Hallo liebe Ernährungsberater,
ich habe ein paar Fragen zur Bekosteinführung. Wir waren heute mit unserem 5,5 Monate alten Sohn zur U5 und die Kinderärztin hat leicht verwundert reagiert, als ich gesagt habe, dass ich noch voll stille. Als sie mich dann noch nach dem Schlafverhalten befragte und ich sagte, dass unsere Nächte sehr unruhig seien mit Stillen alle 2-3 Stunden, gab sie mir den Rat mit Beikost anzufangen und einen Abendbrei anzubieten.
Ist das wirklich sinnvoll? Ich habe gehört, dass sich durch Beikosteinführung normalerweise nichts am Schlafverhalten ändert. Außerdem habe ich Bedenken, dass die Nächte dann noch unruhiger werden, weil unser Sohn zu Blähungen und Verstopfungen (sogar bei reiner Muttermilchernährung) neigt.
Was raten Sie mir? Sollte ich nicht doch lieber mit einem Mittagsbrei beginnen? Welche Art Breikost empfehlen Sie mir bei Neigung zu Verstopfung?
Vielen Dank!
von
krueml123
am 18.11.2015, 16:06
Antwort auf:
Beikosteinführung bei Verstopfung/ Durchschlafproblemen
Liebe „kruemll23“,
ein Schritt nach dem anderen!
Fangen Sie doch erst einmal mit dem Mittagsbrei an. Reichen Sie Gemüse, das Sie nach und nach zum Gemüse-Fleisch-Brei aufbauen.
Je nach dem wie Ihr Kleiner alles verträgt, und wenn sich der Mittagsbrei gefestigt hat, kann ein weiterer Brei wie der Milchbrei am Abend hinzukommen.
Vielleicht reguliert sich die Verdauung sogar, wenn der Darm nun auch weitere Lebensmittel zum Verdauen bekommt. Es muss sich nicht immer nur alles „verschlimmern“.
Am Anfang der Beikost kann es aber dennoch mal zu Blähungen oder Bauchgrummeln kommen. Das ist normal. Die Verdauung gewöhnt sich erfahrungsgemäß bald daran.
Mein Tipp an Sie: Tasten Sie sich bei den Mengen ganz behutsam vor. Geben Sie erst mal nur 2-3 Löffelchen vor der Mittagsmilch, so kann sich die Verdauung Ihres Jungen gut auf die neue Kost einstellen.
Karotten sind an sich sehr gut verträglich, Sie können aber gerne auch andere Gemüse zum Start verwenden. Ob nun Karotte, Weiße Karotte, Pastinake oder Kürbis - alle diese Gemüse sind bestverträglich.
Probieren Sie es noch einmal ganz behutsam z.B. mit unserer Pastinake aus.
Starten Sie erst mal mit wenigen Löffelchen und schauen, wie Ihr Kleiner alles verträgt und mitmacht. Bleiben Sie zu Beginn am besten mindestens drei Tage bei einem Gemüse. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen diese drei Tage aus.
Das heißt, Sie könnte also alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Dann dürfen Sie auch schon zum gemischten Gemüse (meist in Kombination mit der Kartoffel) übergehen.
Wird auch das gut angenommen, bereits als nächstes zum Menü umsteigen und dabei abwechseln. Sie müssen dann nicht immer wieder von vorne anfangen, sondern können gleich zu einem anderen Menü übergehen und so viel reichen wie Ihr Baby möchte.
Sie können sich bei allem auch etwas Zeit lassen und zunächst zwischen verschiedenen Gemüsen (HiPP Weiße Karotte, Früh-Karotte, Pastinake, Kürbis) hin und her gehen. Ganz nach Vorlieben und je nachdem wie Ihr Lieblings das Löffeln mitmacht. So lernt Ihr Junge bereits früh verschiedene Geschmacksrichtungen kennen und akzeptieren. Das ist gut für sein späteres Essverhalten.
Wenn sich der Mittagsbrei gut eingebürgert hat, steht einem weiteren Brei wie dem Milch-Getreide-Brei am Abend nichts im Weg. Damit sich Ihr Kleiner behutsam an den Abendbrei gewöhnen kann, starten Sie zunächst (2-3 Tage) mit einer Teilportion Milchbrei plus Milch zum satt trinken. So kann sich das Bäuchlein gut daran gewöhnen. Verträgt Ihr Schatz das gut, steigern Sie die Breimenge beliebig.
Isst Ihr Junge vom Milchbrei etwa eine Portion (200-250 g) braucht er keine Milch mehr. Etwas Wasser oder ungesüßten Tee gegen den Durst sind dann geeignet.
Hören Sie immer auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl und auf die Signale Ihres kleinen Sohnes. Diese beiden sind die besten Wegweiser!
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.11.2015