Hallo, meine Tochter ist gute 5 Monate und seit knapp 3 Wochen habe ich mit Möhrenbrei begonnen. Sie macht aber leider den Mund überhaupt nicht auf und brabbelt lieber fröhlich drauf los. Wenn ich mal etwas reinbekommen, dann schluckt sie ein bisschen aber das meiste kommt wieder raus. Muss ich da länger durchhalten, ist sie noch nicht bereit? Wie lange kann ich warten? Hoffe auf Ihr Antwort! DANKE
von
Hillu
am 13.03.2017, 13:38
Antwort auf:
Hat sie noch Zeit mit der Beikost?
Liebe „Hillu“,
das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben. Ihr Mädchen hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert.
Machen Sie eine kleine Pause!
Es gibt Kinder, die bis zum vollendeten 6. Lebensmonat durch Milch bestens versorgt werden und auch erst dann für Beikost bereit sind. Auch sind manche Kinder einfach Spätzünder. Keine Sorge!
Dann möchte ich Ihnen nach einer kurzen Pause ans Herz legen, Ihr Mädchen weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen.
Lassen Sie den Mut nicht ganz sinken, ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten.
Damit sich Ihre Kleine mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und sie unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern, aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben.
Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Sie sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Und der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Lassen Sie sie experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Und/oder bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen.
Bieten Sie neben Brei auch Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an, auch wenn sie damit zunächst nichts anzufangen weiß.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama, Papa und eventuell Geschwister beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Sie sind die Vorbilder, Ihr Kind wird sie alle nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.
Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Setzten Sie weder sich selbst noch Ihr Mädchen unter Druck! Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser.
Eines ist sicher. Jedes gesunde Kind hat sich noch früher später an die feste Nahrung gewöhnt.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 15.03.2017