Essenplan so ok?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Essenplan so ok?

Hallo. Ich habe eine frage bzw paar fragen zum essenplan. 1. meine tochter ist 11 monate Ihr essenplan sieht wie folgt aus: 7.30uhr frühstück (1 toast mit marmelade o. Frischkäse, 2 stück obst, 1 kkeinen becher milch (1,5%)) 9.00 uhr 2. frühstück (2 fruchtzwerge o. Milchschnitte, etwas saft oder tee) 11.30 mittag vom tisch, etwas tee 60ml pre zum einschlafen 14.30 uhr vesper (obst, hirsekringel, kekse, etwas saft oder tee) Zwischendurch ggf etwas pre 17.30 uhr abendbrot (schwarzbrot mit belag, gemüsesticks, wiener, tee dazu) 19 uhr 60 ml pre zum schlafen Nachts 1-2 mal 60ml pre 2. mein sohn ist 3 und ein eher schlechter esser. Ich sage immer er muss nocht essen aber dennoch am tisch setzen. Manchmal möchte er statt mittag lieber eine schnitte essen. Dann mache ich ihm eine damit er überhaupt was isst. Allerdings fühle och mich nicht ao wohl dabei, andererseits kann ich sein geschrei dann nicht ertragen. Was raten sie mir? Lg

von Sunshine1993 am 14.07.2017, 10:08



Antwort auf: Essenplan so ok?

Liebe „Sunshine1993“, der Speisplan Ihrer Tochter gefällt mir, sie isst ja schon super am Familientisch mit. Was fällt mir auf. Reichen Sie zum Frühstück lieber die Pre und erst nach dem ersten Geburtstag eine Kuhmilch (dann gerne Vollmilch). Auch Fruchtzwerge sind noch nicht geeignet. Eine Milchschnitte ist eher eine Süßigkeit. Wenn es ein Jogurt sein, dann jetzt noch aus dem Babyregal. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass eine (Wieder)Einschlafmilch ein sehr beliebtes Einschlafritual ist. Ihr Mädchen hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Das ist nicht ungewöhnlich. Wenn Sie hier irgendwann eine Veränderung möchten, müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden, dass das Einschlafstillen ersetzen kann. Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden, Spieluhr, Wasser trinken… Alles kann Ihrer Kleinen beim Runterkommen helfen. Auch im Sinne der Zahnpflege sollte Ihr Mädchen bald lernen ohne Milch (wieder) in den Schlaf zu finden. Denken Sie an Ihr Ziel, Sie und Ihr Schatz können endlich erholsam durchschlafen! Ihre Kleine trinkt recht viele kleine Milchportionen über den Tag verteilt. Integrieren sie die Pre lieber zu den Mahlzeiten als Tasse Milch zum Frühstück oder Abendessen, dann kann die Portion gerne auch etwas größer ausfallen. Noch benötigt Ihr Mädchen 400-500 ml/g und nach dem ersten Geburtstag nur noch 300ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei, Müesli, Joghurt, Käse, etc.). Der Speiseplan Ihrer Kleinen sollte nicht zu „milchlastig“ werden. Für Ihren 3-Jährigen kann ich Ihnen folgenden Rat geben: Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Eigentlich ist es ganz einfach. Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten bestimmte Lebensmittel an. Gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Denn Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Großer ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun. Er weiß nicht wie gesund z.B. Gemüse, frisches Obst, Milchprodukte und Fisch sind. Sie bieten ihm also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Kleiner darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wie viel er davon essen mag. Bezogen auf den Appetit lässt sich nichts erzwingen. Versuchen Sie die Ernährung Ihres Großen viel gelassener anzugehen. Sehen Sie das Essen bitte nicht so sehr als Problem oder reinen Akt des Ernährens an. Essen soll Freude machen. Es geht nicht nur darum satt zu werden. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht, er fidel und aufgeweckt ist und dass es ihn gibt. Das Essverhalten der Kinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Kinder loten beim Essen auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Großer nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Besonders als Großer Bruder muss man ja um jeder Aufmerksamkeit „kämpfen“. Alles Gute! Viele Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 14.07.2017