Bekommt mein Baby alle Nährstoffe?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Bekommt mein Baby alle Nährstoffe?

Hallo! Mein Sohn ist 10 Monate alt und verweigert seit 1 1/2 Wochen seine Milchflasche. Als Getränk trinkt er inzwischen immerhin etwas Obstsaftschorle und ich reicher den Brei mit Wasser an. Nun möchte er aber auch partout keinen Milchbrei mehr, ich habe schon alle möglichen Sorten probiert, es mit Kuhmilch versucht und Obst eingerührt. Naturjoghurt mit obst ist er hingegen sehr gerne. reicht das als Milchversorgung? Auch der Mittagsbrei schmeckt auf einmal nicht mehr. Eigentlich isst er den ganzen Tag nur Obst-Getreide Gläschen und Joghurt. ist das noch ok? Ich freue mich über Ihre Antwort

von MamiEA am 03.04.2017, 14:27



Antwort auf: Bekommt mein Baby alle Nährstoffe?

Liebe „MamiEA“, bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte oder andere Veränderungen können das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihren Kleinen wieder an Milch/-breie und Menüs heranzuführen. Ihr Junge hat ja beides bisher gerne gegessen und auch getrunken das wird auch bald wieder so sein. Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten - meist beim ersten Zahnen oder einem kleinen Infekt - darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte und Frucht-Getreide-Breie die anderen Breien gewöhnlich allen vor ran der herbere Gemüse/Mittagsbrei fällt da leicht hinten ab. Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie. Ihr Sohn scheint auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein. Das ist alles ganz "normal“ und für eine gewissen Zeit auch akzeptabel. Aber dann sollten Sie wieder „angreifen“. Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder die Mahlzeiten an, die Sie für Ihren Sohn vorgesehen haben. Mag er nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich was Beliebtes, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal weiter. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören oder meckern muss, dann kommt auch schon das Obst. Probieren Sie es aus. Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein. Oder könnte es auch an der Konsistenz liegen? Hat Ihr Kleiner vielleicht Lust auf „mehr“ und entdeckt seine Vorliebe fürs Kauen?! Vielleicht funktioniert folgendes: Kombinierern Sie doch ungesalzene Nudeln oder Kartoffeln vom Familientisch mit einem Menü aus dem Gläschen als „Sauce“. Vielleicht reicht es auch schon eine Kartoffel grob unter das Menü zu drücken, das macht das Menü griffiger. Vielleicht mag Ihr Kleiner es auch lieber, wenn der Abendbrei eine griffige Konsistenz aufweist? Bröseln Sie dazu einfach noch etwas HiPP Babyzwieback oder auch Babykeks unter den Milch-Getreide-Brei. Reichen Sie parallel zu den Breien babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel), ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln, weiches, reifes Obst und Knabberartikel oder Brot. Noch ein Wort zur Milch: Bieten Sie die Milch aus einem schönen Becher oder mit einem Stromhalm an, vielleicht mag Ihr Sohn trinken, wie die "Großen". Ihrem Obstliebhaber könnte auch eine geschmacklich aufgepeppte Milch gefallen. Einfach ein paar Löffel Obstmus in die Milch rühren, vielleicht klappt es auch so? Bleiben Sie einfach am Ball bei der Milch und beim Brei! Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 04.04.2017