Mein Sohn ist 3 Monate alt. Die Pre hat ihm längst nicht mehr gereicht denn mit der kam er zwei Wochen lang nach der 8. Lebenswoche jede Stunde um 130 ml zu kriegen und er hat in 8 Tagen 930 gramm zugenommen gehabt. Also sagte der KiA dass ich auf die 1er wechseln sollte. Jetzt will er seit zwei Wochen nicht mehr wie 450 ml insgesamt und das Gewicht ist wieder runtergegangen 325 gramm. Wasser bekommt er am Tag um die 150 ml. Gestern hat er an Nahrung nur 310 gramm zu sich genommen in 24 Stunden. Er verweigert das essen und wenn ich ihm die flasche anbiete verzieht er das Gesicht als wäre die Milch sauer oder würde ihm nicht schmecken dabei hat er sie die ganze Zeit gegessen. Der Kinderarzt meinte zu mir ich soll anfangen ihm Karotte zuzuführen. Vorerst nur Mittags einen Löffel. Die Dosierung der Nahrung ist genau nach Angaben. Und er ist ansonsten sehr Fit und immer auf Trap. Allerdings würd ich gern wissen bevor ich ihm so früh karotten zuführe ob ich vielleicht erst einmal eine andere Nahrung ausprobieren sollte..
Also eigentlich sind meine Fragen:
1. Sing Glässchen der einzige Ausweg wenn mein Sohn die Milch weiterhin verweigert und an Gewicht verliert ?
2. Was kann passieren wenn mein Sohn schon so früh Beikost zu sich nimmt ? ( Laut KiA könnte verstopfung oder Bauchweh auftreten dass sich aber meistens wieder legt )
Lg
von
Nad1234
am 02.09.2015, 15:32
Antwort auf:
Sollte ich schon mit Gläschen starten?
Liebe „Nadl1234“,
üblicherweise wird das Einführen von Beikost, wie auch hier der Karotte, erst frühestens nach vier Monaten empfohlen.
Ich empfinde es als zu früh, wenn Sie damit nun anfangen. Der gesunde Säugling ist nach 4-5 Monaten bereit - sowohl vom Stoffwechsel (Verdauung, Nährstoffaufnahme, Ausscheidung) als auch von der physiologischen Entwicklung (Zungenmotorik, Schlucken, Kopfhaltung etc.) - feste Beikost zu erhalten.
Mir kommen gerade ganz andere Gedanken. Sie schreiben, Ihr Kleiner hat um die 8. Woche herum häufiger nach Nahrung verlangt und auch deutlich zugenommen.
Da ist eigentlich ganz typisch und auch normal. In dieser Altersphase kommt es nämlich zu einem ersten großen Wachstumsschub und der Appetit der Babys nimmt oft rapide zu. Das legt sich dann wieder.
Genau wie Sie es beschreiben.
Aus meiner Sicht sind Ihre Schilderungen also nicht ungewöhnlich.
Das Gewicht kann ich so (ohne konkrete Angaben) nicht einschätzen, vielleicht hat es sich jetzt einfach nur wieder eingependelt.
An Ihrer Stelle würde ich zunächst einmal komplett das zusätzliche Wasser weg lassen. Das ist in den ersten Monaten überhaupt nicht notwendig. Mit der Milch alleinig bekommt Ihr Schatz alles was er braucht (Nährstoffe und Flüssigkeit). Wasser füllt den Bauch und dann ist weniger Platz und Appetit für die Milch da.
Es kommt immer wieder mal vor, dass Kinder ihre Milchflasche - zeitweise - nicht mehr so mögen. Meist ist das nur eine kurze Laune und dann klappts wie bisher. Am besten immer wieder frohgemut und ohne Ängstlichkeit die Flasche ganz selbstverständlich anbieten. Nehmen Sie dabei jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Sohn. Bemühen Sie sich nicht weiter etwas (bestimmte Trinkmengen) unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen.
Können Sie sich an etwas erinnern? Ist etwas vorgefallen? Hat Ihr Sohn vielleicht eine schlechte Erfahrung mit der Flasche gemacht? Hat sich Ihr Junge einmal arg verschluckt? War die Milch zu warm/kalt oder hat er sich am Fläschchen gestoßen? Zwang, Lärm, Druck…? Dann braucht es etwas Zeit bis sich diese Erfahrung gelegt hat.
Gehen Sie mal zum Fläschchen geben in eine komplett andere Füttersituation als bisher: anderer Raum, abdunkeln und ohne Störungen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Junge beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt.
Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht.
Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Er trinkt was er braucht. Nichts aufdrängen. Und oft sind diese Phasen nur kurze Launen, die sich wieder legen. Auch wenn es abgedroschen klingt, Ihr Kleiner wird nicht verhungern, dafür ist er viel zu schlau.
Und oftmals wenn der Druck wegfällt, löst sich alles von ganz allein.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Liebling alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 03.09.2015