Hilfe bei Verstopfung wegen Beikost

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Hilfe bei Verstopfung wegen Beikost

Sehr geehrtes Expertenteam, mein Sohn ist 10 Monate alt und wird noch gestillt. Als Beikost bekommt er mittags Gemüse-Fleisch-Brei mit genügend Beikostöl und nachmittags Obst-Getreide-Brei ( meistens wähle ich dafür Birne oder Pflaume ) . Dazu biete ich ihm immer Wasser an, allerdings trinkt er nicht viel davon ! Seit der Einführung von Beikost hat er immer Verstopfung und viel zu harten Stuhl ! Unser Kinderarzt hat uns als Lösung Milchzucker empfohlen, aber ich habe Bedenken, da sowohl ich als auch mein Mann seit Kindheit laktoseintolerant sind und ich es unserem Sohn gerne ersparen würde ! Hätten Sie eine andere Lösung für dieses Problem ? Vielen Dank im Voraus . Mit freundlichen Grüßen Julia L.

von Julia L. am 12.04.2016, 19:10



Antwort auf: Hilfe bei Verstopfung wegen Beikost

Liebe Julia L., auch wenn die Gabe von Milchzucker keine Rolle spielt, ob Ihr Schatz später einmal eine Lactoseintoleranz entwickelt oder nicht, rate ich Ihnen dennoch davon ab. Milchzucker ist in höheren Mengen ein sehr wirksames Abführmittel. Der Stuhlgang wird weicher, es werden aber auch wichtige Mineralstoffe mit ausgeschieden. Parallel zur Einnahme von Milchzucker müssen deshalb große Mengen Flüssigkeit zugeführt werden, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Milchzucker sollte zur Regulierung der Verdauung deshalb immer mit viel Flüssigkeit (Wasser oder als Tee) verabreicht werden, damit er seine verdauungsfördernde Wirkung entfalten kann. Eine Zugabe zur Milch oder dem festen Essen wirkt sich eher gegenteilig aus. Auch kann ein zu viel an Milchzucker zu Blähungen führen. Von einer Verstopfung spricht man übrigens dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat oder gar weint. Es ist normal, dass die Kinder kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Natürlich sollte Ihr Kleiner dabei nicht weinen müssen. Aus meiner langen Erfahrung weiß ich, dass Mütter hier ein besonders strenges Maß anlegen, obwohl die Kinder eigentlich mit ihrem Stuhlgang gut zurechtkommen. Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen die Milchmahlzeiten zu reduzieren und in der Beikost voranzugehen (plus Abendbrei, kleine Brotzeit…), damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Es kann gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert. Das hätte noch einen weiteren, positiven Effekt. Wird die Milch weniger und die Nahrung fester, stellt sich oft erst ein Durstgefühl ein und die Kleinen lernen Getränke wie Wasser oder Tee zu trinken. Und das ist gut fürs Stuhlverhalten. Reichen Sie gerne nach dem Mittagessen noch etwas Früchte als Dessert. Früchte allgemein und besonders Pflaume, Birne und Apfel sind erfahrungsgemäß sehr verdauungsfördernd. Bedenken Sie bitte immer, dass ein Effekt erst nach mehreren Tagen sichtbar wird, da es dauert bis sich der Magen-Darm-Trakt auf eine neue Kost eingestellt hat. Auch sehr wichtig: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Sohn sich stets bewegen kann, denn auch durch Rollen und Strampeln wird die Verdauung munter. Fragen Sie gerne auch mal im den Nachbarforen bei „Kinderarzt“ Dr. med. Andreas Busse oder „Kinderernährung“ Prof. Dr. med. Stefan Wirth/Prof. Dr. med. Michael Radke nach. Diese können ggf. auch noch spezielle Mittel empfehlen. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 14.04.2016



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