Darf mein Sohn mit 6 Monaten schon Abendbrei bekommen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Darf mein Sohn mit 6 Monaten schon Abendbrei bekommen?

Hallo Mein Sohn wird bald 6 Monate und in unserem kochbuch (ich koche sein essen nur selber) steht drinnen das ab dem 6monat der abendbrei (Milch-Getreide -brei) Angebot wir. Nun war meine Freundin selber Mutter zu Besuch und wir hatten es von der Ernährung, da meinte sie ich darf auf gar keinen Fall den abendbrei vor dem 8monat geben ( sagte damals ihre Hebamme) das führt zur darmblutungen und zur glutenunverträglichkeit. Und ich darf ihm auch keine Kuhmilch vor dem 1. Geburtstag geben. Ich darf den Brei nur mit Wasser oder babypulver (was er ja eh trinkt) anrühren. Stimmt das darf mein Kind vor dem 8. Monat keine Getreide Produkte zu sich nehmen? In unserem kochbuch sind auch Rezepte ( noch nicht gekocht) Ab dem 5 Monat z.b.mit Reis und Hafer, darf ich diese dann nicht kochen? Ich habe mich dann mal ihm laden umgeschaut dort gibt es gläschen nur nach dem 4. Monat mit Reis und sogar Spagetti, und sogar auf den abendbreis steht nach dem 4. Monat drauf und sind ja mit Grieß usw. Zubereitet. Was stimmt nun ich bin total verwirrt will nichts falsches machen. Darf er nun mit 6 Monaten abendbrei bekommen oder erst mit 8 Monaten? Und wie ist das mit der Milch? Vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen Liebe grüße

von zauber91 am 09.07.2014, 13:14



Antwort auf: Darf mein Sohn mit 6 Monaten schon Abendbrei bekommen?

Liebe „zauber91“, gerne geben wir hier unsere Einschätzung wieder. Warum soll man Getreideprodukte nicht schon vor dem 8. Monat geben dürfen? Ich kann es mir nur so erklären, dass diese „Empfehlung“ das Eiweiß Gluten zum Hintergrund hat. Gluten ist überhaupt nichts Schlimmes. Es ist ein ganz natürliches (Kleber)Eiweiß im Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und kommt somit üblicherweise in Nudeln/Pasta oder Milch-Getreide-Breien oder auch Gebäck vor. Auch im Brot ist sehr oft Weizenmehl enthalten. Da es eine Personengruppe gibt, die dieses Gluten nicht gut verträgt und eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zeigt, gibt es bestimmte Empfehlungen, die dann einfacherhalber für alle gelten. Während zur Vorbeugung der Zöliakie lange Zeit empfohlen wurde, Gluten möglichst spät in die Ernährung des Babys einzuführen, haben neuere wissenschaftliche Studien gezeigt, dass eine spätere Einführung (nach dem 6. Monat) von Gluten und damit z.B. auch die meisten Getreide für Säuglinge keinen Vorteil bringt. Aktuell wird empfohlen Gluten zum 4. bis 6.Monat in den Speiseplan einzuführen, am besten während noch gestillt wird. Es spricht also nichts dagegen, dass Ihr Sohn Produkte mit nun einen Milch-Getreide-Brei bekommt oder andere Produkte mit Getreide. Bei der Kuhmilch verhält es sich so: Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken aus dem Fläschchen, im ersten Jahr nicht geeignet. Dem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl. Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht brauchbar. Kuhmilch kann Ihre Kleine aber schon in kleinen Mengen bekommen. Zum Beispiel als Zutat in einem Brei wie dem Milch-Getreide-Brei. Wichtig ist, dass es keine Roh- oder Vorzugsmilch bei Ihrer Kleinen ist. Davon wird bei Säuglingen und Kleinkindern generell abgeraten. Wenn Sie Kuhmilch nehmen wollen, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, kann dem Brei noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Noch besser eignet sich aber eine Säuglingsnahrung. Der Vorteil der Säuglingsnahrung gegenüber der Kuhmilch ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst ist. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Auch sind die Nährstoffe passender. Gerade eine Folgemilch unterstützt die Eisenversorgung besonders. Ich hoffe, ich konnte die Verwirrungen wieder „entwirren“ und Sie können die Beikost entspannt fortsetzen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 09.07.2014



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