Kind 10 Monate ißt keinen Brei und kein Fingerfood

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Kind 10 Monate ißt keinen Brei und kein Fingerfood

Guten Morgen, unser Kind ist fast 10 Monate alt und wird noch voll gestillt, weil unsere Versuche mit dem Löffel, bzw. dem Fingerfood leider nicht gut "funktionieren". Vor einigen Wochen/Monaten hat der Kleiner 1-3 Löffel zu sich genommen, mehr war nicht möglich, auch nicht nach ein paar Tagen, egal was wir angeboten haben. Zur Zeit nimmt er nichts auf dem Löffel, er dreht einfach den Kopf weg. Und Fingerfood ist auch schwierig, er versucht es manchmal, hat aber erst den ersten halben Zahn und kann oder will nicht viel essen. Manchmal klappt es ein Tag mit z.B. Weintrauben, den nächsten Tag aber nicht mehr. Es scheint ihm aber gut zu gehen, er nimmt auch zu, auch wenn nicht viel. Haben Sie vielleicht noch einen Tipp für uns oder einfach abwarten, weiter versuchen, Geduld haben? Es war übrigens bei seinem älteren Bruder ähnlich, er hat nur noch weniger zugenommen. Vielen Dank und viele Grüße.

von BLM am 04.10.2016, 10:30



Antwort auf: Kind 10 Monate ißt keinen Brei und kein Fingerfood

Liebe „BLM“, es ist gut, dass Sie so entspannt an das Essen gehen, behalten Sie sich das unbedingt bei! Ihr Kleiner ist ein ganz schlaues Kerlchen. Er hat schon gelernt, dass es früher oder später die beliebte Milch gibt, wenn er am Tisch nichts isst. Wozu dann sich mit festem Essen abmühen? Zudem sind die Geschmäcker ungewohnt und Ungewohntes macht Unbehagen, da geht ihr Schatz doch besser zum Altbekannten - der Milch- zurück. An dieser "Milch"-Schraube können Sie drehen. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Kleiner fast ausschließlich Milch trinkt, bieten Sie die Brust nicht regelmäßig an. Ihr Junge ist noch jung und weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur was ihm schmeckt. Deshalb müssen Sie ihn beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Kleiner braucht Ihre Hilfe dabei! Gehen Sie ganz optimistisch an die nächste Mahlzeit. Halten Sie die Portion auf seinem Teller eher klein und dann lassen Sie ihn einfach in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, dann ist das in Ordnung. Dann gibt es aber auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen oder dass Ihr Junge gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Kleiner ist da viel zu schlau, er wird das nehmen was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Auch wenn es laut wird, halten Sie durch! Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Helfen Sie Ihrem Schatz und unterstützen Sie ihn bei einem geregelteren Speiseplan. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. „Snacks“ zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also möglichst keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Greifen auch Sie selbst mit Genuss am Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Junge wird Sie nachahmen. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden! Alles Liebe für Sie und Ihre Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 05.10.2016



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