Hallo liebes Expertenteam,
meine Tocher (8 1/2 Monate alt) isst nur sehr ungerne Brei.
Wir haben mit dem Brei angefangen, als sie 6 Monate alt war. Vom Mittagsbrei hat sie wochenlang (6-7) immer nur 4-5 Löffel gegessen, dann gewürgt, oder den Kopf weg gedreht und den Mund nicht mehr aufgemacht. Obstmus mag sie und isst es als Nachtisch gerne. Da hat sie dann nach dem Probieren auch gerne noch bis zu einem halben Gläschen gegessen. Ich habe auch versucht, den Mittagsbrei mit viel Obst zu vermischen, ohne Erfolg.
Da sie sich wirklich überhaupt nicht an den Brei gewöhnen konnte, sind wir auf den Abendbrei umgestiegen. Davon isst sie mittlerweile manchmal eine halbe Portion, also von 100ml Vollmilch und 10g Getreideflocken, mal mehr mal weniger, aber immer mit Obstmus.
Ich muss dazu sagen, sie ist schon immer eine Wenigesserin. Mit 5 Minuten Stillen ist sie oft schon fertig. Zusätzlich ist sie ein spätes Frühchen (6Wochen) und wiegt etwas über 6 kg.
Jetzt haben wir wieder mit dem Mittagsbrei angefangen. Das gleiche Spiel wie vor Wochen. Vom Mittagsbrei isst sie nur wenige Löffel. Wenn ich aber danach noch einen Getreide-Fruchbrei anbiete, isst sie fast ein halbes Gläschen. Stillen muss ich sie dann auch erst zwei Stunden später, also ihr ganz normaler Rhythmus.
Was soll ich tun. Das Mittagessen mit Gemüse möchte sie einfach nicht.
Vielleicht haben sie einen Tipp für mich.
Vielen Dank im Voraus
Lollixxx
von
Lollixxx
am 08.12.2014, 16:02
Antwort auf:
Baby mag keinen Mittagsbrei, was tun?
Liebe „Lollixxx“,
zunächst einmal kann ich Sie von Ihren Sorgen befreien, Ihre Kleine könnte einen Mangel erleiden. So schnell passiert das nicht.
Ihre Tochter holt sich schon – halt auf seine Art und Weise – das was sie braucht. Wenn Ihre Kleine auch zu „Stillzeiten“ nie zu den „großen Essern“ zählt/zählte und ein eher zierliches Baby ist, wird sie dies auch im Beikostalter bleiben.
Wie sieht denn Ihr Kinderarzt die Entwicklung Ihres Mädchens? Er kennt Ihre Kleine am besten. Ihre Kleine war ein Frühchen, da ist es besonders wichtig, im stetigen Austausch mit dem Kinderarzt zu stehen.
Wenn aus „medizinischer Sicht“ alles in Ordnung ist, bleiben Sie bei den kleinen Portionen. Lassen Sie Ihre Kleine zu jeder Mahlzeit so viel zu essen, wie sie möchte, mehr ist von Ihrer Seite aus nicht nötig. Wenn Ihre Kleine satt ist, ist sie satt. Sie können sie ja nicht zum Essen zwingen, sondern Ihr nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Sie ist einfach kein „großen Esser“.
Zum „Gemüse-Problem“:
Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts vorrangehen. Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen, aber konsequent am Ball.
Bieten Sie den Gemüsebrei oder besser gleich ein Menü (wie „Spaghetti Bolognese“, das schmeckt vielleicht interessanter) an. Möchte Ihr Mädchen nicht essen, machen Sie ein Päuschen (10 bis 15min) und bieten sie ihn erneut an. So lernt sie, dass es nicht gleich den beliebteren „Getreide-Fruchbrei“ gibt.
Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende (Mutter)Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Auch ein Milchbrei und ein Getreide-Obst-Brei kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen als der etwas fremde Geschmack des Gemüses.
Es war eine gute Idee etwas Obst unter das Gemüse/Menü zu rühren. Probieren sie das noch einmal, wenn es wieder nicht klappt, erhöhen Sie ruhig zu nächst den Obstanteil, wenn das klappt, können sie die Menge ja nach und nach wieder reduzieren.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, denn hier hilft nur Ausdauer, viel Geduld und geduldiges immer wieder Anbieten. Bei jedem Baby „platzt irgendwann einmal der Knoten“.
Ich wünsche Ihnen eine Extraportion Geduld und Gelassenheit und Ihnen und Ihrem Töchterchen eine schöne Vorweihnachtszeit,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 09.12.2014