaltene Vitamin C wird die Verwertung des Eisens aus Gemüse oder Getreide gefördert. Das kann auch mal ein kleines Glas Fruchtsaft sein. Bei den Getränken können Sie auf unseren Saft HiPP „Rote Früchte in Apfel“ zurückgreifen.
Eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß ist bei vegetarischer Ernährung kein Problem, da Milch (und gegebenenfalls Eier und Fisch) reichlich hochwertiges Eiweiß enthalten. Außerdem kann durch Milch und Eier die geringere biologische Wertigkeit von pflanzlichem Eiweiß verbessert werden.
Hilfreiche Tipps für die praktische Umsetzung:
• Mich hemmt die Eisenaufnahme. Deshalb zur Mittagsmahlzeit (Gemüse, Getreide) keine Milch zugeben.
Apropos Milch, eine Kindermilch wie z.B. HiPP Kindermilch ist besonders gut mit Eisen ausgestattet. Außerdem enthält sie Eisen, das sehr gut verwertbar ist und dazu kombiniert Vitamin C, das die Aufnahme zusätzlich fördert.
• Eine Erweiterung des Speisenplans ist durch Fisch-Gerichte wie unsere HiPP Fisch-Menüs möglich.
• Häufig eisenreiche Gemüse in den Speiseplan einbauen: Fenchel, Zucchini, Blumenkohl, Kohlrabi (s.o.).
Eine überwiegend vegetarische Ernährung, bei der der Speiseplan mit Umsicht zusammengestellt ist, stellt somit eine gesunde Alternative zur normalen Mischkost dar.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 02.07.2015