Hallo.
Mein Kleiner ist am 22.2. vier Monate alt geworden. Am 21.2. haben wir mit der Beikost angefangen, zunächst einige Tage Karotten, drei Tage Karotten mit Kartoffeln und dann 3 Tage lang noch Rindfleisch dazu. Seit Samstag bekommt er nun jeden Tag etwas anderes, hatten bisher Fisch, Zucchini, Kürbis und Hühnchen. Er hat bislang alles gut vertragen und hat relativ schnell (nach ca. 1 Woche) ein ganzes Gläschen verputzt.
Am Freitag wollen wir die Abendmahlzeit einführen, weil uns der Kleine abends ganz besonders schmatzend und erwartungsvoll beim Essen zuschaut und an der Brust Theater macht. Bzgl des Glutens haben wir noch viele offene Fragen. Im inet findet man jede Menge verschiedene Ansätze...
1. Können wir von Beginn an glutenhaltigen Brei geben und dann auch schon eine ganze Portion wenn er mag? Oder ist es besser zunächst glutenfreien Brei und nur wenige Löffelchen glutenhaltigen Brei zu geben? Wenn letzteres, in welcher Weise können wir das steigern?
Es gibt bei uns keine familiäre Belastung und den Brei wollte ich die erste Zeit mit MuMi anrühren.
2. Nach welcher Zeit hat sich sein Körper etwa ans Gluten gewöhnt, sodass wir die MuMi im Brei durch Folgemilch o. Ä. ersetzen können?
3. Gestern bekam der Kleine 3 Impfungen, davon eine Schluckimpfung und hatte abends Fieber. Sollte man deshalb einige Tage warten mit glutenhaltigem Getreide?
4. Wenn er dann bald nachmittags Obstgetreidebrei bekommt, darf er mit ca. 5,5 Monaten schon 2 glutenhaltige Mahlzeiten essen?
5. Wirkt eine frühe Einführung von Milchprodukten mit 6 Monaten auch gegen die Entwicklung einer Laktoseintoleranz?
Vielen Dank!
von
mollymaus
am 12.03.2014, 14:55
Antwort auf:
Können wir von Beginn an glutenhaltigen Brei geben?
Liebe „mollymaus“,
toll, wie Ihr Kleiner gleich Freude am festen Essen gefunden hat.
Gluten ist überhaupt nichts Schlimmes. Es ist ein ganz natürliches (Kleber)Eiweiß im Getreide (wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer). Da es jedoch eine Personengruppe gibt, die dieses Gluten nicht gut verträgt und eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zeigt, gibt es bestimmte Empfehlungen, die dann einfachhalber für alle gelten.
Lange Zeit wurde zur Vorbeugung der Zöliakie empfohlen, Gluten möglichst spät in die Ernährung des Babys einzuführen. Das ist heute überholt.
Neuere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, eine spätere Einführung von Gluten bringt für Säuglinge keinen Vorteil. Im Gegenteil, nach aktuellem wissenschaftlichen Stand ist die Einführung von kleinen Mengen Gluten zwischen dem vollendeten 4. und 6 Monaten am günstigsten. Am besten wenn noch dazu gestillt wird.
Sie liegen bestens im Zeitfenster und in den Empfehlungen.
Sie dürfen also ohne Bedenken mit glutenhaltigen Getreide- und Milchbreien starten. Unser „Haferbrei pur“ im Glas ist eine gute Einstiegsmöglichkeit. Sie können ihn gerne noch mit Obst abschmecken.
Die Impfungen spielen hier keine Rolle.
Da die Empfehlung lautet glutenhaltiges Getreide am besten in kleinen Mengen einzuführen, schlage ich Ihnen vor, zunächst einige Tage eine Teilportion plus noch Milch im Anschluss zu geben. Mag und verträgt Ihr Junge alles gut, dürfen Sie die Menge gerne seinem Appetit anpassen und auch eine ganze Portion reichen.
Und wenn es so weit ist auch nachmittags einen glutenhaltigen Obst-Getreide-Brei anbieten.
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen kann ich helfen, dass Gluten seinen „Schrecken“ verliert, der sich so hartnäckig in den Köpfen hält.
Zu Ihrer letzten Frage. Hier besteht keinerlei Zusammenhang.
Bitte bedenken Sie, egal ob Sie stillen oder Säuglingsnahrungen füttern, bekommt Ihr Baby immer Lactose (Milchzucker). Sie führen die Lactose also nicht erst mit Milchprodukten bei der Beikost ein.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
viele Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 14.03.2014