Baby verweigert Brust/ Flasche

Frage an Ulrike Kusch Ernährungsberaterin

Frage: Baby verweigert Brust/ Flasche

Hallo, unsere vier Monate alte Tochter hat mir heute lautstark mitgeteilt, dass sie richtiges Essen möchte. Sie macht seit ein paar Tagen Kaubewegungen und beobachtet mich immer beim Essen. Nun hat sie ihre Milch (wir füttern zu) verweigert und auch die Brust. Mit dem Löffel ließ sie sich die Milch eintrichtern. Da sie nun auch mit dem Mund nach dem Löffel geschnappt und ihre Zunge nicht alles nach draußen befördert haben, dachte ich, sie ist so weit. Und siehe da, sie hat ein ganzes 125 g Gläschen weiße Karotte von Hipp in kurzer Zeit aufgegessen und wollte mehr... Milch wollte sie nicht, außer kurz, als sie vielleicht Durst hatte? Dann hatte ich sie erstmal auf dem Arm und scheinbar hat dann ihr Sättigungsgefühl eingesetzt, da sie dann schlafen wollte und ruhig war. Ich habe jetzt Angst, dass sie gar nicht mehr die Flasche nimmt oder die Brust (wobei da kaum Milch vorhanden ist) und nur noch Beikost möchte. Wie gehe ich damit am besten um, wie viel Brei darf man ihr zu einer Mahlzeit geben, nach Bedarf? Und darf man Karottensaft in die Pre Milch zugeben (sagt meine Mama immer), damit sie diese eventuell eher trinkt... Wann darf man den nächsten Brei einführen und muss man jeden Tag das Gleiche geben wegen Verträglichkeit? Vielen Dank

von Taekdine am 12.04.2017, 14:38



Antwort auf: Baby verweigert Brust/ Flasche

Liebe „Taekdine“, mit ihren vier Monaten ist Ihre Tochter in einem Alter, in dem bei ausreichender Reife mit der Beikost begonnen werden kann. Manche Babys finden das Löffelchen dann auch besonders interessant, aber Sie haben recht, Ihre Kleine braucht auch noch ihre Milch. Bieten Sie Ihrer Tochter immer wieder geduldig die Brust oder das Fläschchen an. Die Kleinen haben ein sehr gutes Durst- und Sättigungsempfinden, daher können Sie sicher sein, Ihre Tochter holt sich, was sie braucht. Bleiben Sie dabei und Sie werden sehen, dass Ihre Kleine die Milch bald wieder genauso gerne mag wie zuvor und sie die Milch neben dem Brei akzeptiert. Gewöhnlich wird mit der Beikost in Form von reinem fein püriertem Gemüse vor der Mittagsmilch gestartet, so wie Sie es gemacht haben. So lange es am Mittag nur ein Gemüsegläschen gibt - auch wenn es mal ein ganzes großes Gläschen mit 190 g sein sollte - oder so lange ein Baby nicht in etwa eine Portion Menü (wie Gemüse-Fleisch-Brei) schafft, bieten Sie ihr im Anschluss noch Milch zum satt trinken an. Erfahrungsgemäß wird die Milch automatisch weniger wenn die Beikost reichhaltiger wird. Wenn Sie zurzeit keine Milch nach dem Brei trinken möchte, dann ist das auch völlig in Ordnung. Erzwingen Sie hier nichts. Auch wenn Ihre Kleine gleich so eifrig ein ganzes Glas „verdrückt“ hat, geben Sie ihrem Bäuchlein etwas Zeit, sich an die neue Nahrung zu gewöhnen. Es ist immer gut, erst mal mit wenigen Löffelchen zu starten und diese langsam zu steigern, damit die Verdauung langsam die neuen Nährstoffe kennenlernen kann. Bleiben Sie zu Beginn drei Tage bei einem Gemüse. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen diese drei Tage aus. Das heißt, Sie könnte also alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Dann dürfen Sie auch schon zum gemischten Gemüse (meist in Kombination mit der Kartoffel) übergehen. Wird auch das gut angenommen, können Sie bereits als nächstes zum Menü (wie Gemüse-Fleisch-Brei) umsteigen und dabei abwechseln. Sie müssen dann nicht immer wieder von vorne anfangen, sondern können gleich zu einem anderen Menü übergehen und so viel reichen wie Ihr Baby möchte. Die nächste Beikostmahlzeit, z.B. den abendlichen Milchbrei, können Sie dann einführen, sobald Ihre Kleine ein ganzes Menü schafft. Grob kann man sagen: eine neue Mahlzeit pro Monat. Ihre Kleine ist aber noch sehr jung, daher überfordern Sie sie und Ihre Verdauung nicht. Etwas Möhrensaft zur Milch hinzuzugeben empfehle ich Ihnen nicht. Vor etlichen Jahren war es üblich den Kindern schon mit 6 Wochen etwas Karottensaft ins Fläschchen zu geben. Dies war teilweise auch notwendig, da die Milchnahrungen oft noch selbst zubereitet wurden oder die Milchnahrungen noch nicht so weit entwickelt waren wie heute und daher eine weitere Vitaminquelle sinnvoll war. Deshalb wohl auch der Rat Ihrer Mutter. Heute ist das aber nicht mehr nötig und auch nicht sinnvoll. Daher bieten Sie Ihrer Kleinen lieber weiter die „pure“ Milch an. Sollte das aber partout nicht klappen, dann melden Sie sich gerne nochmal und wir finden eine andere Möglichkeit. Ich bin aber überzeugt, dass Ihr Mädchen in einigen Tagen ihre Milch wieder sehr gerne trinken wird. Das ist nicht ungewöhnlich. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schöne Ostertage! Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 13.04.2017



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