Guten Morgen,
Meine Tochter ist nun 9 Monate alt und möchte nicht mehr gestillt werden. Bisher habe ich sie nur noch einmal Nachts gestillt wobei das eher eine kurzes nuckeln wie ein richtiges Trinken ist. Ich habe versucht ihr Nachts die Flasche zu geben weil ich dachte dann kann ich auch abstillen. Nur leider nimmt sie die nicht. Und wie gesagt ich denke auch das es Nachts ohne geht. Morgens bekommt sie Marmeladentoast und trinkt Wasser. Auch da mag sie keine Milch dazu. Abends bekommt sie Grießbrei und etwas Brot mit Leberwurst oder Kiri dazu trinkt sie Tee. Den bekommt sie auch über den Tag verteilt. Ca. 200 ml auf den ganzen Tag. Jetzt meine Frage ein Baby in dem Alter brauch doch aber noch in irgendeiner Form Milch? Soll ich ihr zum Frühstück dann schon diese Obst Joghurt Gläschen ab dem 10. Monat geben damit sie etwas Milch bekommt? Nachmittags isst sie Getreide Obst Brei und da ist ja auch keine Milch dabei. Sie ist Top Fit und macht nicht den Eindruck als ob ihr was fehlt aber man fragt sich ja schon ob sie dennoch alle Nährstoffe bekommt.
Danke für Ihren Rat
von
Babyspeck27
am 18.04.2017, 08:11
Antwort auf:
Keine Milch mehr
Liebe „Babyspeck27“,
wenn Sie nun nicht mehr stillen, braucht Ihre Kleine weiterhin ausreichend Milch, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet wird.
In diesem Alter sollten 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Speisplan enthalten sein.
Meist teilt sich das - wenn nicht gestillt wird - auf in morgens ein Fläschchen 200-250 ml und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g)
Nachts braucht Ihr Mädchen nun keine Milch mehr. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts einmal gar nichts mehr anbieten. Nutzen Sie die Gelegenheit und versuchen Sie Ihre Kleinen nun auch ohne Milch oder anderes wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähre auch ohne Essen geben kann. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ für Sie beide bedeuten. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Denken Sie immer daran, dass Kinder soooo viel lernen können!
Am Tage sollte aber noch ausreichend Milch dabei sein. Wobei Käse und herkömmliche Joghurts in diesem Alter als „Milchersatz“ noch nicht geeignet sind. Ab und zu mal ein Häppchen ist ok, sonst besser bis nach dem 1. Geburtstag damit warten. Spezielle Babyjoghurts sind nun ab dem 10. Monat möglich. Allerdings reichen diese nicht aus um eine Still-/Milcheinheit zu ersetzten. Sie können lediglich die Milchversorgung unterstützten
Im Alter Ihrer Tochter ist die Milch nach wie vor wichtig, insbesondere morgens. Milch ist und bliebt ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich.
Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Und das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit.
Ich möchte Ihnen dazu unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ans Herz legen. Sie enthält wie Muttermilch und Pre-Milch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich und kommt super an.
Vielleicht kann auch mal jemand anders das Fläschchen reichen und manchmal hilft auch etwas Obstmus zur Milch als kleiner „Pepp“.
Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihrer Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst.
Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern.
Achten Sie darauf, dass die Kleine beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation (anderer Raum, andere Person…) geboten wird als beim Stillen.
Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Reichen Sie die Milch mal aus der Tasse/dem Becher. Das kann schon gleich interessanter sein, wenn die Kleinen trinken dürfen wie die Großen. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Am Anfang müssen es auch nicht gleich Riesenmengen sein, das baut sich auf. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird, andere lieber wie gewohnt erwärmt. Einfach ausprobieren. Das nur noch als Ideen.
Bieten Sie Ihrer Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird sich Ihre Tochter bald an die „andere“ Milch gewöhnen.
Wenn die Milch aber partout nicht geht, kann gegen Ende des Jahres (etwa ab dem 10. Monat) das „1. Frühstück“ auch reichhaltiger werden. Ein weiterer Milchbrei, ein Baby-Müesli (z.B. HiPP Müesli oder HiPP Bio-Getreidebreie in grüner Packung) oder ein Brot plus eine Tasse/Flasche Säuglingsmilch sind dann geeignet.
Sollte der Stuhl durch die Breie fester werden, achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Oder: Den Müesli-Brei können Sie dann weniger fest machen (also weniger Getreideflocken verwenden). Halt so fest, dass er noch mit dem Löffel gefüttert werden kann.
Sie sehen, Sie haben hier mehrere Möglichkeiten am Morgen für eine ausreichende Milchmahlzeit zu sorgen.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 19.04.2017