Liebes Team im Expertenforum,
mein Sohn ist nun 8 Monate alt und ist ein sehr guter Esser. Da er nur vier Mahlzeiten in 24 h braucht und er von meiner Muttermilch noch sehr gut satt wird, gebe ich ihm neben den beiden Stillmahlzeiten Morgens und Abends nur zwei Breimahlzeiten: Den Gemüse-Kartoffel(-Fleisch/Fisch)-Brei Mittags (und zum Nachtisch etwas Obstbrei) und am späten Nachmittag einen Obst-Getreide-Brei aus 10 g Getreideflocken und 125 g Obstmus.
Das kann ich nach Rücksprache mit der KÄ so fortführen, bis der Kleine davon nicht mehr satt wird. D.h., ich muss vermutlich nie den dritten Brei einführen, sondern kann in einigen Wochen stattdessen direkt die Familienkost einführen.
Ich würde ihm nun gerne statt dem Obst-Getreide-Brei hin und wieder einen Vollmilchbrei geben, damit er mehr Getreide bekommt und sich außerdem an Kuhmilch gewöhnt. Es widerstrebt mir aber, dafür die Obstmenge stark zu reduzieren.
Spricht Ihrer Meinung nach bzw. aus ernährungswissenschaftlicher Sicht etwas dagegen, den Milchbrei statt mit 20 g Getreideflocken, 200 g Flüssigkeit (Vollmilch/Wasser) und nur wenigen Löffeln Obst folgendermasen anzurühren:
15 g Getreideflocken, 150 ml Flüssigkeit und ca. 50 g Obstmus?
Dann würde er mehr Getreide als bisher bekommen und Kuhmilch - und dennoch weiterhin auch reichlich Obst.
Außerdem habe ich noch eine weitere Frage:
Mein Kleiner ist nach den Mahlzeiten imemr so lange satt, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie wir einmal auf 5 Mahlzeiten pro Tag kommen sollen: Er frühstückt um 8:30 Uhr an der Brust, erst um 13 Uhr möchte er dann seinen Mittagsbrei, um ca. 17 Uhr seinen Nachmittagsbrei und ab ca. 18:30 Uhr bekommt er Hunger auf die Abendmahlzeit (Brust) und zeigt dann, das er müde ist und ins Bett möchte. ( - Ein sehr unkompliziertes Kind! :-) )
Muss ich diesen so gut eingespielten Rhythmus unbedingt irgendwann auf 3 Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten umstellen oder denken Sie, dass sich das von alleine irgendwann so einspielt?
Für Ihre Beantwortung meiner Fragen danke ich Ihnen recht herzlich!
von
SonjaF79
am 08.12.2014, 18:07
Antwort auf:
Ist Kombination aus Obst-Getreidebrei und Milch-Getreidebrei möglich?
Liebe „SonjaF79“,
freuen Sie sich über Ihr „sehr unkompliziertes Kind!“. Das meine ich ehrlich!
Bei den täglichen fünf Mahlzeiten (drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten) handelt es sich um eine Empfehlung und nicht um ein Muss.
Der Bedarf der Kleinen ist sehr unterschiedlich. Manche brauchen mehr, andere weniger. Ihr Söhnchen scheint zu denen zu gehören, die sich mit weniger Mahlzeiten begnügen.
Wenn Ihr Söhnchen mit vier Mahlzeiten gut zurecht kommt, sich nachts nicht vor Hunger meldet und trotzdem gut zunimmt (das hat Ihnen ja ihr Kinderarzt bestätigt), müssen Sie an Ihrem „gut eingespielten Rhythmus“ nichts verändern.
Ihr Sohn wird Ihnen signalisieren, wenn er eine zusätzliche Mahlzeit benötigt. Wenn die ganze Familie und später auch in der Krippe oder Kita keine 5 Mahlzeiten gegessen werden, kann es sein das er diesen Rhythmus beibehält oder anpasst.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Söhnchen sich zu den einzelnen Mahlzeiten ordentlich satt essen kann. Wenn Bedarf besteht, ist es möglich dem Getreide-Obst-Brei um 17Uhr einen Teelöffel Öl bei zu mischen.
Bevor ich Ihre zweite Frage beantworte, möchte ich Ihnen noch folgendes mitteilen:
Ihr Söhnchen benötigt im zweiten Lebenshalbjahr eine Milchmenge von 400-500ml/g Milch (und „Milchhaltiges“ wie Milchbrei, Babyjoghurt).
Ich kann natürlich so wie sie auch die Muttermilchmenge die Ihr Kind letztlich trinkt schwerlich einschätzen. Aber es ist davon auszugehen, dass Ihr Baby sich durch das Stillen ausreichend Milch holt. Sonst würde er auch nicht die gesamte Nacht ohne Nahrung auskommen.
Ein „Mehr“ an (Kuh)Milch ist also gar nicht notwendig. Um Ihrem Sohn auch einmal Kuhmilch anzubieten, muss es nichts zwangsläufig ein Milchbrei sein. Sie könnten z.B. am Nachmittag auch etwas HiPP Frucht & Joghurt zum Getreide-Obst-Brei reichen oder mittags einmal HiPP Spaghetti mit Tomaten und Mozzarella anbieten.
Wenn Sie es aber möchten, können Sie auch hin und wieder einen Milchbrei reichen. Jeden Tag einen Milchbrei statt dem Getreide-Obst-Brei kann ich nicht empfehlen, das wäre sicherlich ein zu viel an Milch.
Die Zubereitung der Breie hinsichtlich des Getreide- und Obstanteils können Sie flexibel gestalten. Gerne können Sie den Milchbrei mit etwas weniger Getreide und mehr Obst zubereiten. Und Sie können auch jederzeit etwas mehr Getreide (und vielleicht etwas weniger Obst) in den Getreide-Obst-Brei geben, wenn sie sich diesen Brei „getreidiger“ wünschen.
Achten Sie nur auf das Verhältnis von Flüssigkeit (Wasser, Milch, Obstpüree) und Trockenmasse, damit sie eine gut löffelbare Konsistenz erhalten. Ihr Sohn wird Ihnen zeigen, wie er mit der Beschaffenheit der Breie zurechtkommt.
Wenn Sie Kuhmilch für die Zubereitung des Milch-Getreide-Breies verwenden, empfehle ich Ihnen im 1. Lebensjahr eine Mischung (Halbmilch) von 50% Vollmilch (3,5% Fett) und 50% Wasser zu verwenden. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, können Sie dem Brei einen Teelöffel Rapsöl zufügen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen eine schöne Vorweihnachtszeit,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 09.12.2014