Beikostreife

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Beikostreife

Hallo, ich bin mir total unsicher was den Beikoststart bei meinem 2. Kind angeht. Emil wird am Sonntag 5 Monate. Mit 4 Monaten habe ich ihn das erste mal Möhrenbrei gegeben, weil er extrem am Tisch mitkaut und mir hinter jeden Löffel hinterher sieht. Den Brei hat er weniger gut angenommen, deswegen habe ich 2 Wochen gewartet. Wieder nahm er den gemüsebrei nicht so gut an. Daraufhin habe ich einfach mal Abend Grießbrei mit Vanille Gläschen gegeben und das hat er super gegessen und den Mund auch aufgemacht. Ich habe aber bedenken ihn jeden Abend solchen Brei zu geben, weil man ja mittags beginnen soll. Auch bin ich mir nicht schlüssig zu welcher Zeit ich den Brei geben soll, wenn seine Zeit ran ist und er Hunger hat, oder zwischen den Milchmalzeiten? Sollte ich ihn lieber Mittags Brei geben und dann aber sonst, weil er einfach kein Gemüse msg, ODER besteht sogar die Möglichkeit, dass er noch keinen Brei mag/ braucht? Er ist ca 75 cm groß und wiegt 8,1 kg, also ein stattlicher Junge. Ich weiß nicht was machen soll und wie ich es richtig mache, weil er wirklich sehr gierig zum Essen guckt und kaut... Ich freue mich über jede Antwort und Meinung!!! VG

von Mulan2289 am 20.04.2017, 13:54



Antwort auf: Beikostreife

Liebe „Mulan2289“, Ihren Zeilen entnehmen ich, das Emil wohl bereit ist für Speisen vom Löffel, nur ist er ein „Schleckermäulchen“ und bevorzugt das „milchig–süße“. So ein Abendbrei kommt meist auf Anhieb gut an, denn er schmeckt süßlich, milchig. Sie haben es ja schon ausprobiert. Er mag einfach wie die meisten Kinder von Natur aus die süßlichen Breie lieber als ein herzhaftes Gemüse oder Menü. Das Mittagsmenü aus Gemüse und Fleisch ist aber wichtig, denn es liefert wichtige Nährstoffe. Deshalb sollte dieser Brei auch gegeben werden. Lassen Sie sich aber nicht entmutigen. Bieten Sie weiterhin Gemüse oder Gemüse-Fleisch-Breie an. Bringen Sie Emil auf den Geschmack. Ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nicht weiter essen mag, nicht die Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Junge hat verständlicherweise nur wenig Hunger. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner wird bald auch Gemüse mögen. Sollte es nicht klappen, versuchen Sie es auch mal so: Mischen Sie das Gemüse mit dem geliebten Milchbrei oder etwas Obst und füttern Sie Email damit. Nimmt er das so an, können Sie in der Mischung immer mehr in Richtung Gemüse/Menü gehen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen bestimmt, ihn an das Mittagessen heranzuführen. Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm als fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Denn Lust auf das Essen scheint er ja Lust zu haben („weil er wirklich sehr gierig zum Essen guckt und kaut...“). Auch unter den Abendbrei könnten Sie eine paar Löffel Gemüse rühren, es ist schlussendlichen immer nur eine Frage der Gewöhnung. Zu welcher Uhrzeit Sie den Brei reichen, entscheiden Sie und vor allem Emil. Wichtig ist, dass er weder zu hungrig, noch zu müde ist. Ziel ist ja das der Brei mal eine Milchmahlzeit ersetzt. Wenn es zur „normalen Milchzeit“ nicht so gut klappt und Emil ungeduldig ist, fangen Sie doch schon eine halbe Stunde früher am Mittag mit dem Gemüsebrei an. Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 21.04.2017