Sehr geehrte Damen und Herren,
derzeit beschäftigt mich das Essverhalten meiner 1,5jährigen Tochter sehr. Sie ist gefühlsmäßig den ganzen Tag über am Essen: egal ob wir gerade spazieren gehen, am Spielplatz, einkaufen oder in einer Krabbelgruppe sind- nach kurzer Zeit fällt ihr ein sie möchte nun etwas essen. Ich habe meist Obst, Reiswaffeln, eine Breze oder einen Fruchtriegel dabei. Verweigere ich ihr das Essen wird sie richtig zornig, sucht selbst nach dem Essen und schreit regelrecht danach. Wir haben feste Frühstücks-, Mittag- und Abendessenszeiten. Allerdings isst sie abends so gut wie nichts mehr, hält aber auch die ganze Nacht durch. Sollte ich das Essverhalten ändern? Wenn ja, wie gelingt mir das? Wie viel bzw. wie oft sollte ein Kind diesen Alters am Tag essen?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen!
von
belinea-85
am 11.11.2014, 12:01
Antwort auf:
Essverhalten von 1,5jährigem Kind ändern?
Liebe „belinea-85“,
da handelt es sich bei Ihrem Töchterchen offensichtlich um ein sehr temperamentvolles, willensstarkes Mädchen. Das Alter tut sein Übriges dazu. Wutausbrüche und Trotzreaktionen gehören in diesem Alter zur Tagesordnung und können die Nerven der Eltern strapazieren.
Ich denke, Sie haben selbst schon den „Knackpunkt“ erkannt: Ihr Kleine „snackt“ zu viel und häufig.
Lassen Sie Ihrer Kleinen nicht alles durchgehen, sie ist in einem Alter in dem sie ihre Grenzen ausloten möchte. Möchten Sie eine Veränderung, werden Sie nicht drumrum kommen, den Prostest Ihrer Kleinen hinzunehmen.
Sicher müssen Sie nicht zu streng sein, aber es ist wichtig, dass Ihre Kleine grundsätzlich lernt, dass es Essen zu festen Zeiten und das normalerweise im Rahmen einer Mahlzeit am Tisch gibt.
Wenn Sie unterwegs sind, darf es natürlich hin und wieder einen kleinen Snack geben, aber das sollte nicht zur Regel werden und die Gesamternährung sollte dabei ausgewogen und gesund bleiben, nicht dass sie sich vorwiegend von süßen Zwischensnacks ernährt.
Ihre Kleine sollte nicht so viel „snacken“, das sie am Abend keinen Hunger mehr auf Ihr Abendessen daheim hat.
Erfahrungsgemäß kommen Kleinkinder mit drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten gut zurecht.
Sicher denken Sie auch daran, dass gewohnheitsmäßige Snacks zwischendurch, Essen to go und fehlende Regelmäßigkeiten auch zu falschen Ernährungsgewohnheiten führen können und Bedingungen schaffen, die „dick“ machen können.
Packen Sie also ruhig mal keine Snacks in Ihre Tasche, dann kann Ihre Kleine auch nichts finden und Sie können Ihrem „Nein“ mehr Ausdruck verleihen.
Vielleicht ist folgendes noch interessant für Sie zu wissen. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Sie Ihrem Kind nicht rund um die Uhr etwas zum Knabbern anbieten sollten. Denn zwischen den Mahlzeiten repariert der Speichel normalerweise den Zahnschmelz. Diesen Vorgang nennt man „Remineralisation“ - herausgelöste Mineralstoffe werden wieder eingebaut. Mit der Nahrung wird jedoch der Speichel weggespült und kann die Zähne nicht reparieren.
Es liegt hier also viel an Ihnen. Sie bestimmen letztlich, was es wann zu essen und zu trinken gibt. Ihr Mädchen kann das noch nicht für sich entscheiden. Sie müssen ihr helfen und vorgeben, wie eine gesunde Ernährungsweise aussieht.
Mit Ihrer konsequenten Hilfe, werden sie beide diesen Schritt meistern!
Liebe Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 12.11.2014