Guten Morgen liebes Experten-team,
ich habe mal wieder eine Frage zur Ernährung meines Sohnes (6 Monate und 1 Woche alt).
Ich bin etwas unsicher mit den Mengen. Sein Plan pro Tag ist zeitlich etwas schwer aufzuschreiben. Tagsüber ist es sehr konstant.
Morgens ca. 160ml 1er Milch
mittags Getreide-Milch-Brei bis 200g (inklusive etwas Obstmus)
nachmittags 1er Milch ca. 160ml
abends Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei bis 200g (inklusive etwas Obstmus)
und 1-2h später zum einschlafen noch eine Milchflasche (ca.100-150ml)
Nachts bekommt er allerdings noch 1, manchmal 2 Flaschen. Eine davon auch wieder ca. 160ml, die andere dann meist keine 100ml. Hunger scheint er in der zweiten Runde also nicht wirklich zu haben und die Morgenflasche kann dann dadurch auch kleiner ausfallen. Manchmal denke ich er ist nachts unruhig, weil die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu klein sind und das Verdauungssystem dann zu viel arbeitet?!?! Tagsüber hält er mit manchmal recht kleinen Mengen aber schon 4 Stunden aus und ich habe das Gefühl die längeren Abstände bekommen ihm magentechnisch gut.
Ist das zuviel Milch? Ich wollte versuchen die Menge vielleicht am Tag mal zu erhöhen (bei der Flasche). Allerdings hat er schon immer eher mehr Portionen, dafür kleinere Mengen getrunken. Kann ich nun schon den Nachmittagsbrei einführen? Haben Sie noch einen Tipp für mich oder ist das ok so?
Danke für Ihre Hilfe, es ist für mich eine gute Orientierung für den Alltag!
Herzliche Grüße
Suse
von
Suse30
am 15.06.2015, 09:21
Antwort auf:
Bekommt mein Kind zuviel Milch?
Liebe Suse,
Ihr Plan sieht wirklich gut aus. Auch die Mengen passen, lassen Sie Ihren Sohn generell so viel essen, wie er mag. Gehen Sie bezüglich Milch- und Breimengen immer ganz nach Bedarf Ihres Kindes vor. Ein gesundes Kind verfügt in diesem Alter über sehr gute Regelmechanismen zu Hunger und Sättigung.
Gerne könnten Sie auch schon den Nachmittagsbrei einführen. Nach allgemeinen Empfehlungen kann alle vier Wochen eine Breimahlzeit nach der anderen eingeführt. Wie lange isst er denn schon den zweiten Brei? Sonst warten Sie einfach noch ein bisschen.
Noch ist Ihr Junge recht klein und kann gerne noch seine Nachtfläschchen bekommen.
Wenn er sich tagsüber irgendwann richtig satt gegessen hat (feste Kost + Milch), könnten Sie probieren das ein oder andere Nachtfläschchen auszuschleichen.
Vielleicht starten Sie mit dem zweiten Fläschchen, hier vermuten Sie ja bereits, dass es nicht mehr wirklich getrunken wird, weil Ihr Kleiner Hunger hat. Probieren Sie es doch mit etwas Wasser, streicheln und gutem Zureden Ihren Sohn vom Wiedereinschlafen zu überzeugen.
Vielleicht tut der Verdauung Ihres Sohnes diese Essenspause wirklich auch gut. Probieren Sie es aus.
Damit ein Baby einmal nachts „durchhält“ ohne zu essen, muss er sich zwar tagsüber gut satt essen, aber das nächtliche Aufwachen hängt nicht immer ursächlich nur mit der Ernährung zusammen, auch wenn das immer so angenommen wird. Damit ein Baby einmal nachts länger „durchhält“ ohne zu essen, muss es generell reif dafür sein und Ihr Sohn ist noch recht jung.
Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich dann selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf.
Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus.
Wenn Sie merken dass es kein Hunger ist, der Ihren Kleinen weckt, gelingt es Ihnen bestimmt ihn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen.
Manchmal ist es Hunger, mal Durst oder eben einfach weil geträumt wurde. Auch bei bestimmten Entwicklungsschüben oder bei kommenden Zähnen schlafen die Kleinen schlechter ein und durch. Wenn es Hunger ist, gibt es ein Fläschchen.
Jetzt noch die Antwort auf Ihre Frage bzgl. der empfohlenen Milchmenge.
Babys brauchen im zweiten Lebenshalbjahr noch 400-500ml Milch inklusive g Milchbrei, um Ihren Milchbedarf zu decken. Ihr Kleiner ist aber gerade erst 6 Monate alt geworden, diese Milchmenge ist ein Endziel, noch darf Ihr Kleiner gerne etwas mehr Milch trinken.
Wenn die Fläschchen in der Nacht weniger werden oder irgendwann wegfallen, wird sicher automatisch die Milch in der Früh mehr werden.
Irgendwann reicht dann die Milch in der Früh (200 bis 250ml) und der Milchbrei /200 bis 250ml) aus, um den Milchbedarf Ihres Kleinen zu decken. Aber keine Eile!
Ihnen und Ihrer Familie ein schöne Woche,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 15.06.2015