Hallo zusammen!
Meine Tochter - 6 Monate und 3 Wochen - nimmt einfach nicht mehr zu. Sie wiegt nun seit etwa 6-8 Woche 7.200 g. Ihre Ernährung sieht wie folgt aus:
Ca. 5:30 - 8 Min Brust
10:00 - 6-8 Min Brust
12:30 - Gemüse-Kartoffelbrei (60-80g) und etwas Obstbrei (20g) + 25-50 ml Wasser
15:30 - 6-8 Min Brust
18:30 - 4-6 Min Brust
21:30 - 8 Min Brust
02:00 - 6-8 Min Brust
Wir haben vor etwa 4 Wochen mit Gemüse gestartet und vor etwa anderthalb Wochen immer mehr Kartoffel zum Brei gemacht. Die ersten Löffel des Mittagsbreis nimmt sie gierig. Irgendwann braucht sie dafür selber etwas in der Hand und "Varieté" von Mama. Habe bereits drei Gemüsesorten, unterschiedliche Konsistenzen, Temperaturen und Fütterpositionen getestet, aber sie will einfach nicht mehr essen. Die Brust nimmt sie danach auch nicht. Trinken geht nur direkt nach dem Schlafen, meist im Liegen und Halbdunkel. Teilweise auch dann nur unter Protest.
Die Kleine ist ein sehr fröhliches und aufgewecktes Mäuschen. Sie ist sehr mobil. Robbt seit ca 4 Wochen, krabbelt seit ein paar Tagen bereits 1-2 "Schritte". Sie macht nicht den Eindruck, als ginge es ihr schlecht. Seit etwa anderthalb Wochen hat sie nun allerdings auch heftige Probleme mit dem Einschlafen. Beim Mittagsschlaf, einschlafen im Kinderwagen und abends gibt es neuerdings heftigen Protest und sie nickt kurz weg und wacht dann immer wieder auf. Abends kann das schonmal anderthalb Std so gehen. Auch das durchschlafen klappt nicht mehr. Sie schafft nachts max. 3 Std am Stück. Mittags schläft sie ausschließlich auf meinem Arm - sobald ich sie weglege, wird sie weinend wach.
Ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch machen soll, um sie zu mehr essen/trinken zu bewegen. Morgen will ich etwas Fleisch zum Mittagsbrei geben. Macht es Sinn, schon mit dem Abendbrei zu starten, oder überfordert das den Darm? Welches Getreide nimmt man dafür am besten und fängt man da auch mit kleinen Mengen an? Kann man den Abendbrei auch vorkochen und einfrieren?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Anja
von
Lopu2005
am 15.12.2014, 08:10
Antwort auf:
Baby knapp 7 Mon. nimmt nicht zu sollte ich schon den Abendbrei einführen?
Liebe Anja,
Babys wachsen vor allem im zweiten Lebenshalbjahr nicht mehr so gleichmäßig sondern in weiter auseinander liegenden Schüben. Es gibt auch Phasen, in denen sowohl Größe als auch Gewicht stagnieren.
Das gleichbleibende Gewicht Ihrer Kleinen sollte Sie nicht beunruhigen. Ihre Kleine ist rein auf die Zahlen geschaut nicht zu leicht. Sie liegt absolut in der Norm.
Sie schreiben: „Die Kleine ist ein sehr fröhliches und aufgewecktes Mäuschen. Sie ist sehr mobil. Robbt seit ca 4 Wochen, krabbelt seit ein paar Tagen bereits 1-2 "Schritte", für all das braucht Ihre Kleine viel Energie.
Wenn Sie unsicher sind, machen Sie doch einen „Wiegetermin“ beim Kinderarzt aus. Ihr Kinderarzt kann das Gedeihen Ihrer Tochter am besten beurteilen. Er kennt sie und kann so die Entwicklung richtig einordnen. Bei den Vorsorgeuntersuchungen passiert das eigentlich immer ganz automatisch.
Bei Ihnen müsste doch bald die U5 anstehen?!
Gehen Sie in der Beikost ruhig mutig voran! Versuchen Sie mittags die Menge zu steigern, 60 bis 80g sind noch sehr wenig.
Einen Löffel kann Ihre Kleine gerne in die Hand nehmen, aber ein "Varieté alla mamma” sollten Sie nicht zur Regel werden lassen. Um die Menge zu steigern hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts vorrangehen. Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen, aber konsequent am Ball.
Bieten Sie ruhig schon gemischtes Gemüse oder besser gleich ein Menü (wie „Spaghetti Bolognese“, das schmeckt vielleicht interessanter) an. Möchte Ihr Mädchen nicht essen, machen Sie ein Päuschen (10 bis 15min) und bieten sie ihn erneut an. So lernt sie, dass es nicht gleich den beliebteren „Obstbrei“ gibt.
Wenn mittags ein komplettes Menü (ca. 190g) eingeführt ist, können Sie den 2. Brei den Milch-Getreide-Brei am Abend einführen.
Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende (Mutter)Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Auch ein Milchbrei kommt der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen als der etwas fremde Geschmack des Gemüses.
Mit dem Milchbrei würde ich also noch etwas warten. So gewöhnt sich Ihre Kleine zunächst an das „Herzhafte“, bevor sie das „Süße“ kennenlernt, das ist besser für das spätere Essverhalten.
Hier geht es weniger um die Verdauung sondern mehr um die Akzeptanz.
Nach allgemeinen Empfehlungen kann etwa alle vier Wochen eine Breimahlzeit nach der anderen eingeführt werden. Das ist ausreichend Zeit damit sich das noch unreife Verdauungssystem und auch der gesamte Organismus auf die neue Kostform einstellen können.
Wenn es mittags nicht voran geht, kann folgender Tipp helfen. Rühren Sie etwas Obst unter das Gemüse/Menü, wenn das angenommen wird, können sie die Menge nach und nach wieder reduzieren.
Noch ein Wort zur Flüssigkeit:
Solange Sie noch so häufig stillen und es nur eine (kleine) Mahlzeit vom Löffel gibt, benötigt Ihre Tochter keinerlei weitere Flüssigkeit. Machen Sie sich also keine Gedanken! Gängeln Sie sie nicht. Sie hat einfach keinen Durst. Ihre Muttermilch, die Ihr Baby noch erhält, stillt nicht nur Hunger sondern auch Durst gleichermaßen.
Die Getreide-Wahl:
Da gibt es keine genauen Empfehlungen. Beginnen würde ich mit einfach zusammengesetzten Getreidebreien wie HiPP Reisflocken oder HiPP Feine Hirse ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/milch-getreidebreie/bio-getreidebreie-zum-anruehren/ ).
Dann können Sie mit komplexer zusammengesetzten Getreideflocken wie HiPP 7-Korn weitermachen. Bieten Sie Ihrem Baby einfach nach und nach eine Vielfalt an Getreidesorten an und sorgen Sie für Abwechslung. Es gibt nicht das spezielle Getreide für den Abend.
Sie müssen nicht mehr so vorsichtig starten, wie mit dem Gemüse sondern können direkt eine viertel oder halbe Portion vor der Milchmahlzeit anbieten. Und die Menge dann „forscher“ steigern.
Den Abendbrei würd ich immer frisch zubereiten.
So ich hoffe, ich habe keine Frage übersehen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Töchterchen eine fröhliche Weihnachtszeit
Annelie Last
von
Annelie Last
am 15.12.2014