Einführung Beikost bei empfindlicher Verdauung

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Einführung Beikost bei empfindlicher Verdauung

Guten Abend, meine Tochter, 9 Monate, hat seid Geburt Probleme mit der Verdauung (1 Woche gedauert um Kindspech los zu werden, viele Monate Weinen und wenig Schlaf wg. u.a. Blähungen). Seid Juni habe ich mit Mittagsbrei begonnen: Zuchinni oder Kürbis, mittlerweile mit etwas Süßkartoffel. Da sie neugieriger wurde, bekommt sie morgens selbst gebackenes Dinkelbrot in Apfelmus getunkt oder Hirse mit PreMilch und Apfelmus - dies biete ich ihr auch abends an. Ansonsten wird sie nach Bedarf gestillt. Jedoch nimmt sie wenig seither nur zu, wiegt derzeit ca. 7kg und isst nur um die 60gr Mittags (gab eine kurze Phase wo es mal 120gr waren). Sie kämpft immer noch mit dem Stuhlgang, muss aber nicht mehr dabei so Weinen. Dieser ist hellbraun und sehr kompakt, zäh - erinnert an Knete; also noch nicht ganz hart. Ich hatte schon bedenken zuviel Rapsöl zu verwenden und mache den Brei eher flüssiger, biete zudem noch Wasser an. Auch wenn ein Teil das derzeitige Zahnen als Grund sein kann, bin ich unsicher mit welcher Mahlzeitenkobstellation ich meine Tochter unterstützen kann. Muss sie mehr Wasser trinken, wobei das Stillen dadurch ja nicht beeinträchtigt werden darf, sie isst ja noch (seit Juni) zu wenig? Da sie morgens und abends eher sporadisch was isst muss ich oft PrePulver wegschmeißen (soll nach 21Tagen nicht mehr verwendet werden) - das ist teuer. Was kann ich da tun? Ich dachte ich geb ihr das wg. weiteren Nährstoffe oder darf sie schon BioVollmilch 3,5% bei empfindlicher Verdauung? Was kanm ich ihr noch wie anbieten? Birne, Kartoffel, Pastinake etc. rührt sie derzeit nicht an. Hafer hab ich abgesetzt und Reisflocken ebenfalls. Das eine soll verstopfend sein und das andere zu wenig Nährstoffe. Bin dankbar für weitere Tipps. Viele Grüße Jennifer

von Nerwen86 am 14.09.2016, 19:12



Antwort auf: Einführung Beikost bei empfindlicher Verdauung

Liebe Jennifer, ich kann gut verstehen, dass Sie besonders behutsam bei der Beikost vorgehen möchten, da Ihre Kleine anfänglich solche Bauchbeschwerden hatte. Bedenken Sie aber, dass der kleine Darm immer reifer wird und das Stuhlverhalten, wie Sie es beschreiben, ganz normal ist. Festes angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind völlig in Ordnung, nur Schmerzen sollte Ihre Kleine natürlich nicht haben. Seien Sie nun ruhig mutiger, was die Beikost anbelangt. Nehmen Sie mittags zum Gemüse noch das Fleisch hinzu. Gemüse allein sättigt nicht ausreichend. Achten Sie darauf, dass der Abstand zur vorangegangenen Stillmahlzeit groß genug ist und Ihre Kleine richtig Appetit hat. Möchte sie nach der kleinen Menge Brei nicht weiteressen, bieten Sie nicht direkt die Brust an sondern reichen nach einem kurzen Päuschen erneut den Brei. So kann Ihre Kleine lernen, dass sie sich auch am Brei satt essen kann. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihr als Fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Ihre Kleine braucht nun noch 400-500mL Milch um Ihren Bedarf zu decken, meist ist das verteilt auf ein bis zwei Stillmahlzeiten und einen Milchbrei. Sie können also mit den Stillmahlzeiten Schritt für Schritt zurückgehen. Wird die Milch weniger kann auch erst der Hunger auf die feste Kost kommen. Vertrauen Sie auf Ihr Mädchen, sie holt sich was sie braucht. Den Durst stillt Ihre Kleine noch über die Muttermilch, erst wenn diese weniger wird ist zusätzliche Flüssigkeit nötig. Das Trinken können Sie also noch ganz entspannt sehen. Sie brauchen keine Pre Nahrung anzubieten, Ihre Kleine wird über die Muttermilch ausreichend versorgt. Wie bereits geschrieben, 400-500mL inkl g Milchbrei reichen aus. Schauen Sie auch mal auf unserer Homepage unter http://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/. Hier haben wir einen übersichtlichen Ernährungsplan für Sie hinterlegt. Bleiben Sie frohgemut am Ball, bei manchen Kindern macht es von einem auf den nächsten Tag „klick“ und die Beikost klappt wunderbar. Alles Liebe und viele Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 15.09.2016



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