Hallo, meine Tochter ist nun 8,5 Monate alt und war schon immer eine "kleine Mahlzeiten Esser- bzw. Trinkerin" Ich habs sie bis zum 6. Monat voll gestillt und dann mit Beikost begonnen. Jetzt ist es mittlerweile jedoch leider so, dass sie kaum noch tagsüber isst. Sondern sich fast alles nachts von der Brust holt bzw. ich füttere noch Flasche zu (beba pre ha).
Ich habe sie tagsüber auch fast immer in den Schlaf gestillt, das habe ich jedoch nun beendet. Weil ich "eigentlich" ganz aufhören wollte zu stillen.
Der Tagesablauf sieht normalerweise wie folgt aus:
8.00 wach, trinken an der Brust, kuscheln im Bett, vielmehr turnt meine Tochter lieber, sie ist seehr aktiv
10.00 Frühstück, sie muffelt ein paar Brotkrümmel und ein mini Scheibchen Fleischwurst (hab ich vor etwa 5 Tagen damit begonnen weil sie fast nur süß isst sonst)
11.00 /12.00 Mittagsschlaf im Kinderwagen 1 Stunde
12.30/13.00 Mittagessen, Brei aus dem Glas. Ca. 80gr. mehr packt sie nicht. Meist rühre ich noch Birne oder Apfelbrei unter dass sie es überhaupt isst. Mit Rind, Huhn etc aus dem Glas oder auch frisch selbst zubereitet kann ich sie jagen. Sie verweigert... Selbstgekochtes verweigert sie manchmal auch, außer Pastinake püriert
15.00 Brust trinken
16.00/16.30 Nachmittagsschlaf im Kinderwagen oder im Bett, wenn ich sie im Tragetuch vorher in den Schlaf getragen habe
18.00 Abendbrei (Grieß Alnatura ca. 130 gr mit Frischmilch und Wasser angemacht,mit 1 TL Beikostöl und Obstmus ca. 50 gr.) den mag sie mal komplett leer putzen und mal nicht... deshalb hab ich immer plan B parat, Essen was Mama und Papa essen (wir essen die Hauptmahlzeit abends) Dann gibts immer entweder Möhren, Pastinake, Kartoffel, Zucchini, Broccoli, Kohlrabi als Sticks und/oder Nudeln - die mag sie besonders gerne)
Sie trinkt zusätzlich tagsüber noch Wasser oder Fencheltee ca. 100-150ml
Dann.... beginnt der Wahnsinn. Gestern z.B. hat sie den Abendbrei nicht gegessen, Gemüsesticks nur ein paar wenige
20.30 Flasche 210ml
21.30 Flasche 80 ml
0.30 Flasche 100 ml
4.30 Brust und Flasche 100 ml (sie beißt mir oft auf die Brustwarzen, deshalb bin ich auch davon abgekommen mehr zu stillen und weil ich das Gefühl habe es reicht ihr einfach nicht mehr...)
Das war eigentlich eine Traumnacht, aber ich sehe sie hat suuper viel getrunken. Meist sehen die Nächte so aus.
Abendbrei gegessen 130 gr
20.00 Flasche 130 ml (sie schlief bisher immer an der Brust ein - nur an der Brust und ich bin recht froh dass sie nun auch die Flasche so gut akzeptiert dass auch mal Papa "ran" kann)
21.30 wach, beruhigen saugen lassen an warmem Wasser/Tee mit etwas Pulvernahrung
00.30 wach, Flasche 130 ml
2.00 wach, Brust nuckeln lassen bis sie einschläft
3.00 wach, Brust nuckeln lassen bis sie einschläft
4.00 wach, Flasche 130 ml
7.30/8.00 wach
Ich bin einfach verunsichert ob das so ok ist. Denn sie "holt" sich nachts ne Menge Nahrung und Flüssigkeit und oftmals drückt sie ab 4.00 Uhr auch wie eine Wilde. Magen/Darm erholen sich da wohl eher nicht nachts. eher tags... Aber ist das ok?
Ich habe bisher auf Anraten meiner Hebamme immer Pre gefüttert. Wenn ich mich jetzt mit anderen Muttis austausche .... geben diese die !!! 3er Milch... Hebamme und Kinderärztin meinten die letzten Wochen ich soll sie nicht zwingen zum essen, sie den Rhytmus bestimmen lassen, denn sie war total erkältet und ich glaube Zähne sind auch wieder im Anmarsch. Bisher hat sie nur 2 unten, aber sie kaut und beißt auf ALLEM rum. Ich denke nur die letzten Wochen haben das Essverhalten meiner Tochter total zerschossen oder sehe ich das einfach zu negativ?
Über einen Rat wäre ich dankbar. viele Grüsse
von
daddela
am 16.12.2014, 14:02
Antwort auf:
Ist die Ernährung 8,5 Monate altes Baby in Ordnung?
Liebe „daddela“,
da geben Sie mir ganz zum Schluss die beiden entscheidenden Hinweise:-)
Wenn Kinder erkältet bzw. krank sind, hat das meistens einen Einfluss auf das Ess- und auch Schlafverhalten. Bei Ihrer Kleinen sind zusätzlich noch Zähne im Anmarsch.
Also da verstehe ich es sehr gut, wenn Ihre Kleine „durcheinander“ ist und am liebsten nuckelt. Die meisten Kinder brauchen in dieser Zeit viel Geduld, und vor allem Geborgenheit und sie bevorzugen die Milch, die sie beruhigend von Anfang an kennen.
Gehen Sie also jetzt auf Ihre Tochter ein. Wenn die Erkältung ganz auskuriert ist, und wenn der Zahnspuk vorbei ist, normalisieren sich das Essen und Schlafen idR von selbst wieder. Jetzt brauchen Sie beide erst mal eine Portion Durchhaltevermögen.
Hat sich alles wieder normalisiert, dann dürfen Sie ruhig noch übrige nächtliche Mahlzeiten ausschleichen. Das schont die ersten Zähne Ihres Mädchens und Sie und Ihre Kleine können endlich durchschlafen. Wobei es immer wieder mal Ausnahmephasen geben kann. Das ist normal bei Babys.
Das Ausschleichen der nächtlichen Milch kann natürlich mit Protest verbunden sein. Aber helfen Sie Ihrem Mädchen durch diese Phase hindurch, damit sie lernen kann, dass es üblich ist sich am Tage satt zu essen. Das kann eine Lernzeit dauern, aber das schaffen Sie beide.
Wie bei vielen Schleckermäulchen kommen das Obst und der Milchbrei oft besser an als des Gemüse bzw. Menü. Das ist ganz „normal“. Bleiben Sie dennoch dran den Gemüse bzw. Gemüse-Fleisch-Brei zu füttern, denn dieser liefert nun wichtig Nährstoffe für Ihre Kleine.
Geben Sie ihr immer wieder die Gelegenheit dazu. Bedenken Sie, jedes Lebensmittel ist für Ihre Tochter im Grunde komplett neu! Sie muss alles erst kennen und mögen lernen. Neue Geschmäcker, neue Konsistenzen...Bei manchen Lebensmittel ist es gleich Liebe auf den ersten Biss, bei anderen schließen Baby und Lebensmittel erst nach ein paar Aufeinandertreffen innige Freundschaft. Also einfach frohgemut am Ball bleiben. Und sich nicht gleich entmutigen lassen, wenn es nicht so klappt.
Dabei ist es zunächst gar nicht notwendig immer wieder neue Geschmacksrichtungen zu probieren. Reichen Sie eine Mahlzeit immer wieder mit Geduld. Einmaliges Anbieten reicht nicht aus. Das kann schon mal 10-16 Anläufe bedeuten. Das überzeugt früher oder später jedes Kind. Also nicht gleich aufgeben, wenn Ihr Mädchen mal etwas nicht essen mag. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, bieten Sie es am nächsten Tag wieder frohgemut und mit Überzeugung an….
Machen Sie sich ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen.
Je nachdem kann Ihre kleine Tochter durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Abends klappt das ja schon sehr gut. Geben Sie ihr weiterhin fingerfood auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Auch ein Löffel in der Hand kann sehr förderlich sein.
Gehen Sie mit viel Freude ans Essen, machen Sie es Ihrem Mädchen am gemeinsamen Esstisch vor, mit wie viel Genuss Mama selbst zulangt. Sie sind wie in allem auch hier das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen.
Es ist ok, wenn Sie Ihrer Tochter ein paar Häppchen Brot zum Probieren anbieten. Auch Fleischwurst würde ich im ersten Jahr noch verzichten.
Übliche Wurstsorten wie auch die beliebte Leberwurst (Streichwurst) etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die Sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. Unsere Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind.
Bei den Aufstrichen bzw. dem Brotbelag gibt es viele gute Möglichkeiten, das muss gar nicht kompliziert sein: Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden, einfach das, was auch Sie selbst im Haushalt nutzen. Oder schlicht „pur“ gereicht werden.
Was die Milch betrifft, reichen in diesem Alter (von den o.a. Ausnahmesituation mal abgesehen) 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei für die Milch- und Kalziumversorgung aus.
Das teilt sich meist auf in morgens ein-zwei Stilleinheit bzw. ein Milchfläschchen (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Pre und 1er-Nahrungen sind Anfangsnahrungen und können als alleinige Nahrungen ein Baby die ersten Monate rundum versorgen.
Eine Folgemilch (2er oder 3er) ist in der Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt, wenn das Kind bereits feste Breie bekommt. Die Breikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens. Folgemilch hat gegenüber den Anfangsnahrungen einen höheren Eisengehalt und unterstützt so den Eisenhaushalt des Babys besonders.
Eine Anfangsmilch wie die Pre können Sie jedoch so lange anbieten wie Ihr Kind danach verlangt und damit zufrieden ist. Das Umsteigen auf eine andere Nahrung ist möglich – aber kein "Muss". Sie können jede Säuglingsmilch, sei es eine Anfangsnahrung (Pre und 1) oder Folgenahrung (2 oder 3), bis zum Ende des Flaschenalters füttern. Denn Ihr Baby wird mit allen Säuglingsmilchnahrungen - ab dem Beikostalter natürlich in Kombination mit Breien - mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
Es ist entscheidend, dass Ihr Mädchen mit der Nahrung satt und zufrieden ist. Kommt Ihre Kleine mit der Pre-Milch gut zurecht, können Sie also dabei bleiben.
Ein kleine Anmerkung meinerseits noch zur gewählten Milch: Zur Allergievorbeugung ist in diesem Alter eine HA-Nahrung nicht mehr notwendig.
Hierzu sollten Sie folgendes wissen: Was das Allergierisiko und die Vorbeugung anbelangt, sind bei der Ernährung die ersten vier Monate entscheidend. Am besten ist es hier zu stillen und kann nicht oder nicht ausreichend gestillt werden, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Mit dem Stillen haben Sie also schon das bestmögliche getan. Weitere Empfehlungen ab dem Beikostalter gibt es nicht mehr.
Das heißt, Sie müssen zur Allergievorbeugung nicht mehr auf eine HA-Nahrung zurückgreifen, Sie können auch eine herkömmliche Säuglingsmilch verwenden.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest, und dass sich die Situation bald wieder entspannt.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 17.12.2014