Essensmenge bei Babys

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Essensmenge bei Babys

Hallo, meine Tochter ist seit gestern acht Wochen alt und scheint unersättlich zu sein. Sie ist ein absolutes Flaschenkind, da sie die Brust absolut verweigert und ich unter anderem auch höllische Schmerzen hatte, wenn sie doch mal gesaugt hatte. Jetzt bekommt sie abgepumpte Muttermilch und Prenahrung. Sie hat einen sehr großen Hunger und kam den einen Tag auf eine absolute Trinkmenge von 1000 ml. Der Kinderarzt meinte, dass wir die Mahlzeiten auf 125 ml beschränken sollen und den Rest mit Tee aufstocken sollen. Allerdings sind wir gegenüber Tee sehr skeptisch eingestellt,da das den Elektrolythaushalt durcheinander bringen kann und sonst die Natur das ja auch eingerichtet hätte, dass die Brüste Tee produzieren. Wir möchten auch ungern auf eine 1er umsteigen. Zur Zeit versuchen wir es, ihr 150 ml zu geben und feste Zeiten einzurichten. Mit geregelten Mahlzeiten und Essensmengen war ein Vorschlag einer Hebamme. Unsere Maus hat danach meistens aber noch großen Hunger. Wir sind da echt ratlos, wie wir damit umgehen sollen. Danke für Ihre Hilfe. Mit freundlichen Grüßen, Susanne

von susannsche am 12.05.2017, 10:23



Antwort auf: Essensmenge bei Babys

Liebe Susanne, da gebe ich Ihnen Recht ein so junges Baby braucht eigentlich zusätzlich zu Milch nichts anderes. Die gültige Empfehlung führender Institutionen lautet, dass voll gestillte oder mit Säuglingsmilchnahrung ernährte Kinder neben Milch keine zusätzliche Flüssigkeit benötigen. Nur in Ausnahmefällen ist eine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig: Wenn ein Baby stark schwitzt, z. B. an heißen Tagen oder bei fiebrigen Erkrankungen, bei Durchfall oder Erbrechen. Ein Baby braucht die ersten Monate schlicht und einfach nur eine Milch. Entweder es wird gestillt und/oder Milchfläschchen gefüttert. Mit diesen Milchen bekommt ein Baby alles was es braucht, Bleiben Sie am besten bei dieser Empfehlung, bei der Sie auch das bessere Bauchgefühl haben, geben Sie Ihrem Mädchen „einfach nur“ die Milch ganz nach ihrem Bedarf, das heißt so viel und so oft Ihr kleiner Schatz es möchte. Und ich weiß, dass diese Aussage „1000 ml Milch und ja nicht mehr!“, sehr in den Köpfen verankert ist. Die 1000 ml sind so eine ungefähre Marke, an der man sich orientieren kann. Aber es gibt auch Kinder, die liegen drüber und alles ist bestens. So pauschal lässt sich das also nicht sagen. Ich möchte Sie in Ihrem Muttersein bestärken. Sie dürfen ruhig auf Ihr Baby vertrauen. Es holt sich das, was es braucht. Solange Ihr Schatz mit den Mengen gut klar kommt, sollten Sie sie auf jeden Fall weiterhin nach ihrem Bedarf füttern, sie braucht nicht hungrig zu meckern. Das muss nicht sein. Zudem kann es Entwicklungsschübe oder Phasen geben, in denen der Bedarf ansteigt und auch wieder fällt. Das pendelt sich meist wieder ein. Liegt ein Baby aber dauerhaft sehr deutlich über den 1000 ml, dann kann das die Verdauung und auch die Nieren belasten, auch ist der Magen eines Säuglings noch sehr klein, dann sollte gegengesteuert werden. Das sehe ich auch so. Trinkt Ihr Mädchen schon länger so viel? Haben Sie das Gefühl es wird eher mehr als weniger Milch? Dann würde ich einen Wechsel zu 1er-Milch empfehlen. Die 1er-Milch enthält leichtverdauliche Stärke, wodurch die Nahrung sämiger wird. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als "sättigender" beschrieben. Ich denke so wird die Trinkmenge geringer werden bzw. die Trinkabstände länger. Sie können beide Nahrungen auch miteinander kombinieren. Also einige Flaschen Pre-Milch, einige mit 1er. Ganz an die Bedürfnisse Ihres Mädchens angepasst. Sie schrieben: „Wir möchten auch ungern auf eine 1er umsteigen.“. Warum? Haben Sie Angst? Es wäre nicht schlimm, wenn Sie eine 1er-Milch verwenden würden. Es hält sich zwar nach wie vor hartnäckig deren schlechter Ruf, weil die darin enthaltene Stärke angeblich dick machen würde. Das stimmt jedoch nicht. Pre und 1er unterscheiden sich kaum von den Kalorien. Die 1er ist schlichtweg etwas sämiger. Viele Grüße und ein schönes Wochenende für Sie und Ihre Familie, Annelie Last

von Annelie Last am 12.05.2017



Antwort auf: Essensmenge bei Babys

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Meine Kleine trinkt hin und wieder so viel. 1000 ml hat sie aber bisher zum Glück nur zwei Mal erreicht. Sie scheint kein Sättigungsgefühl zu haben, muss das immer selber einschätzen, sonst saugt sie, solange die Flasche da ist. Wie kann ich feststellen, dass sie satt ist? Sie lässt auch sehr lange auf ein Bäuerchen warten und verlangt kurz danach wieder was. Der Kinderarzt ist der Überzeugung, dass der Magen maximal 150 ml aufnimmt und wir unsere Maus an eine minimale Trinkmenge gewöhnen sollen. Er meint zudem, dass man sehr wohl mit Prenahrung überfüttern kann. Ich lese bzw. höre aber immer wieder gegenteilige Meinung, dass dieses mit Prenahrung nicht möglich ist. Gibt es dennoch einen Mittelwert bzw. Maximalwert wieviel ein 8+3 Wochen altes Baby zu sich nehmen darf ? Ich bin damit echt überfragt. Lg, Susanne

von susannsche am 14.05.2017, 06:26



Antwort auf: Essensmenge bei Babys

Liebe Susanne, vertrauen Sie einfach Ihrem Mädchen. Wie beim Stillen können Sie Ihrer Kleinen so viel Pre und auch 1er Milch geben, wie sie mag. Beim Fläschchen geben, wird häufig einfach zu viel gerne gerechnet und verglichen, das könnten Sie beim Stillen gar nicht und würden einfach warten bis Ihr Mädchen aufhört zu saugen und nur noch nuckelt. „Hungern“ sollte Ihr Mädchen nie. Sie hat ja bisher nur zweimal 1000ml geschafft, dann ist doch alles in bester Ordnung und Sie müssen sich wirklich keine Gedanken machen. Auch ist das ja nur eine ungefähre Marke. Es gibt auch noch die Faustregel: im Durchschnitt trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge Milch, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht. Und es gibt Kinder, die liegen über den 1000ml und über dem Sechstel und alles ist bestens. Die Trinkmenge kann pro Fläschchen individuell sehr unterschiedlich sein. Auf Ihrer Milchpackung finden Sie ein paar Richtwerte. Die Empfohlene Trinkmenge und die Anzahl der Fläschchen pro Tag sind aber nur Orientierungswerte. Auf unserem Karton der „HiPP PRE BIO Combiotik®“ finden Sie die z.B. für ein 7 bis 8 Wochen altes Baby eine Trinkmenge von 170ml und für Baby vom 3. bis 4 Monat (so wie Ihr Mädchen in ein paar Tagen) die Angabe 200ml. Schauen Sie mal hier: http://www.hipp.de/fileadmin/redakteure/produkt/artikel_pdf/2060.pdf . Sie schreiben: „Sie scheint kein Sättigungsgefühl zu haben, muss das immer selber einschätzen, sonst saugt sie, solange die Flasche da ist. Wie kann ich feststellen, dass sie satt ist? Sie lässt auch sehr lange auf ein Bäuerchen warten und verlangt kurz danach wieder was.“ Bitten Sie doch einmal Ihre Hebamme Ihnen beim Füttern über sie Schulter zu schauen. Trinkt Ihr Mädchen wirklich die ganze Zeit oder nuckelt Ihre Kleine zum Schluss „nur noch“, dann macht es vielleicht Sinn die Mahlzeit etwas früher (vielleicht mit einem Nuckel) zu beenden. Trinkt Ihr Mädchen womöglich zu schnell? Schauen Sie mal, ob nicht zu viel Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Sonst fließt die Milch zu schnell. Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 16.05.2017



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