Hallo, meine Tochter ist 7 Monate alt, und trinkt nach wie vor fleißig ihre Einser Milch. Allerdings will sie seit zwei Wochen mit uns vom Tisch essen. Also alles was wir auch essen. Wir kochen kaum mit Gewürze, darf sie das dann essen wenn wir es richtig klein machen? Seit sie das erste mal Nudeln mit Soße gegessen hat verschmäht sie Gläschen Brei, genau wie selbst gemachten Brei. Habe das Gefühl sie will es "stückig", und wenn es nicht das selbe ist wie was wir auf den Tellern habe isst sie es nicht. Genau so fährt sie total auf Joghurt ab, warum darf sie das noch nicht haben, kann sie davon irgendwelche "Schäden" davon tragen? Sie mag auch Hähnchen, salatgurke, Brokkolisuppe, Kartoffeln, Brot mit Frischkäse oder Leberwurst. Wie kann ich da noch weiter vorgehen? Lg Madeleine.
von
maddie09
am 06.07.2016, 14:39
Antwort auf:
Essen
Liebe „maddie09“,
für die meisten Kinder ist das Essen von Mamas Teller ab einem gewissen Alter besonders interessant. Das ist doch auch ok. Schließlich soll Ihre Kleine im Laufe des Jahres nach und nach an die Familienküche herangeführt werden. Lassen Sie Ihre Tochter also gerne mal von etwas probieren oder abbeißen. Ganze Mahlzeiten sollten aber besser noch babygerecht sein. Ihr Mädchen ist ja noch ein Säugling.
Tasten Sie sich langsam an die Stückigkeit heran. Sie machen es ganz richtig, wenn Sie immer wieder stückiges oder grobes Essen anbieten. Unsere stückigen Menüs sind hier ideal auf diese Bedürfnisse abgestimmt. Nicht jedes Kind mit 7 Monaten kann schon mit großen und festeren Stückchen oder auch Brot gut umgehen. Gehen Sie hier nach der Reife Ihrer Tochter. Diesen Schritt zu gröberer Nahrung oder gar Abbeißen gehen die Kleinen einfach unterschiedlich schnell. Meist klappt es gegen Ende des ersten Jahres recht gut. Das Kauen ist ein Entwicklungsprozess, der über verschiedene Stadien abläuft und bei dem jedes Kind ein anderes Entwicklungstempo hat. Essensstücke etc. machen erst dann Sinn, wenn das Kind Zähnchen hat und schon geübt im Kauen ist und auch besser sitzen kann. Bleiben Sie auf jeden Fall weiterhin dabei, damit Sie sehen wie Ihr Schatz mit dem Essen umgeht.
In dem Alter dürfen Sie was die Verträglichkeit betrifft auch mal ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke als fingerfood anbieten. Auch ungewürzte Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie alles gemäß den entwickelten Fähigkeiten und der Reife Ihrer Kleinen sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit unangenehmen Folgen zu verhindern.
Für Brot und Aufschnitt ist es noch zu früh. Es ist ok, wenn Sie Ihrem Mädchen mal ein Häppchen Brot zum Probieren anbieten. Beim Brot sehen allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten erst ab dem 10. Monat. Brot und auch Brezel etc. enthalten relativ viel Salz (im Teig und z.T. obendrauf) und kann die Nieren des Babys belasten. Warten Sie damit besser noch reichlich ab.
Auch übliche Wurstsorten wie die beliebte Leberwurst (Streichwurst) oder Fleischwurst (Lyoner) etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Darauf würde ich im ersten Jahr noch verzichten. Hin und wieder später zum Ende des ersten Jahres etwas magerer gekochter Schinken oder Putenwurst oder magerer Schnittkäse sind hier bessere Alternativen.
Alle Fachexperten sich einig und dem stimme ich voll zu: Normaler Joghurt, wie sie ihn im Supermarkt finden, ist sehr eiweißhaltig und belastet Babys empfindlichen Organismus wie die noch empfindlichen Nieren. Grundsätzlich gehören herkömmliche Joghurt und Milchprodukte in die Familienkost und können nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan aufgenommen werden. Wenn Ihre Kleine mal hin und wieder ein Löffelchen bekommt, ist das sicherlich nicht dramatisch. Meine Empfehlung ist jedoch, gerade noch in so jungen Monaten ist, damit abzuwarten.
Ich wäre bei allem noch vorsichtig, Auch wenn das Baby signalisiert, dass es an etwas Interesse hat, heißt das noch lange nicht, dass es damit schon umgehen (Stückchen, beißen, kauen, …) oder der Stoffwechsel dafür schon so weit ist.
Eine schöne Woche wünscht Ihnen und der Kleinen
Doris Plath
von
Doris Plath
am 06.07.2016