Unsere Tochter ist jetzt 8,5 Monate und ich finde sie trinkt schlecht. Sie bekommt vormittags je nachdem wann sie aufsteht 1-2 Fläschchen Pre-Milch und trinkt insgesamt zwischen 100-300 ml. Ab da biete ich ihr zu jeder Mahlzeit und immer wieder zwischendurch Fencheltee an. Wir haben auch Wasser, verschiedene Tees und Säfte probiert aber letztendlich trinkt sie vom Fencheltee noch am meisten. Sie trinkt aber vielleicht den ganzen Nachmittag/Abend noch 100 ml oder wenn es sehr gut läuft (sehr selten) 200 ml.
Sie wacht jede Nacht 1-2 mal auf und schläft auch nur übers Fläschchen Pre-Milch wieder ein. Sie hat schon mal durchgeschlafen und ich habe das Gefühl sie holt nach, was sie am Nachmittag an Flüssigkeit versäumt hat. Möchte ihr aber auch nicht ständig Milch geben, weil sie ja auch gut ist und ich sie nicht überfüttern möchte, zumal sie ja auch langsam alt genug für was anderes zum trinken ist.
Ist die Menge zu trinken am Tag in Ordnung oder zu wenig? Ist es schlimm wenn sie nachts noch Fläschen will? Gibt sich das allein mit der Zeit?
von
Söckchen
am 24.09.2014, 13:05
Antwort auf:
Ist Trinkverhalten altersgerecht und ausreichend?
Liebe „Söckchen“,
wann Kinder nachts durchhalten ohne zu essen, ist ganz unterschiedlich.
Das hängt zum einen mit der Reife des Babys zusammen, mit bestimmten Entwicklungsphasen, die wieder alles durcheinanderwirbeln und natürlich zum Teil auch damit wie die Kinder sich tagsüber satt essen und auch entsprechend Getränke zu sich nehmen.
Achten Sie mal darauf, dass sich Ihre Kleine bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag gut sättigt und auch ganz nach Ihrem Durstgefühl noch etwas trinkt. Dann wissen Sie als Mama, dass es nachts weder Hunger noch Durst sind, die Ihre Tochter wecken sondern wohl mehr die liebe Gewohnheit.
Sie müssen hier nichts über den Zaun brechen, gehen Sie nach eigenem Gefühl vor. Manche Kinder schaffen es recht rasch die Nächte ohne Essen durchzuhalten, andere kommen immer wieder (mal).
Was die Milch betrifft, braucht Ihr Mädchen noch zwei insgesamt 400-500 ml oder Gramm. Damit ist die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet. Meist sind das morgens ein Fläschchen Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Zur zusätzlichen Flüssigkeit: solange Ihr Mädchen vergnügt ist und ihre Windel gut nass und der Stuhl geformt sind, dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht.
Verlassen Sie sich ansonsten ganz auf Ihre Tochter, sie hat ein sehr gutes Durstgefühl und holt sich was sie braucht. Das Trinken wird meist viel zu streng verfolgt.
Denn es ist genau wie Sie es beschreiben. Babys haben oft zunächst gar keinen (großen) Durst. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wenn Ihre Kleine also durstig ist, wird sie auch gerne was trinken.
Üben Sie das zusätzliche Trinken entspannt und zwanglos weiter. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich so vorangeht. Und machen Sie keinen Zwang aus dem Trinken. Das wird sich ganz bestimmt gut einspielen.
Zu Beginn geht es auch gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein.
Oder mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Einfach ausprobieren.
Das Trinken ist einfach ein weiterer Lernprozess. Das muss Ihr Schatz wie das Essen fester Kost jetzt erst mal erlernen! Es hilft, selbst ein Vorbild zu sein und vor der Kleinen wie selbstverständlich etwas zu trinken. Prosten Sie ihr frohgelaunt zu. So wird das Trinken positiv belegt.
Einmal für Sie zur Orientierung: Die Empfehlung lautet für ein Kind 7-12 Monate etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird. Grundsätzlich können nicht nur Getränke und Milch, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Gerade Obst ist hier zu nennen.
Eine schöne Zeit mit Ihrem Mädel wünscht Ihnen
Doris Plath
von
Doris Plath
am 24.09.2014