Die Flasche ist total uninteressant - was tun?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Die Flasche ist total uninteressant - was tun?

Hallo, Meine Tochter ist 15 Wochen. Als sie gerade mal 12 Wochen war, hat sie mir tagelang die Flasche verweigert. Sie ist mein 2. Kind und auch die erste hatte diese Anwandlung. Als nichts mehr half, habe ich ihr aus Verzweiflung ein Gläschen angeboten. Und siehe da: sie liebte es. Der Appetit war da - nur nicht auf die Flasche. Ich bekomme maximal 50-80ml rein, dann drückt sie die Flasche weg. Auch, wenn ich ihr nichts anderes gebe, will sie sie nicht. Über 2 Wochen hinweg habe ich ihr dann fast stündlich eine Flasche angeboten, weil der Hunger ja da war. Aber nach 50 ml ist meistens Schluss. Komm ich mit einem Milchbrei, Gemüse oder Obst, ist die Welt in Ordnung. Meine Kinderärztin ist keine große Hilfe. Sie lehnt die Beikost in dem Alter ab, die Gewichtsabnahme durch zu wenig Milch ist aber natürlich auch nicht gut. Normalerweise sollte man ja nach und nach die Mahlzeiten ersetzen, aber in der letzten Woche war die beste Lösung, dass sie erst eine Flasche und dann einen Brei, Gemüse oder Obst bekam. Sie ist glücklich, zufrieden, keine Verdauungsstörungen oder Bauchweh. Aber die Unsicherheit bleibt. Wer hätte gedacht, dass beim zweiten Kind auch noch so viele Fragen kommen. Aber ist das der Weg, den ich mit ihr gehen kann?

von Keckchen am 20.09.2016, 10:37



Antwort auf: Die Flasche ist total uninteressant - was tun?

Liebe „Keckchen“, nicht jedes Baby isst und trinkt wie im Lehrbuch. Es gibt auch hier Ausnahmen. Dennoch kann und darf ich Ihnen das nicht empfehlen. Beikost sollte frühestens nach vier Monaten eingeführt werden. Wird früher gestartet, sollte dies mit einem OK vom Kinderarzt passieren. Der gesunde Säugling ist nach 4-5 Monaten bereit - sowohl vom Stoffwechsel (Verdauung, Nährstoffaufnahme, Ausscheidung) als auch von der physiologischen Entwicklung (Zungenmotorik, Schlucken, Kopfhaltung etc.) - feste Beikost zu erhalten. Die allgemeinen Empfehlungen sind deshalb frühestens "nach dem 4. Monat" (oder frühestens nach etwa 17 Lebenswochen, da ein Monat etwas mehr als 4 Wochen hat) mit der Einführung von Beikost zu beginnen. Aus der Ferne ist es sehr schwer einzuschätzen, woran es liegt, dass Ihre kleine Tochter ihre Milch nicht mehr trinken mag. Ich kenne die genauen Umstände nicht. Können Sie sich an etwas erinnern? Ist etwas vorgefallen? Hat Ihr Mädchen vielleicht eine schlechte Erfahrung mit der Flasche gemacht? Hat sich Ihre Tochter einmal arg verschluckt? War die Milch zu warm/kalt oder hat sie sich am Fläschchen gestoßen? Zwang, Lärm, Druck…? Dann braucht es etwas Zeit bis sich diese Erfahrung gelegt hat. Gehen Sie mal zum Fläschchen geben in eine komplett andere Füttersituation als bisher: anderer Raum, abdunkeln und ohne Störungen. Achten Sie darauf, dass Ihr Mädchen beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt oder isst. Überprüfen Sie mal die Füttersituationen. Verweigert Ihr Kleiner immer dann, wenn es in der Umgebung „lauter zugeht“? Dann können Sie hier für Abhilfe sorgen indem Sie sich ein ruhiges Plätzchen suchen. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Füttern. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, ohne Störungen und Ablenkungen. Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht. Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Das nur noch als Idee. Bitte gehen Sie ganz behutsam weiter vor. Wenn es mit der Milch nicht besser wird oder auch wenn Sie weiter unsicher sind, suchen Sie lieber nochmal das Gespräch mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin Alles Liebe & Gute! Doris Plath

von Doris Plath am 20.09.2016



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