Haben Sie einen Rat wie wir bei unseren Kind die Flaschen reduzieren können?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Haben Sie einen Rat wie wir bei unseren Kind die Flaschen reduzieren können?

Hallo, ich möchte Sie bitten, mich bzgl. der Ernährung unserer Tochter (knapp 9 Monate) zu beraten. Wir versuchen seit fast 4 Monaten die Milchmahlzeiten durch Beikost zu ersetzen bzw. die Menge an getrunkener Milch (Flasche, 1 er) zu reduzieren. Die Kleine isst jedoch nur winzige Mengen Brei (nur selten wird sie davon satt, meistens isst sie nur wenige Löffel) und bevorzugt die Milchflaschen. Stückige Lebensmittel interessieren Sie kaum. Sie nimmt das Essen zwar in die Hand, führt die Stücke aber nicht zum Mund. (Sie lutscht auch nur sehr wenig an Spielzeug.) Wir füttern das Baby in der Wippe, da sie noch nicht sitzen kann. Wir haben schon unterschiedliche Breisorten (jeweils mehrmals hintereinander) zu unterschiedlichen Zeiten ausprobiert. Wir würden gerne soweit kommen, dass sie nur noch abends vor dem Einschlafen und morgens vor dem Austehen eine kleine Flasche bekommt und tagsüber keine. Derzeit trinkt sie eine Flasche (240 ml) um 5.30, ca. 200 bis 300 ml über den Tag verteilt und eine Flasche (240 ml) um 23.00 Uhr. Sie wiegt neun Kilo und ist 76 cm groß. Bis auf die sehr kurzen Trinkunterbrechungen schläft sie nachts von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens durch. Ansonsten ist sie eine eher ruhiges und freundliches Kind mit nicht allzu großem Bewegungsdrang. Wie würden Sie vorgehen? Ich bedanke mich für jegliche Antworten und Tipps!

von willa am 26.10.2015, 20:44



Antwort auf: Haben Sie einen Rat wie wir bei unseren Kind die Flaschen reduzieren können?

Liebe „willa“, gerne berate ich Sie zur Ernährung Ihrer Tochter. Aus meiner Sicht geht alles einen guten Gang. Es gibt Kinder, die sind vom ersten Löffel an so begeistert und kaum mehr zu bremsen. Dann gibt es Babys wie Ihre Kleine, die gehen etwas bedächtiger an die feste Kost heran. Ihre Tochter schaut sich erst mal genau an, was da auf sie zukommt bzw. was sie da in den Mund nehmen und schlucken soll. Das ist oft eine Geduldsprobe für uns Erwachsene. Möchten wir doch, dass es nach unserem Plan so und so vorwärts geht. Aber unsere kleinen Liebling gehen da eben ihr eigenes Tempo. Da können wir nichts erzwingen. Da heißt es für Sie als Eltern geduldig dran bleiben. Manchmal macht es von einem Tag zum nächsten „Klick“ und die Portionen und das Interesse werden größer. Noch drei Tipps zur Unterstützung: Achten Sie darauf, dass der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit groß genug ist, damit auch genug Hunger da ist. Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nicht weiter essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Probieren Sie das doch mal konsequent bei einer Mahlzeit wie dem Mittagessen aus, Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz auch noch mehr durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleine damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Aber, setzen Sie weder sich noch Ihren Schatz unter Druck. Dazu besteht kein Anlass. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihr Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Freude am Essen und positive Vorbilder sind die besten Tipps überhaupt. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 28.10.2015