Liebe Frau Plath und Team,
noch immer mag es bei unserer Tochter (8,5 Monate) mit dem Essen noch nicht so richtig klappen. Zwar kommt sie jetzt zwischen 6 und 17 Uhr ohne Stillen aus - muss sie auch, seit heute arbeite ich. Ich stille dann wenn ich heimkomme, dann noch einmal vor dem Bettbringen (zwischen 19 und 20 Uhr), sie wacht dann etwa drei Stunden später nochmal auf, manchmal nochmal nachts oder gegen 5 bis 6 Uhr, das ist dann das letzte Mal. Tagsüber knabbert sie dann während unserer Mahlzeiten an einem Babyzwieback, Hirsekringel oder Reiswaffel oder auch mal einem Stückchen Brot. Sie darf auch hin und wieder die ein oder andere Gabel vom "richtigen Essen" probieren. Von der Menge her ist das aber alles sehr sehr wenig. Dazu bekommt sie mittags den Gemüse Fleisch Brei angeboten, von dem sie allerdings nun fast gar nichts mehr isst. Den Obst Getreide Brei isst sie nachmittags recht gut, sogar mit wenig Obst (habe ich probiert, um zu testen, ob es nur an der Süße liegt). Nun habe ich mal mittags Obst Getreide Brei gegeben, da isst sie recht gut. Dann als Alternative nachmnittags Milchbrei, funktioniert auch recht gut. (ich habe bislang erst zwei Mahlzeiten ersetzt, den dritten Brei immer noch nicht eingeführt). Auch wenn ich nun Obst-Getreide Brei mit Gemüsebrei mische, um sie an den Gemüsegeschmack zu gewöhnen, isst sie kaum mehr was. Gemüsesticks als fingerfood lehnt sie auch ab. Was nun also tun? Sie nimmt ja so auch kein Fleisch an sich - ich gebe allerdings Haferflocken wegen des Eisens. Wenn ich nun also keinen Gemüsefleischbrei gebe - droht dann ein Mangel? und bis wann sollte ich alle drei Breie ersetzt haben? Zudem kommt, dass sie aus keiner Flasche trinkt, Wasser nur aus dem Glas, in sehr sehr geringen Mengen... Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch ausprobieren soll.. Vielen Dank!
von
Nicky0280
am 04.04.2016, 22:57
Antwort auf:
Baby mag kein Gemüse
Liebe „Nicky0280“,
schön, dass Sie wieder bei uns dabei sind.
Machen Sie sich und Ihrer Kleinen weiterhin keinen Stress. Im Moment ist die Situation für Sie und Ihre Familie durchs wieder Arbeiten bestimmt so schon aufregend genug.
Nach wie vor trinkt Ihr Mädchen nachts noch häufig an der Brust. Das ist ok so. Wie schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, bedingt dies eben auch, dass sich Ihr Kleines zum großen Teil über die nächtliche Milch sättigt. Der Appetit am Tage ist dadurch sehr mäßig.
Im Alter Ihrer kleinen Tochter reichen 1-2 Stillmahlzeiten und eine Portion Milchbrei (200-250 g) zur Milchversorgung aus. Der Rest sind Breie wie Gemüse-Fleisch-Brei, Obst-Getreide-Brei und Obstbrei.
Die Beikost nur mit Milchbrei und Obst-Getreide-Brei zu bestreiten ist auf Dauer nicht ausgewogen. Der Gemüse-Fleischbrei oder ein „echter“ vegetarischer Brei liefern wichtige Nährstoffe, die über die anderen Breie nicht oder nicht ausreichend kommen.
Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch schmeckt süßlich. Ihr Mädchen scheint auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein. Das ist alles ganz "normal“. Vielen Babys wird im Laufe des Beikostalters klar, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte, Frucht-Getreide-Breie und der Milchbrei. Das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt da leicht hinten ab.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig aber auch konsequent immer wieder den Gemüsebrei bzw. den Gemüse-Fleisch-Brei und auch weiterhin fingerfood (weiche Gemüsestückchen, Nudeln, Kartoffeln…) an. Probieren Sie doch auch mal unsere „HiPP Vegetarischen Menüs“ aus, ein HiPP Fischmenü…
Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Ändern Sie Ihre eigene Haltung zum Gemüse-Fleisch-Brei. Wenn Sie diesen aufgrund Ihrer Erfahrungen nur zögerlich und unsicher anbieten, wird das Ihr Mädchen merken. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Bieten Sie die Menüs mit einer Selbstverständlichkeit an. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz.
Sie können dabei gerne die Tageszeiten so wählen, wie es für Ihre Kleine am besten passt. Achten Sie aber darauf, dass ein gewisser Rhythmus eingehalten wird und sich Ihr Schatz nicht dauernd irgendwie halbwegs durchsnackt. Mal hier ein Zwieback, mal da etwas Brot etc. Versuchen Sie bei festen Mahlzeiten zu bleiben und auch Pausen dazwischen einzuhalten, damit sich wieder genug Hunger aufbauen kann.
Ein Faktor bleibt sicherlich weiter die Milch in der Nacht. Wird diese weniger, kommt auch am Tage der Appetit. Bleiben Sie hier dran.
Bis wann drei Breie eingeführt sein müssen, dafür gibt es keine feste Vorschrift. Das Einführen von Beikost und auch der Aufbau passieren immer sehr individuell. Da ist jedes Kind anders und auch jede Familiensituation.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 06.04.2016