Guten Tag
Ich habe eine 10 Monate alte Tochter die sehr aktiv ist. Sie ist schon seit ein paar Monaten "unterwegs". Seit kurzem zieht sie sich auch an Gegenständen hoch und geht an Möbeln entlang.
Aktuell kriegt sie auch mehrere Zähne gleichzeitig. Nun meine Frage/n.
Unsere Tochter kriegt morgens (ca. 7:00) beim Aufstehen eine Flasche wovon sie meistens so 100 bis 150 ml trinkt. Im Verlauf des Morgens gibt es dann noch etwas Brot oder Maispops. Mittag gibt es dann ca. um 11:30. Gemüsebrei und die Kohlenhydrate vom Tisch. (Nudeln, Kartoffeln, Reis usw.) Nachmittags gegen 15:00 einen Früchtebrei mit Korn und gegen 18:00 einen Milchbrei. (Milupa) Nun bin ich mir nicht sicher, ob das alles zu viel ist. Obwohl sie eigentlich immer mit grossem Appetit isst - ausser wenn sie schon etwas sehr müde ist.
Wir geben ihr auch noch eine Flasche vor dem ins Bett gehen (19:15) welche sie manchmal gerne, manchmal gar nicht will.
Nachts kommt sie dann aber ein paar Mal. Das heisst so gegen 2:00 will sie immer sehr hungrig eine Flasche und trinkt dann auch 180ml leer.
Oft kommt sie aber auch sonst und will einfach nähe und Zuneigung, ist unruhig und kann nicht schlafen. Hier bin ich mir nicht sicher, ob das auf das Zahnen zurück zuführen ist oder einfach, mit dem Wachstum zusammen hängt?
Was denken Sie, geben wir unserer Tochter fast zu viel Nahrung? Welche Erfahrung haben Sie in Bezug auf Ernährung und Schlafverhalten?
Ich freue mich auf Ihr Feedback und hoffe, dass ich nicht allzu viele Fragen in einer E-Mail gestellt habe.
Beste Grüsse
Eliane
von
Elibunny
am 31.05.2016, 10:40
Antwort auf:
Ernährung - Einfluss auf das Schlafverhalten
Liebe Eliane,
das Schlafverhalten der Kleinen ist von verschiedensten Faktoren abhängig. Die Ernährung ist nur ein Einflussbereich dabei.
Neben Hunger & Durst (Ernährung) spielen eine volle Windel, vor allem die Gewohnheit und die Reife des Kindes eine Rolle. Hinzu kommen Phasen beim Zahnen, Wachstum, Entwicklungsschritte oder auch veränderte Umweltbedingungen (Umzug, Urlaub, Veränderungen in der Familie, Kita-Gang, turbulente Festtage…).
Das Aufwachen in der Nacht ist einfach auch so normal. Es gibt nun immer mehr was in den Träumen verarbeitet wird und die Kleinen mal unruhig schlafen lässt. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus.
Sie sehen, es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Ernährung, es lässt sich jedoch nicht so leicht alles nur darauf reduzieren oder ursächlich auf die Ernährung zurückführen.
Von den Essensmengen sehe ich nicht, dass Ihre Kleine zu viel Nahrung bekommt. Vielleicht gelingt es mit ein paar Anpassungen am Tage, dass die Milch nachts und abends wegfallen kann.
Was mir auffällt ist das Mittagessen. Mittags sollte ein Menü stehen, denn „nur Gemüse und Beilage“ macht idR nicht anhaltend satt und liefert auch nicht die gewünschten Nährstoffe. Bieten Sie hier überwiegend ein Menü an, also Gemüse-Beilage-Fleisch-Brei (bzw. einmal die Woche Fisch), oder ein „echtes“ vegetarisches Menü mit Getreideanteil (wie Hafer oder Hirse).
Auch das Obst kommt mir ein bisschen zu kurz. Geben Sie vormittags noch Obst zum Brot/Snack dazu, auch mittags würde sich ein Obstnachtisch gut machen.
Bei der Milch ist es so, dass zwei milchhaltige Mahlzeiten am Tag für die Versorgung ausreichen. Das sind üblicherweise morgens eine Flasche Säuglingsmilch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Achten Sie letztlich darauf, dass Ihr Schatz sich bei den Mahlzeiten am Tage ausreichend und ausgewogen satt isst und auch genügend Getränke wie Wasser oder Tee zu sich nimmt. Denken Sie an ausreichend Getränke. Oft ist es nachts der Durst, der die Kleinen weckt und sie aus Gewohnheit eine Milch einfordern lässt.
Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Gehen Sie hier nach Ihrem mütterlichen Gefühl vor und wie es auch für Ihre Kleine passt.
Möchten Sie selbst einmal eine Veränderung kann Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen und ihren Hunger- und Sättigungsrhythmus komplett auf den Tag zu verlegen.
Mein Tipp, schleichen Sie die nächtliche Milch dazu aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach weiter reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen.
Für die ersten Zähnchen wird es einmal besser sein, wenn nachts keine Nahrung mehr die Zähne umspülen kann.
Beste Grüße zurück!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 31.05.2016