Liebes Team,
meine Zwillinge sind nun 14 bzw. 11 Monate alt und ich bin etwas ratlos, wie ich mit der Ernährung fortfahren soll.
Andere Mütter erzählen von Familienkost, dass sie das mitessen, was auch die großen Geschwister essen. Oft dann einfach nur Nudeln und ein Stück Tomate.
Die zwei können Brot, Nudeln, Kartoffelstücke alleine nehmen uns essen.
Ich bin noch auf die 100g Gemüse, 50g Kartoffel, Getreidebrei, Milchbrei, Milch getrimmt.
Wie ändert sich das Verhältnis Gemüse/ Getreide/ Kartoffeln bei Kleinkindern?
Ich kenn dieses 5 am Tag mit Obst und Gemüse.
Zur Zeit sieht es bei uns so aus:
morgen 200ml Pre-Nahrung, Brot
zwischendurch nochmal etwas Brot und Obst
mittags, mal Brei, mal Stückchen die sie sich selbst nehmen können (hierbei landet der größte Teil des Gemüses auf dem Boden). Hatten jetzt auch mal Nudeln und Pfannekuchen
nachmittags: Brot/ Brötchen und Obst
abends: Milchbrei und Brot
Bisher habe ich zum Mittagessen immer Rapsöl hinzugegeben. Wenn die zwei alleine Kartoffelstücke und Möhrenstücke essen geht die nun nicht mehr. (nr1. wiegt knapp 10 kg nr2. 8kg)
Gibt es einen Plan, wie und was Kleinkinder essen sollten?
Bin mir z.B. auch unsicher, wie die Mengen bei den Nudeln sein sollten.
Viele Grüße!
Kleiner Tiger
von
littletiger
am 23.03.2015, 08:27
Antwort auf:
Gibt es einen Plan, wie und was Kleinkinder essen sollten?
Liebe „littletiger“,
gerne werfe ich einen Blick auf den Ernährungsplan Ihrer Kleinen.
Was ich sehe gefällt mir sehr gut. Ihre Zwillinge sind bestens versorgt. Und so viel ändert sich gar nicht im Kleinkindalter.
Allgemein sieht ein Plan fürs Kleinkindalter grob so aus:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle
Nutzen Sie einfach weiter das Interesse Ihrer Kinder für Ihr Essen am Familientisch. Reichen Sie einfach weiter zu den Breien Brot, Beilagen, Obst- und Gemüsestückchen.
Wenn Sie für die ganze Familie, etwas kindgerechtes Kochen, das wenig gesalzen und gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig ist, reichen Sie es doch einfach zum bisherigen Mittagsbrei. Ihre Zwillinge können ja nun ja nach und nach an die Familienküche herangeführt werden. Wenn es schmeckt und kindgerecht ist, darf es immer mehr davon geben. Nudeln und ab und an mal Pfannkuchen sind gut geeignet und einfach zu kauen. Aber auch mit altersgerechten „Breien“ sind Ihre Kleinen bestens versorgt. All dies hat keine Eile.
In der Familienküche können sie auch gerne mit Rapsöl weiterkochen. Wenn nur Gemüsestückchen und Nudeln gegessen werden, ist es nicht schlimm, wenn es an diesem Tag zu dieser einzelnen Mahlzeit kein hochwertiges Öl gibt.
Noch eine Anmerkung: Der Speiseplan Ihrer Kleinen ist sehr „brotlastig“, sie bekommen täglich zu vier Mahlzeiten Brot. Brot enthält relativ viel Salz.
Vielleicht ist es möglich in der Früh auch mal nur ein Müesli zu reichen? Oder am Nachmittag statt des Brotes auch mal ein paar Reiswaffeln, Hirsekringel oder Kekse mit Gemüse und Obst?
Ab und an z.B. am Wochenende kann es auch mal abends eine zweite warme Mahlzeit geben.
Noch ein paar „Zahlen“ für Sie.
Täglich können es gerne jeweils 120g Obst, Gemüse und Kartoffeln und 80g Getreide/Brot sein.
Bitte sehen Sie das aber nicht zu eng. Achten Sie nicht zu sehr auf die Mengen, es sind nur Empfehlungen/Richtwerte. Nichts sollte täglich auf das Gramm genau eingehalten werden, entscheidend ist, dass der Speiseplan insgesamt ausgewogen und abwechslungsreich ist. Denn Essen soll vor allem eins sein Genuss und Freude.
Die Empfehlung für Milch liegt im zweiten Jahr bei etwa 300 ml Milch, am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch (z.B. zum Brot), das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch.
Nach und nach wird vielleicht die Milchbreiportion am Abend oder die Milch am Morgen etwas kleiner, jetzt für einen Übergangszeitraum kann die Milch schon noch mehr sein. Es sollte einfach die Richtung sein, in die es einmal gehen soll.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen und eine gute Woche,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 23.03.2015