Guten Tag,
ich habe folgendes Problem:
Mein Sohn Liam ist jetzt 6Monate alt und bekommt seit ca. 6 Wochen Beikost. Angefangen habe ich mit Pastinake, dann Kartoffeln zugegeben nach einer Woche und eine Woche darauf dann Rindfleich (frisch gekocht), was Anfangs gut geklappt hat. Vor ca. 2 Wochen haben wir mit dem Abendbrei angefangen erst Hirsbrei mit Birnenobst, da dies aber nicht gut ankam Haferflocken mit Birnenobst, was ebenfalls nicht funktionierte und nun Haferflockenbrei mit Apfel was AUCH nichts ist.
Die Beikosteinführung ist mehr ein Kampf. Er möchte nicht sitzen, lieber dabei rumgetragen werden und nach 2-3 Löffeln wird geschrien-geweint und gestrampfelt. Das er nur noch Löffelweise isst, hat angefangen kurz bevor wir den Abendbrei eingeführt haben. Er wird weiterhin ad libitum gestillt. Ich habe auch die Nahrungsmittel geändert z.B. Zucchini statt Pastinake. Aber alle versuche sind gescheitert.
Ist das normal? Bis wann sollte er an die 200gr Portionen kommen? Kann eine Erkrankung vorliegen.? Was kann ich noch verändern? Oder ist für ihn das Baby led weaning Konzept besser geeignet?
Vielen Dank.
Liebe Grüße,
Sonnenstern2013
von
Sonnenstern2013
am 08.04.2014, 13:34
Antwort auf:
Bis wann sollte mein Kind eine 200 g Portion essen?
Liebe Sonnenstern2013,
machen Sie sich nicht zu große Gedanken. Das ist alles „normal“.
Mein oberster Tipp: Versuchen Sie selbst gelassen zu bleiben, nehmen Sie jeglichen Druck – auch was die Menge bis zu einem gewissen Zeitpunkt betrifft - von sich und damit auch von Ihrem Jungen.
Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost angefreundet haben. Aber es klappt immer!
Bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte oder andere Veränderungen können dabei das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund.
Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Junge sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Kleiner diese Erfahrung vergessen hat.
Sehr oft liegt es an kommenden Zähnen. Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten. Die einen leiden, die anderen spüren gar nichts. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht so gerne essen/trinken oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Vielleicht könnte das ja zutreffen?
Der Mundraum ist dann sehr empfindlich. Gehen Sie auf Ihren Jungen ein. Bieten Sie ihm ohne Zwang an, was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Wenn er weint, sollten Sie das respektieren. Drängen Sie ihn zu nichts.
Auch unerwärmte Breie oder kühlende Fruchtbreie kommen in diesen Phasen gut an. Oder gekühlte Beissringe. Ist der Zahnspuk vorbei, normalisiert sich das Verhalten und Sie können sich wieder entspannt ans Löffeln machen.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.
Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz.
Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen angelehnt an das Baby-led-weaning-Konzept mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihren Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann mal nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Leben Sie Ihrem Jungen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten.
Aber, setzen Sie weder sich noch Ihren Sohn unter Druck. Dazu besteht kein Anlass. Sie liegen gut in der Zeit. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihm Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihr Kleiner es Ihnen nicht gerade leicht macht. Babys können so viel lernen. Auch Ihr Sohn. Unterstützen Sie ihn dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und es klappt.
Viele liebe Frühlingsgrüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 09.04.2014
Antwort auf:
Bis wann sollte mein Kind eine 200 g Portion essen?
Vielen lieben Dank....
von
Sonnenstern2013
am 09.04.2014, 18:54