Hallo
meine Tochter ist knap 7 Monate alt. Sie isst keinen Brei, egal welchen, ob Gemüse Fleisch Kartoffe etc oder Milchbrei, auch pur Obstbrei oder GOB habe ich probiert. Egal ob selbstgekocht oder aus dem Glas.
Sie nimmt immer 3-4 Löffel und dann geht der Mund nicht mehr auf, Ich mache das jetzt schon knapp drei Monate. Es ist mal besser mal schlechter, mehr als so ca 60 g Brei waren es aber noch nie. Sie hat keine Probleme mit dem Schlucken oder so, sie will es einfach nicht, sie will unser Essen.
Jetzt habe ich begonnen Fingerfood anzubieten, das ist super. Sie mag Nudeln und Gurke, und Kartoffel und Möhre und Kohlrabi. Alles bis auf die Gurke natürlich gekocht. Auch Baguette und Vollkorntoast (ungetoastet) findet sie total super.
Eigentlich wollte ich sie nicht ohne Brei aufziehen, ihc biete ihn auch immer an, aber ich sehe keinerlei Fortschritte, sie will es einfach nicht
Jetzt scheint es ja gerade "in" ein Baby ohne Brei zu ernähren, ist das wirklich möglich ohne Mangelerscheinungen? Ich stille quasi voll ansonsten.
Und braucht sie da zusätzlich Wasser? Als Stillbaby kennt sie noch kein Wasser etc als Getränk. Aber wenn sie Brot etc isst, sollte sie zusätzlich Wasser trinken?
Vielen lieben Dank
Julchen
von
Julchen_03
am 23.06.2015, 17:09
Antwort auf:
Kann ich mein Kind ohne Brei ernähren?
Liebe Julchen,
die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen.
Babys, die die Löffelfütterung nachhaltig verweigern, finden durch das selbständige Beschäftigen mit Speisen häufig doch noch Freude an der Beikost. Sie können also gerne Ihrer Kleinen auch Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann - anbieten.
Dadurch lernen sie zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen.
Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus. Beim Brot wäre ich noch zurückhaltend, denn es enthält recht viel Salz.
Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säugling eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt.
Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Bleiben Sie dran Ihrer Kleinen den Brei schmackhaft zu machen. Möchte sie nicht weiteressen sollten Sie das unbedingt respektieren, so weiß ihr Mädchen, dass Sie auf ihre Bedürfnisse eingehen. Machen Sie dann ein kleines Päuschen und bieten danach den Brei erneut an. Es hilft oft sich den Hunger zum Gehilfen zu machen.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ruhig weiterhin das Fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen.
Setzten Sie sich mit an den gemeinsamen Esstisch. Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild Freude am Essen vor. Besetzen Sie das Essen positiv. Freude und gute Vorbilder sind die besten Appetitbringer.
Beim Trinken brauchen Sie sich keine Gedanken machen, Ihre Kleine holt sich die Flüssigkeit über Ihre Muttermilch.
Ich wünsche Ihnen alles Liebe für Sie und Ihre Kleine und viel Freude beim Essen!
Herzlicher Gruß
Anke Claus
von
Anke Claus
am 24.06.2015