Liebes Expertenteam,
mein Sohn kommt nun ins 2. Lebensjahr und daher suche ich nach neuen Rezeptideen.
Generell beschäftigt mich folgendes Problem: Man liest immer wieder, dass es nicht gerade gesund ist, Salami etc. zu überbacken. Liegt das an dem darin enthaltenen Nitritpökelsalz, und wenn ja, gilt das nicht ebenso für Speck und Schinken? Ist das lediglich ein Problem des Überbackens oder ist es genauso ungesund, Mettwurst, Speck oder Ähnliches in einer Suppe mitzukochen? (Dort entstehen ja andere Temperaturen.) Ich habe in einem Kinderkochbuch Rezepte gefunden, wo z.B. für eine Carbonara-Soße gekochter Schinken angebraten werden soll oder für Pizza-Toasties Cabanossi verwendet und im Ofen überbacken wird. Ist das wirklich eine geeignete Kinderkost? Und kann ich solche "Lieblingsessen" gesünder kochen, wenn ich Wurstwaren ohne Nitritpökelsalz dafür verwende?
Vielleicht haben Sie ja auch noch einen Buchtipp für mich, wo Grundlagenkenntnisse speziell über das Kochen für Kinder vermittelt und gleichzeitig schöne Rezepte präsentiert werden.
Herzlichen Dank, Mona
von
Modoju
am 17.08.2015, 10:27
Antwort auf:
Gesund kochen mit Schinken, Speck, Salami?
Liebe Mona,
die meisten Wurstwaren enthalten Nitritpökelsalz, welches zu sogenannten Nitrosaminen reagieren kann, die gesundheitlich bedenklich sind und deshalb unerwünscht.
In den letzten Jahren hat die Verarbeitung von Lebensmittels hier deutliche Fortschritte gemacht. Es wird weniger Nitritpökelsalz benötigt und auch die Entsteheung von Nitrosaminen wird durch den Zusatz von Vitamin C gehemmt.
Dennoch sollten gepökelte Produkte mit Bedacht verzehrt werden. Insbesondere das (scharfe An)Braten bei großer Hitze läßt reichlich Nitrosamine entstehen. Deshalb sollten gepökelte Fleischwaren wie Kasseler oder geräucherte Würstchen nicht gegrillt oder gebraten werden.
Wenn Sie nun hin und wieder ein Carbonara-Soße anbieten oder auch mal in einer Suppe Wurst oder Speck mitkochen, ist das ok. Es kommt hier letztlich ja auch auf die Menge an und wie häufig etwas verzehrt wird. Scharf Angebratenes sollte eher selten auf dem Speisezettel stehen, und wenn, dann nicht gepökelte Waren.
Unabhängig vom Nitritaspekt, gilt es zu überlegen, ob denn immer noch der Wurst- oder Fleischklecks bei einer Mahlzeit mit dabei sein muss. Viele Gerichte schmecken genauso gut, wenn man diese einfach weglässt. Sie müssen ja Rezepte nicht eins zu eins nachkochen, wenn Sie ein ungutes Gefühl dabei haben. Sie können immer noch individuell abändern und so die eigene Phantasie ins Spiel bringen.
Bestimmt finden Sie viele „kindgerechte Rezepte“ im Internet. Schauen Sie mal beim Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (www.fke-do.de) und beim aid (www.aid-medienshop.de) vorbei. Diese bieten Broschüren mit Ideen und Rezepten für die Ernährung von Kindern an.
Auch auf der Rund ums Baby-Seite finden Sie unter der Rubrik „Kochen“ - Rezepte, die Kinder mögen! - entsprechende Vorschläge ( http://www.rund-ums-baby.de/rezepte/ ).
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.08.2015