Hallo,
mein Kleiner (stilkind) ist jetzt 8,5 Monate - mit 6 Monaten haben wir mit der Beikost angefangen. Am Anfang hat es gut geklappt es gab dann Höhen und Tiefen, was wohl normal ist.
Er isst jetzt Nachmittags (in der Schweiz gibt es Obst-Kompott statt Obst-Gereide Brei) ca. 100g und abends 100-140g Abendbrei (es sei denn er ist zu müde - manchmal will er auch Nachmittags nichts festes essen). Nur Mittags beibt es bei ca. 20-40g Gemüse (plus ein bisschen Kartofel und Fleisch - wir dachten, vielleicht ändert das was es mitzugeben), selten mal 70g. Seine Ärztin meinte er mag es vielleicht einfach nicht, das gäbe es schonmal.
Er hat seit Anfang des Jahres nicht so wie er "soll" zugenommen, war aber auch seit Anfang Dezember ständig irgendwie krank - erstes Jahr Krippe halt.
Kann ich ihm irgendetwas anderes Mittags geben? Einen zweiten Getreidebrei? evtl. mit etwas Gemüse und Obst ... Er knabbert gerne Zwieback aber hat halt nur einen Zahn und beim letzten Versuch mit Fingerfood (Gemüse und Obst) hat er es nur zerdrückt.
Milch will er immer.
Vielen Dank für Ihren rat. Noch bin ich nicht super besorgt aber er müsste schon ein bisschen besser zunehmen bzw. Energie zu sich nehmen denke ich, denn er er ist super aktiv.
von
Vanes77
am 21.03.2017, 10:10
Antwort auf:
Baby mag kein Gemüse
Liebe „Vanes77“,
es besteht auch kein Grund super besorgt zu sein.
Das was Sie schildern ist nicht ungewöhnlich. Das mit dem Zunehmen können Sie ohnehin nicht erzwingen. Gerade super aktive Babys verbrauchen viel Energie, während ruhigere Babys gerne etwas Babyspeck ansetzen. Und beides ist völlig normal. Da Sie ja in Kontakt mit Ihrer Kinderärztin sind, hat diese sicherlich ein Auge auf das Gedeihen Ihres Kleinen. Solange sie zufrieden ist, dürfen Sie das Gedeihen gelassen sehen.
Es gibt Babys, die essen wie kleine Spatzen, und andere haben Appetit wie kleine Bauarbeiter. Das ist einfach auch eine Typfrage. Und, es kann sich auch alles von heute auf morgen schnell ändern.
Gerne wird auch vom herzhaften Mittagsbrei weniger gegessen, denn der Obstbrei und der Abendbrei kommt von Natur aus dem kleinen Schleckermäulchen mehr entgegen.
Das Mittagsmenü aus Gemüse und Fleisch ist aber wichtig, denn es liefert wichtige Nährstoffe. Deshalb sollte diese Brei schon mit dabei sein nicht „eingetauscht“ werden.
Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Junge hat verständlicherweise nur wenig Hunger.
Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.
Lassen Sie sich von dem herberen Mittagsbrei nicht abbringen. Mag Ihr Junge nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres wie Milch an, sondern füttern dann wieder das Mittagessen weiter. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm als fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen.
Ich bin mir sicher, die Portionen werden mit der Zeit immer größer ausfallen.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 22.03.2017